Die Bosch-Gruppe ist mit dem Erwerb der ersol Solar Energy AG im Juni 2008 in den Bereich Photovoltaik eingetreten und plant jetzt den weiteren Ausbau seiner Photovoltaik-Aktivitäten. Das Unternehmen unterzeichnet Verträge zum Erwerb von 39,43 Prozent an der aleo solar AG. Die aleo solar AG produziert und vertreibt Solarmodule. Zudem beabsichtigt Bosch, allen ausstehenden aleo-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten, in dem Bosch jedem aleo-Aktionär ebenfalls 9,00 Euro pro Aktie in bar bieten wird.
Im Stammwerk von aleo solar in Prenzlau werden hochwertige Solarmodule gefertigt. Seit dem Ende 2008 abgeschlossenen Ausbau können dort eine Million Solarmodule pro Jahr produziert werden. Foto: aleo solar AG
Bosch hat mit der Eriksen-Gruppe, ihr nahestehenden Personen und weiteren Investoren Verträge zum Erwerb von 39,43 Prozent der Anteile an der aleo solar AG, Prenzlau und Oldenburg, unterzeichnet. Der Kaufpreis für diese Anteile beträgt 46 Millionen Euro und entspricht einem Preis pro aleo-Aktie von 9,00 Euro. Bosch beabsichtigt zudem allen ausstehenden aleo-Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu unterbreiten, in dem Bosch jedem aleo-Aktionär ebenfalls 9,00 Euro pro Aktie in bar bieten wird. Das Angebot liegt somit um 43 Prozent über dem gewichteten durchschnittlichen Kurs der aleo-Aktie (Xetra®) während der drei letzten Monate. Die gesamte Transaktion ist an die Bedingung geknüpft, dass Bosch nach Abschluss des öffentlichen Übernahmeangebots mindestens 75 Prozent der Anteile an der aleo solar AG hält. Außerdem steht sie unter dem Vorbehalt kartellbehördlicher Genehmigungen.
aleo ist ein etablierter Markenhersteller von Solarmodulen, die er auf Basis zugekaufter mono- und polykristalliner Solarzellen fertigt. Die Module werden über ein weitverzweigtes Fachhändlernetz sowie über Installateure an Endkunden in Deutschland und in anderen wichtigen europäischen Märkten vertrieben. Das Unternehmen erzielte 2008 einen Umsatz von rund 360 Millionen Euro und beschäftigte rund 800 Mitarbeiter. Mit dieser Akquisition eröffnet sich Bosch einen breiten Zugang zum Markt, nachdem das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen bereits 2008 mit der Übernahme der thüringischen ersol Solar Energy AG einen Solarzellenhersteller erworben hatte. Verwaltungssitz von aleo ist der Vertriebsstandort Oldenburg. Die Produktionsstätten befinden sich in Prenzlau in Brandenburg und bei Barcelona, Spanien.
Zusätzlich erwirbt Bosch von der Eriksen-Gruppe und ihr nahestehenden Investoren mehr als 60 Prozent der Anteile an der Johanna Solar Technology GmbH, Brandenburg an der Havel, an der auch aleo mit rund 17 Prozent beteiligt ist. Johanna hat 2006 damit begonnen, CIGS Dünnschicht-Solarmodule zu entwickeln und Ende 2008 die Produktion aufgenommen. Die Dünnschichtmodule werden über aleo vertrieben. Johanna beschäftigt 125 Mitarbeiter.
„Mit dem Erwerb stärken wir unsere Position in der Photovoltaik und im Bereich der regenerativen Energien. Gemeinsam mit den Führungskräften und Mitarbeitern von aleo und Johanna sowie im Verbund mit der Mannschaft unserer Tochtergesellschaft ersol sehen wir gute Chancen, dieses zukunftsweisende Geschäftsfeld deutlich auszubauen,“ erklärte Dr. Siegfried Dais, stellvertretender Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung und für den Geschäftsbereich Solar Energy zuständig.
Neben der Photovoltaik bietet die Bosch-Gruppe zahlreiche weitere Systeme zur Nutzung regenerativer Energien an. Bosch Rexroth liefert Getriebe und Antriebstechnik für Windenergieanlagen sowie hydraulische Verstellsysteme für solarthermische Kraftwerke und entwickelt Antriebskonzepte für die noch junge Meeresenergiegewinnung. Bosch Thermotechnik ist ein führender Anbieter für Elektrowärmepumpen und Solarkollektoren für die Warmwasserbereitung.