Fast exakt ein Jahr nach dem Spatenstich hat Würth Solar am 27. Oktober in Schwäbisch Hall feierlich die neue Produktionsstätte für CIS-Solamodule eröffnet: die CISfab.
Symbolische Inbetriebnahme der weltweit ersten Großserienproduktion von CIS Solarmodulen durch den Ministerpräsidenten Günter H. Oettinger, Prof. Reinhold Würth, Gründer von Würth Solar und Visionär der CIS-Technologie, und den Würth Solar Geschäftsführer Karl-Heinz Groß. Foto: Andi Schmid.
Das Unternehmen schlägt damit ein neues Kapitel der Photovoltaik auf, denn weltweit erstmalig laufen dort von nun an CIS-Solarmodule in Großserie vom Band. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Modulen kommen CIS-Solarmodule ohne den derzeit knappen Rohstoff Silizium aus und gelten in Branchenkreisen als zukunftsweisend. „Würth Solar wird die Produktionskapazität bis zum Jahresende kontinuierlich hochfahren und wie geplant zum Jahreswechsel die Vollauslastung in der CISfab erreichen. Damit sind wir Vorreiter bei einer Zukunftstechnologie der Photovoltaik und setzen einen Meilenstein in der boomenden Solarbranche“, sagt Karl-Heinz Groß, Geschäftsführer von Würth Solar.
Ab 2007 wird Würth Solar jährlich rund 200.000 CIS-Solarmodule fertigen. Dies entspricht 14,8 Megawatt. In der CISfab werden ab 2007 175 Mitarbeiter arbeiten, davon 35 beim Vertriebspartner Würth Solergy. Rund 400 Mitarbeiter und geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft wohnten der feierlichen Inbetriebnahme der vollautomatisierten Produktionslinie bei, unter ihnen der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther H. Oettinger und Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrates der Würth-Gruppe. „Ich freue mich, dass mit der CIS-Technologie von Würth Solar eine herausragende Innovation nicht nur in Baden-Württemberg entwickelt und bis zur Serienreife geführt wurde, sondern nun auch hier produziert wird“, hob Oettinger zur Eröffnung hervor.
Der Ministerpräsident betonte, dass eine der zentralen Herausforderungen für eine nachhaltige Politik der Klimaschutz sei. Der Schlüssel dazu liege in einer verantwortungsbewussten Energiepolitik, die auf einem Energiemix beruhe: „Wir wollen Baden-Württemberg zum Spitzenreiter bei der Erforschung und beim Einsatz erneuerbarer Energien machen. Die CISfab leistet dazu einen wichtigen Beitrag.“
Von der Vision zur Realität Würth Solar wurde 1999 von Reinhold Würth mit dem Ziel gegründet, eine noch junge, viel versprechende Solartechnologie zur industriellen Serienreife weiter zu entwickeln. EU, Bund und Land förderten die Grundlagenforschung. Die CIS-Technologie selbst sowie die Produktionstechnologie wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Würth Solar und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) weiter entwickelt. Seit dem Jahr 2000 betrieb Würth Solar Pilotlinien in Marbach / Neckar. In den Bau der neuen Produktionsstätte in Schwäbisch Hall investierte die Würth-Gruppe 55 Millionen Euro, die höchste Einzelinvestition in der Unternehmenshistorie der Würth-Gruppe. Reinhold Würth erläutert die Hintergründe: „Ich war immer ein neugieriger Mensch, die Photovoltaik fasziniert mich. Bereits vor der Gründung von Würth Solar war ich der Überzeugung, dass die CIS-Technologie eine große Zukunft hat.“
Glänzende Aussichten für CIS-Solarmodule Würth Solar setzt mit der CIS-Technologie auf eine zukunftsträchtige Entwicklung der Photovoltaik. Eine chemische Verbindung aus den Elementen Kupfer, Indium und Selen (CuInSe2) ersetzt hier den derzeit knappen Halbleiter Silizium, der bisher üblicherweise zur Umwandlung von Sonnenlicht in Strom verwendet wird. Die CIS-Technologie birgt ein großes Potenzial, da sie im Vergleich zur bereits weitgehend ausgereiften Silizium-Technologie hinsichtlich Produkteigenschaften und Produktionstechnologien große Entwicklungsmöglichkeiten hat.
CIS-Module von Würth Solar haben bereits zu Beginn der Großserienproduktion einen Wirkungsgrad von durchschnittlich 11,5 Prozent und liegen damit auf Augenhöhe mit siliziumbasierten Solarmodulen. Sie sind außerdem ästhetisch ansprechend und lassen sich flexibel dimensionieren. Daraus ergeben sich interessante Anwendungsmöglichkeiten: Die Module können beispielsweise in semitransparenter oder bedruckter Ausführung direkt in Fassaden integriert werden.