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News vom 14.11.2024

Jede zweite Stelle im Handwerk unbesetzt: Strategien für Handwerksbetriebe zur Schließung der Fachkräftelücke

Die Situation im Handwerk ist nach wie vor angespannt. Zuletzt ist jede zweite Stelle unbesetzt geblieben, was die Branche vor enorme Herausforderungen stellt. Zugleich wächst die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren nur noch weiter verstärken wird, da dann die Babyboomer in den Ruhestand gehen.

Herrn Manciavillano <br />Bild: HWS Handwerks-Schmiede GmbH
Herrn Manciavillano
Bild: HWS Handwerks-Schmiede GmbH

Um die Fachkräftelücke zu schließen, müssen Betriebe die Attraktivität der Handwerksberufe stärker in den Fokus rücken. Zudem gilt es, den Nachwuchs besser zu fördern. Was Handwerksbetriebe genau tun können, um die Fachkräftelücke zu schließen, verrät dieser Beitrag.

So wichtig ist eine starke Arbeitgebermarke

Um in der heutigen Wettbewerbslandschaft erfolgreich zu sein, müssen Handwerksbetriebe innovative Wege finden, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Ein zentraler Ansatz ist in diesem Zusammenhang das sogenannte Employer Branding. Denn: Eine starke Arbeitgebermarke zieht nicht nur neue Talente an, sondern hilft auch dabei, bestehende Mitarbeiter zu halten. Im Wesentlichen geht es darum, den Betrieb als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Eine positive Unternehmenskultur spielt dabei eine entscheidende Rolle. Zudem müssen Betriebe ihre Werte und ihre Mission klar und authentisch nach außen tragen, damit potenzielle Bewerber sich mit der Marke identifizieren können.

Eine ansprechende Onlinepräsenz ist ebenfalls wichtig. Eine gepflegte Website, ergänzt durch einen aktiven Social-Media-Auftritt, gibt geeigneten Kandidaten die Chance, sich schnell ein Bild vom Betrieb zu machen. Erfahrungsberichte von bestehenden Mitarbeitern oder Einblicke in den Arbeitsalltag können dabei sehr wirkungsvoll sein. Zudem sollten Betriebe Plattformen wie Kununu und Glassdoor im Auge behalten, auf denen regelmäßig Bewertungen abgegeben werden. Diese Plattformen lassen sich hervorragend als zusätzliche Werkzeuge nutzen, um das Image zu stärken und neue Talente zu gewinnen.

Soziale Netzwerke und moderne Strukturen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist eine moderne Unternehmenspräsentation. In der heutigen Zeit sind die sozialen Netzwerke ein hervorragendes Werkzeug, um qualifizierten Fachkräften authentische Einblicke in den Betrieb zu geben. Es reicht nicht, nur Stellenanzeigen zu posten – vielmehr sollten Handwerksbetriebe ihr Team, ihren Arbeitsalltag und ihre Unternehmenskultur hervorheben, indem sie regelmäßig Fotos und Videos von erfolgreichen Projekten, Teamevents oder einfachen Alltagsmomenten veröffentlichen. So können potenzielle Bewerber einen persönlichen Bezug und eine emotionale Bindung zum Betrieb aufbauen, was nicht nur das Team motiviert, sondern auch auf qualifizierte Fachkräfte anziehend wirkt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Hervorheben beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb. Auch hier liegt der Schlüssel in einer transparenten Kommunikation, die potenziellen Bewerbern zeigt, dass der Betrieb ein zukunftsorientierter Arbeitgeber ist, der seine Mitarbeiter wertschätzt und unterstützt.

Auch eine moderne Unternehmenskultur hilft dabei, bestehende Mitarbeiter zu binden und neue Talente zu gewinnen. Veraltete Strukturen, bei denen der Chef sämtliche Entscheidungen alleine trifft, erschweren die Mitarbeiterbindung – und sollten daher unbedingt gegen neue Prozesse eingetauscht werden, um Raum für frische Ideen zu schaffen. Die Einführung flexibler Arbeitsmodelle – Stichwort: Homeoffice – spricht insbesondere junge Talente an, die Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legen. Zudem können digitale Tools zur Personalverwaltung dabei helfen, die Arbeitslast zu reduzieren. Das Aufbrechen alter Strukturen kann auch bedeuten, die Führungsphilosophie zu überdenken. Ein partizipativer Führungsstil, bei dem die Mitarbeiter in

Entscheidungsprozesse einbezogen werden, trägt dazu bei, eine positive Arbeitskultur zu fördern.

Die Rolle von Weiterbildung und Teambuilding

Zusätzlich sollten Handwerksbetriebe attraktive Benefits anbieten, die über das Gehalt hinausgehen. Gesundheitsförderung, betriebliche Altersvorsorge und Mitarbeiterbeteiligungen sind Beispiele für Angebote, die zeigen, dass sich der Betrieb um das Wohl seiner Mitarbeiter kümmert. Um maßgeschneiderte Benefits anbieten zu können, sollten Handwerksbetriebe ihre Mitarbeiter regelmäßig nach deren Bedürfnissen fragen. Wiederkehrende Feedbackgespräche, Weiterbildungsmöglichkeiten, Firmenevents und flexible Arbeitszeitmodelle tragen zusätzlich dazu bei, die Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren und die Teamkultur zu stärken.

Es bleibt festzuhalten: Um die Fachkräftelücke zu schließen, müssen Handwerksbetriebe endlich umdenken. Die Zeiten, in denen Mitarbeiter alleine durch das Gehalt motiviert werden konnten, sind vorbei. Stattdessen wünschen sich heutige Arbeitnehmer eine moderne Unternehmenskultur, die auf Wertschätzung, Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten setzt.

Über Liborio Manciavillano:

Liborio Manciavillano ist der Geschäftsführer der HWS Handwerks-Schmiede GmbH. Als gelernter Handwerker mit eigenem Betrieb gibt er anderen mittelständischen Handwerksbetrieben effektive Systeme und Prozesse weiter, um zukunftsfähig zu bleiben. Im Rahmen des 12-Monats-Programms eignen sie sich die neuesten digitalen Methoden in den Bereichen Unternehmensführung, Mitarbeitergewinnung und Kundenakquise an. Weitere Informationen unter: https://www.handwerks-schmiede.de/.

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