Mit steigender Anzahl von Technik erhöht sich auch die Bedeutung von Gebäudesicherheit. Technikräume und deren Zugänge können dabei einen wichtigen Schwerpunkt bilden.
Bild: KI-generiert mit Flux Kontext Fast
Denn wer heute über Heizungs- und Lüftungszentralen oder komplexe Kälteanlagen spricht, darf nicht nur an Kellerräume denken. Immer häufiger werden moderne SHK-Anlagen auf Dächern, in Nebengebäuden oder in aufgeständerten „Technik-Penthouses" installiert. Der Grund ist simpel: Sie brauchen Platz, sollen Lärm und Abwärme nicht in den Innenräumen verbreiten und profitieren von kurzen Leitungswegen ins Freie. Mit diesen Lösungen bekommt das Thema sicherer Zugang eine völlig neue Bedeutung: Nicht nur in klassischer Manier als Fluchtweg, sondern ebenso als die Bewohner nicht störender Wartungszugang - und im Fall der Fälle bis zuletzt zur Verfügung stehender Weg für Retter.
Keller: Heute nur noch ein Installationsort unter vielen
Seitdem sich Haustechnik als zentral installiertes Element im Gebäudebau durchsetzte, war das Tiefgeschoss dafür immer der bevorzugte Ort: Heizkessel, Warmwasserspeicher und Verteilzentralen waren dort vor Feuchtigkeit geschützt, zentral zusammengefasst und störten die alltägliche Gebäudenutzung nicht. Dieses Bild hat sich jedoch stark verändert. Große Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, Blockheizkraftwerke oder Kältezentralen sowie zugehörige Steuer- und Regeltechnik werden seit einigen Jahren verstärkt außerhalb der Hauptnutzflächen platziert - auf Dächern, in angebauten Technikgeschossen oder sogar in eigenständigen Containern.
Diese Verlagerung nach „oben" oder „außen" hat aber eine Konsequenz: Der Zugang für Monteure, Serviceteams und im Notfall auch für Rettungskräfte erlangt verstärkte Bedeutung.
Haustechnik: Zuverlässige Erreichbarkeit ist ein Muss
Mit anderen Worten: Egal ob „oben", „unten", oder „außen": Zugänge für den allgemeinen Betrieb sowie Flucht- und Rettungswege müssen stets gewährleistet sein. Hierbei verbinden sich Komfort und Notwendigkeit: In den Landesbauordnungen sowie der Arbeitsschutzrichtlinie ASR A2.3 wird ein zweiter Flucht- und Rettungsweg vorgeschrieben - in der ASR beispielsweise immer dann, wenn kein vor dem Eindringen von Rauch und Feuer geschütztes Treppenhaus vorhanden ist.
Hierbei bekommen Außentreppen eine äußerst gewichtige Rolle. Denn im Notfall zählt nicht nur sprichwörtlich jede Sekunde: Wenn ein Brand im Gebäudeinneren Treppenhaus oder Flure unbenutzbar macht, bietet eine Außentreppe einen direkten Weg ins Freie.
Für Betreiber und SHK-Fachkräfte bedeutet sie außerdem im Alltag einen praktischen Zugang, der unabhängig vom restlichen Gebäudebetrieb funktioniert - und deutlich niedrigschwelliger zu nutzen ist als Leitern und andere Lösungen.
Die Außentreppe…

Außentreppen: Grundsätzliche Bauarten und Anforderungen
Prinzipiell kommen für derartige Außentreppen nur zwei grundsätzliche Bauformen infrage:
1. Beton
Ist robust, aber insbesondere bei längeren Distanzen/Höhen kostspielig, da teuer zu gießen. Typischerweise eher eine Lösung, wenn nur geringe Höhenunterschiede zu überwinden sind - etwa vom Erdbodenniveau in ein Untergeschoss.
2. Stahl
Solche Konstruktionen sind flexibler, rascher zu errichten und wirken weniger wuchtig - wichtig für den sichtbaren Außenbereich. Mehr über Nutzen und Kostenfaktoren erläutert der Fachhändler treppen-onlineshop.de in einem Beitrag.
Neben diesen beiden Varianten existieren noch kombinierte Lösungen. Sie bieten mit Podesten, Wartungsstegen und ähnlichen Elementen zusätzliche Nutzbarkeit je nach örtlichen Gegebenheiten.
Was die grundsätzlichen Anforderungen anbelangt, sind folgende Punkte wichtig:

Naturgemäß sind dazu die entsprechenden DIN-Vorgaben, Landesbauordnungen und arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen wichtige Leitlinien und daher stets einzuhalten.
Außentreppen: Planung und Integration in Bau- und SHK-Projekte
Eine Außentreppe, die nach diesen Grundsätzen gestaltet wird, ist im Alltag weit mehr als eine
„Reserve", falls das innenliegende Treppenhaus nicht genutzt werden kann. Sie ist, je nach Gebäudegestaltung, der zentrale Zugangsweg. Damit sie beide Aufgaben zur vollen Zufriedenheit erfüllen kann, sollte sie von Anfang an Teil der Projektplanung sein.
Das betrifft nicht nur Architekten, sondern ebenso SHK-Planer und umfasst folgende Fragen:

Dazu bitte immer bedenken: Nachrüstungen sind oft teurer als eine frühe Integration.
Bild: treppen-onlineshop.de
Fazit
Ob im Keller, auf dem Dach oder im Nebengebäude: Haustechnik braucht sichere Zugänge. Außentreppen leisten dabei mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Sie stellen nicht nur einen erforderlichen zweiten Rettungsweg dar, sondern erleichtern auch den täglichen Zugang für Wartung und Service.
Für die SHK-Branche sind sie deshalb ein wichtiger Baustein moderner Gebäudetechnikplanung - und ein Beispiel dafür, wie Brandschutz, Sicherheit und Alltagstauglichkeit Hand in Hand gehen können.