Wärmepumpen gelten als effiziente Heizsysteme, doch insbesondere in den Wintermonaten stehen sie vor besonderen Herausforderungen. Niedrige Temperaturen, Schneefall und ein erhöhter Energiebedarf können die Leistung beeinträchtigen und die Betriebskosten steigen lassen. Um eine zuverlässige Funktion und hohe Effizienz sicherzustellen, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich.
Herr Breuer
Bild: Diehn Heizungstechnik GmbH Häufig wird unterschätzt, wie stark Frost und vereiste Außeneinheiten die Effizienz der Anlage beeinflussen. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich nicht nur der Energieverbrauch senken, sondern auch die Lebensdauer der Wärmepumpe verlängern. Welche Schritte dabei besonders wichtig sind, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, zeigt dieser Beitrag.
Die richtige Ausstattung der Wärmepumpe für den Winter
Die Wahl der passenden Wärmepumpe sollte sich allgemein stets an den klimatischen Bedingungen des Wohnorts orientieren. In schneereichen Regionen, etwa in den Alpen oder im süddeutschen Mittelgebirge, gelten andere Anforderungen als in Küstengebieten, wo milde Winter vorherrschen. Daher ist es sinnvoll, bereits bei der Planung und Anschaffung des Systems die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Ein wichtiges Element für die Wärmepumpe in der kalten Jahreszeit ist dabei der Pufferspeicher. Er speichert Heizungswasser, das für die Enteisung der Wärmepumpe genutzt wird. Wird an dieser Komponente gespart, kann sich der Auftauprozess verlängern, was zu unnötigem Energieverlust führt. Auch die Bauweise der Wärmepumpe ist entscheidend: Bestimmte Modelle verfügen über höher gesetzte Ventilatoren, sodass selbst größere Schneemengen von einem Meter die Funktionalität nicht beeinträchtigen. Generell gilt, dass eine höhere Investition in Qualität langfristig von Vorteil ist, da günstige Preise oft mit Qualitätsverlust einhergehen.
Neben der Ausstattung der Wärmepumpe spielen auch die baulichen Bedingungen des Hauses eine wichtige Rolle. Da der COP-Wert – also das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter Energie – im Winter naturgemäß sinkt, ist eine gute Vorbereitung die Grundlage. Eine zu hohe Vorlauftemperatur kann die Effizienz der Wärmepumpe stark reduzieren. Daher lohnt es sich zu prüfen, ob Maßnahmen wie zusätzliche Dämmung oder der Austausch ineffizienter Heizkörper sinnvoll sind, um die Heizlast zu senken und das System zu entlasten.
Wartung der Wärmepumpe: Der richtige Zeitpunkt und notwendige Maßnahmen
Eine jährliche Wartung sorgt dafür, dass eine Wärmepumpe effizient und störungsfrei arbeitet. Dabei muss diese nicht unbedingt im Winter erfolgen – im Gegenteil, es ist sinnvoller, sie im Frühjahr oder Sommer durchzuführen. In diesen Monaten kann die Anlage für Testzwecke kurzzeitig abgeschaltet werden, ohne den Heizbetrieb zu beeinträchtigen. Während der kalten Jahreszeit ist es hingegen ratsam, das Heizverhalten der Wärmepumpe genau zu beobachten. Läuft die Pumpe mit schlechter Effizienz, sollte ein Fachbetrieb die Einstellungen überprüfen, insbesondere die Heizkurve und die Vorlauftemperatur.
Die Wartung umfasst dabei zwei Bereiche: Zum einen geht es um die Überprüfung auf Beschädigungen, Verschmutzungen und lockere Verbindungen. Zudem sollten wasserführende Komponenten auf Leckagen geprüft, Heizkreisfilter gereinigt sowie Ausdehnungsgefäße, Sicherheitsventile und Pumpen kontrolliert werden. Andererseits kommen Wartungen je nach Wärmepumpentyp hinzu. Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen sollte man Verdampfer und Kondensatabführung regelmäßig reinigen, um eine optimale Wärmeübertragung sicherzustellen. Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Tiefenbohrung ist insbesondere der Frostschutzgehalt des Solekonzentrats zu überprüfen. Eine fachgerechte Wartung durch einen zertifizierten Betrieb – idealerweise mit VDI-Prüfung – trägt dazu bei, die Effizienz und Lebensdauer der Anlage langfristig zu erhalten.
So können Hausbesitzer dazu beitragen, dass ihre Wärmepumpe reibungslos läuft
Nicht zuletzt hat auch das Heizverhalten der Bewohner einen entscheidenden Einfluss auf die Effizienz einer Wärmepumpe – unabhängig von der gewählten Heizart. Statt die Temperatur stark zu variieren, beispielsweise von kurzfristig heiß zu niedrig, sollte eine konstante Raumtemperatur herrschen. Häufige Schwankungen belasten die Wärmepumpe unnötig und reduzieren die Effizienz. Optimal ist eine moderate Vorlauftemperatur, idealerweise bei maximal 55 Grad. Wird eine deutlich höhere Temperatur benötigt, kann ein Hybridsystem eine sinnvolle Alternative sein.
Auch das Lüften sollte gezielt erfolgen: Zu lang gekippte Fenster führen zu Wärmeverlusten. Stattdessen ist Stoßlüften die effizientere Methode, da es den Luftaustausch verbessert, ohne die Heizleistung unnötig zu beeinträchtigen. Wärmepumpen sind Dauerläufer und keine Sprinter – eine gleichmäßige Betriebsweise erhöht die Effizienz. Ein Pufferspeicher trägt zusätzlich dazu bei, überschüssige Wärme zu speichern und den Heizbetrieb stabil zu halten, was den Energieverbrauch weiter optimiert.
Über Lars-Oliver Breuer:
Lars-Oliver Breuer ist der Geschäftsführer der Diehn Heizungstechnik GmbH, die seit 40 Jahren am Markt ist. Er hat sich auf die Sanierung von Heizungsanlagen für private Wohnhäuser spezialisiert. Das Team bietet eine umfangreiche Beratung sowie professionelle Abwicklung der Bauvorhaben und stellt außerdem einen Wartungsservice und Störungsdienst zur Verfügung. Mehr Informationen unter: https://diehn-heizungstechnik.de/