Die Bundestagswahl 2025 hat die politischen Karten neu gemischt – und das hat auch Folgen für das Handwerk. Ob Steuererleichterungen, Bürokratieabbau oder Investitionen in die Fachkräfteausbildung – die neue Regierung verspricht tiefgreifende Veränderungen, die Handwerksbetriebe spürbar beeinflussen könnten. Doch welche Reformen sind realistisch und worauf müssen sich Unternehmen einstellen?
Herr Bendl
Bild: BM Digital GmbH
Viele Parteien werben mit wirtschaftlichen Anreizen und einem vereinfachten Zugang zu Fördermitteln. Doch zwischen politischen Ankündigungen und der tatsächlichen Umsetzung liegen oft Welten – Handwerksbetriebe sollten genau hinschauen und sich strategisch auf die kommenden Änderungen vorbereiten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche politischen Maßnahmen das Handwerk künftig entlasten oder belasten könnten.
Mögliche problematische Veränderungen für Handwerksbetriebe
Politische Vorgaben, die für Handwerksunternehmen mehr Belastungen schaffen würden, umfassen unter anderem die Erhöhung von Mindestlöhnen und Sozialabgaben. Gerade kleine Unternehmen sind nicht immer in der Lage, finanzielle Herausforderungen wie höhere Lohnnebenkosten oder Arbeitgeberbeiträge für die Kranken- und Rentenversicherung zu meistern. Des Weiteren können eventuelle strengere Auflagen im Bereich des Klima- und Umweltschutzes nicht ohne weiteres bewältigt werden. Sie machen oftmals Investitionen in neue Technologien nötig, um die Emissionen zu senken. Vor allem die Bau- und Fahrzeugbranche ist hiervon betroffen.
Zudem ist das Thema Bürokratie eine weitere Hürde für das Handwerk in Deutschland. Mehr Bürokratie, insbesondere weitere Dokumentationspflichten oder komplexe Vorgaben in Bereichen des Datenschutzes oder des Steuer- und Arbeitsrechts, erfordert einen höheren Verwaltungsaufwand und blockiert die Handlungsfähigkeit im Handwerk. Das könnte auch den Zugang zu Förderprogrammen erschweren und dazu führen, dass manche Unternehmen nicht in der Lage sind, die Anforderungen zu erfüllen. Abschließend wäre auch eine stärkere Regulierung der Arbeitszeitgestaltung mit strengeren Vorgaben zur Mehr- oder Wochenendarbeit im Handwerk eine Belastung. Wenn der Spielraum in der Personalplanung eingeschränkt wird, leiden zudem Betriebe hierunter, bei denen die Auftragslage Schwankungen unterliegt.
Vorteilhafte und sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Lage im Handwerk
Die neue Regierung hat die Möglichkeit, die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen und speziell im Handwerk zu verbessern. Sinnvolle Reformen umfassen etwa Steuererleichterungen, beispielsweise bei der Gewerbe-, Körperschafts- und Umsatzsteuer. Auch höhere Freibeträge bei Investitionen verbessern den Handlungsspielraum für Unternehmen. Ein wichtiger Aspekt betrifft außerdem den Abbau von Bürokratie und die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen. Leichtere Genehmigungsverfahren, weniger Dokumentationspflichten und die Möglichkeit, digitale Förderanträge für die Entlastung kleiner und mittelständischer Unternehmen einzureichen, bieten hier ein hohes Potenzial, um die unternehmerische Situation zu verbessern.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollte der Zugang zu qualifizierten Mitarbeitern aus dem Ausland erleichtert und deren Abschlüsse schneller anerkannt werden. Gleichzeitig sind gezielte Förderprogramme für die Weiterbildung von Mitarbeitern und eine stärkere betriebliche Ausbildung sinnvolle Maßnahmen. Investitionen in Bildungsstätten, finanzielle Unterstützung für Auszubildende und steuerliche Vorteile für ausbildende Betriebe könnten dazu beitragen, den Bedarf an Fachkräften besser zu decken. Zusätzlich könnten Anreize für Klimaschutzmaßnahmen – etwa durch Förderungen für energieeffiziente Technologien, nachhaltige Bau- und Sanierungsprojekte oder steuerliche Vergünstigungen – Unternehmen motivieren, stärker in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren.
Kluge Vorbereitung und strategische Planung
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Unternehmen abwarten müssen, welche Maßnahmen die neue Regierung beschließt. Dabei hilft es, realistische Erwartungen zu haben und sich darauf vorzubereiten, dass nicht alle Versprechen umgesetzt werden und eventuell Belastungen steigen. Eine gute Strategie ist wertvoll, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und Risiken zu minimieren.
Über Michael Bendl:
Michael Bendl ist Geschäftsführer der BM Digital GmbH und unterstützt Handwerksbetriebe im Social-Recruiting. Er entwickelt digitale Strategien, um die Sichtbarkeit seiner Kunden zu erhöhen und passende Fachkräfte zu gewinnen. Dabei setzt er auf Werbekampagnen, Social-Media-Marketing und den gezielten Einsatz von Videobeiträgen. Mehr Informationen unter: https://www.bewerber-magnet.de/