In Zeiten von Klimazielen und steigenden Energiepreisen stehen energieeffiziente Gebäudetechnik und ein gleichzeitig gesteigerter Wohnkomfort ganz oben auf der Agenda der Sanitär-, Heizungs- und Klima-Branche (SHK). Besonders derzeit, wo das Bewusstsein für nachhaltigen Ressourcenverbrauch besonders ausgeprägt ist, stehen SHK-Fachunternehmen vor der herausfordernden Aufgabe, altbewährte Lösungen zu modernisieren und innovative Ansatzpunkte zu integrieren.
Vor allem der Komfortanspruch der Nutzer ist stark gestiegen, während zugleich energetische Anforderungen stetig zunehmen. Daraus entsteht ein komplexes Spannungsverhältnis, welches für Fachbetriebe und Planer zu vertiefenden Herausforderungen führt, gleichzeitig aber Raum für zukunftsweisende Neuerungen bietet.
Zunehmende regulatorische Anforderungen als Impulsgeber im Wandel der SHK-Branche
Die Umsetzung der Energiewende und die Verpflichtung zu sinkendem CO2-Ausstoß gehen Hand in Hand mit verschärften gesetzlichen Rahmenbedingungen. Beispielsweise schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) seit seiner Einführung verbindlich vor, dass Gebäude nicht nur energetisch saniert, sondern auch konkret bewertet werden müssen. Dies wiederum zwingt SHK-Fachbetriebe dazu, sich in Bereichen wie innovativen Heiztechnologien und effizienter Lüftungs- und Klimatechnik vertiefend zu spezialisieren.
Weiterhin beeinflussen umfangreiche Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung maßgeblich die Branchenentwicklung. Anforderungen an die energetische Bewertung und Dokumentation der Projekte steigen kontinuierlich, was insbesondere die Erstellung korrekter Angebote und Kostenvoranschläge maßgeblich erschwert. So erhalten fundierte Kalkulationen ein noch größeres Gewicht - Betriebe sollten daher genau prüfen, was sie beim Kostenvoranschlag beachten müssen. Die Erstellung präziser Angebote setzt detaillierte Kenntnisse der Abläufe, Rahmenbedingungen und der rechtlichen Grundlagen voraus und stellt ein wesentliches Qualitätsmerkmal für die SHK-Fachunternehmen dar.
Die zunehmend komplexen Rahmenbedingungen erfordern von den Betrieben daher Professionalität, gründliche Planung sowie Transparenz gegenüber Auftraggebern. Dies betrifft insbesondere vier wichtige Aspekte, die bei der Planung moderner SHK-Systeme zu beachten sind:
- Auswahl innovativer und energieeffizienter Technologien
- Klare Kalkulation der zu erwartenden Betriebskosten
- Sicherstellung der zukünftigen Wartungsfreundlichkeit
- Einhaltung relevanter gesetzlicher Vorgaben und Normen
Innovative Entwicklungen ebnen Weg zu komfortabler Energieeffizienz
Ein aktuelles, vielversprechendes Beispiel dafür, wie moderne Technologie das Spannungsfeld zwischen Energieeffizienz und Wohlfühlatmosphäre bestmöglich löst, ist die 2023 erstmals vorgestellte intelligente Lüftungs- und Klimasteuerung mittels adaptiver Sensortechnik. Dieses System analysiert und steuert das Raumklima in Echtzeit auf Basis umfassender Messdaten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität. Hochmoderne Algorithmen verarbeiten diese Daten mit Hilfe von KI-gestützten Modellen dynamisch weiter - und optimieren automatisch die Lüftungs- und Heizsysteme im Gebäude. Auf diese Weise sinken zum einen die Energiekosten signifikant, zum anderen erfolgt die Anpassung der Raumklimawerte automatisch und sichert einen konstant hohen Komfortstandard. In Kombination mit erneuerbaren Stromquellen stellt diese Innovation eine Schlüsseltechnologie dar, um Gebäude gleichermaßen ressourcenschonend und komfortorientiert zu betreiben.
Die zunehmende Komplexität professionell bewältigen
Nicht nur technologische Neuerungen, auch personelle Rahmenbedingungen gestalten sich zunehmend herausfordernd für SHK-Unternehmen. Der Fachkräftemangel beschränkt seit Jahren die Kapazitäten auf Seiten der Betriebe. Zudem wachsen parallel zu den steigenden technologischen Anforderungen an Gebäudeautomation und digitale Steuerung auch die Herausforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter. Weiterbildungsmaßnahmen und die Gewinnung entsprechend ausgebildeter Fachkräfte nehmen daher eine Schlüsselstellung ein, um die ambitionierten Klimaschutzziele mit den Anforderungen der Kunden an Komfort und Wirtschaftlichkeit vereinbaren zu dürfen.
Unbestritten verändert auch die Digitalisierung die Anforderungen an SHK-Betriebe erheblich. Digitale Systemintegration mit intelligenter Steuerung und Cloud-Zugriff spielt zukünftig eine immer größere Rolle. Unternehmen, welche den digitalen Fortschritt frühzeitig aktiv nutzen, gewinnen klare Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig steigen jedoch Anforderungen an Datensicherheit, Haftungsfragen und fehlerfreie Integration digitaler Komponenten in bestehende Gebäudesysteme; hierbei kommt es aktuell und zukünftig besonders auf die umfassende Kompetenz der ausführenden SHK-Fachbetriebe und Planungsexperten an.
Zentrale Aufgaben und Chancen der SHK-Branche im Zeichen des Wandels
SHK-Unternehmen stehen heute vor der Aufgabe, ökologische und ökonomische Anforderungen mit dem gestiegenen Nutzerkomfort in Einklang zu bringen. Ohne Frage zeigt sich gerade hier die gesamte Bandbreite technischer und regulatorischer Herausforderungen. Zugleich birgt jede Herausforderung jedoch eine Chance hin zu neuer Innovationskraft. Nachhaltige technische Neuerungen zeigen hier konkrete Wege auf, um energieeffiziente Gebäude langfristig mit einem Höchstmaß an Nutzerkomfort auszustatten. Betriebe, die einerseits aktiv in Qualifizierung investieren und andererseits kluge Angebote und Kalkulationen auf Basis aktueller rechtlicher Anforderungen erstellen, stärken langfristig ihre Position am Markt. Nur auf diese Weise stellt die Branche sicher, den aktuellen Herausforderungen auch in Zukunft souverän und erfolgreich zu begegnen.