Pfungstädter Mittelständler als Kompetenzpartner im Katastrophenschutzzentrum der türkischen Hauptstadt
"Unter den Augen des Staatsgründers": In der Mitte AKOM-Behördenleiter Orhan Akyilidiz. Foto: Skoberne
Die Skoberne Schornsteinsysteme GmbH aus Pfungstadt hat eine Tagung im Istanbuler Katastrophenschutz- und Feuerwehrzentrum AKOM mitgestaltet. Dabei ging es um den Brandschutz im Hinblick auf gesetzliche Bestimmungen, berufliche Strukturen sowie Produkte, die die entsprechenden Normen erfüllen.
Dass die Türkei eine aufstrebende Wirtschaftsmacht ist mit einem Wachstum von 6,7 % im Jahr 2007, und gleichzeitig einen großen und attraktiven Markt darstellt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Dass es einen vielfältigen und intensiven wirtschaftlichen Austausch gibt über türkische oder türkischstämmige Arbeitnehmer und Unternehmen in Deutschland sowie über die Tourismusbranche in der Türkei, ebenso das Streben nach europäischen Standards in verschiedenen Bereichen, ist allgemein bekannt.
An einem Kompetenzaustausch besonderer Art mit der Türkei hat sich jetzt die Skoberne Schornsteinsysteme GmbH beteiligt, die Abgas- und Schachtsysteme für Brennwert-Heiztechnik entwickelt und vertreibt. Wie das mittelständische Unternehmen aus Pfungstadt in einem Rückblick zum Jahresende mitteilt, fand die Tagung Mitte 2008 bei AKOM in Istanbul statt. Dabei handelt es sich um ein hochmodernes Krisen- und Konferenzzentrum, das in einem erdbebensicheren Gebäude untergebracht ist. Hier laufen sämtliche Fäden eines möglichen Notfalls in der türkischen Metropole mit über 10 Mio. Einwohnern sowie in der gesamten Marmara-Region zusammen. Sämtliche zuständigen Stellen und Dienste sind hier vernetzt – von Feuerwehr und Hilfsdiensten bis zur Sicherstellung von Ernährung und Hygiene. Zu den Aufgaben gehört auch der internationale wissenschaftliche Austausch, z. B. bei der Erdbebenforschung.
Durch Vermittlung türkischer Partner in Deutschland kam der Kontakt zu AKOM in Istanbul zustande. Hier wurden die Teilnehmer zunächst von AKOM-Chef Orhan Akyildiz begrüßt. Skoberne Produktmanager Jens Ahrensmeier und Vertriebsleiter Olaf Goldschmidt referierten über die gesetzlichen Bestimmungen für den Brandschutz in Deutschland und Europa, dessen Anforderungen sie mit ihren Abgassystemen für Brennwerttechnik erfüllen müssen. Gleichermaßen interessierten sich die Gastgeber für die Berufsbilder die in Deutschland mit der Einhaltung von Sicherheitssbestimmungen befasst sind wie Schornsteinfeger, Gebäudetechniker und Installationsfachleute. Ebenso ging es um technische Fragen von Kaminbau- und Reinigung. Hierbei wurde Skoberne mit seinen Produkten als Best-Practice-Unternehmen angesehen, das sich unter Umständen auch bei der Schulung türkischer Fachkräfte einbringen könne.
Bei der dreitägigen Tagung kamen außerdem noch Verteter von Cox Geelen aus Holland zu Wort. Der Skoberne-Vertriebspartner informierte über „Erdgaskamine“ und die entsprechenden Bestimmungen in den Niederlanden und der EU. Außerdem war die Firma Total Feuerschutz vertreten und informierte über ihre Produkte für den Brandschutz. Bei allen Punkten ging es um internationale Standards sowie die Anwendungsfelder und die entsprechenden Marktchancen in der Türkei.
„Wir waren sehr beeindruckt von dem hochmodernen und effizienten Rahmen der Tagung und von der Gastfreundschaft der türkischen Seite“, so Jens Ahrensmeier von Skoberne. „Wir werden sehen, wie die Kontakte sich zukünftig vertiefen werden“. Und weiter: „Für uns ist es ein großer Erfahrungsgewinn, uns in einem solchen Kompetenzaustausch einzubringen. Natürlich ist es das Interesse von Skoberne, dabei die Marktchancen in der Türkei zu erkennen und möglicherweise nutzen zu können“.
Unternehmenshintergrund
Skoberne Schornsteinsysteme GmbH bildet gemeinsam mit der Skoberne GmbH einen mittelständischen Betrieb im südhessischen Pfungstadt. Hier sind rund 50 Mitarbeiter an 2 Produktionsstandorten mit zusammen 10.000 qm Fläche beschäftigt. Hergestellt werden Abgasleitungen und Schachtsysteme. Die Geschäftsleitung besteht aus Heike Skoberne (Tochter des Firmengründers Willi Skoberne) und Dipl.-Ing. Sven Schuchmann.
Die Firmengeschichte beginnt 1987: Damals entwickelte Willi Skoberne, zunächst in einer Doppelgarage, einwandige Abgasleitungen aus Polypropylen. Inzwischen sind Skoberne-Artikel als abgasführende Leitungen bei Feuerstätten sowie wärme- und stromerzeugenden Aggregaten mit Abgastemperaturen bis 120 C° auf dem europäischen Markt gut positioniert. Sie werden von namhaften Kessel-, Blockheizkraftwerk- und Brennstoffzellenherstellern weltweit angeboten. Das Programm von „Brennwert-Schornstein“-Systemen aus einem völlig neuartigen Material, der Schaumkeramik, trägt den Namen SKOBIFIX®.