Den perfekten Akkuschrauber, der es jedem Nutzer recht macht, gibt es nicht. Denn ob ein Akkuschrauber gut geeignet ist, hängt ganz wesentlich vom beabsichtigten Arbeitseinsatz ab. Für gelegentliche Schraubarbeiten lohnt sich die Anschaffung eines kostspieligen Profigeräts nicht. Einfache, kostengünstige Geräte hingegen eignen sich nicht für längere und schwerere Arbeitseinsätze, bei denen auch gebohrt und mit verschiedenen Untergründen gearbeitet wird.
Für eine gute Kaufentscheidung sind folgende Faktoren zu beachten:
Verarbeitung und Ausstattung
Eine gute Qualität bei der Verarbeitung des Geräts ist wichtig. Sehr preisgünstige Elektrowerkzeuge werden vorwiegend aus billigen Kunststoffen hergestellt und sind nicht gut verarbeitet. Das Gerät bekommt schnell Ermüdungsrisse im Material und muss ersetzt werden. Bohrfutter aus Metall sind langlebiger als die Kunststoffvariante; Schnellspannbohrfutter sparen Zeit und Kraft beim Wechseln der Einsatzwerkzeuge.
Auch die Zusatzausstattung spielt eine Rolle: Wie lang ist das Kabel? Sind die Bits magnetisch? Gibt es einen stabilen Transportkoffer und ein Ladegerät? Spätestens bei diesen Fragen müssen die Billigangebote aus dem Discounter oft passen.
Akku
Auch der Geräteakku ist eine Überlegung wert. Bei kabellosen Elektrowerkzeugen wie Akkuschraubern dürfen immer noch Nickel-Cadmium-Akkus verwendet werden, die ansonsten aus Umweltgründen verboten sind. Meistens werden Elektrowerkzeuge jedoch entweder mit Nickel-Metallhydrid-Akkus (kurz: NiMH) oder Lithium-Ionen-Akkus (kurz: Li-Ion) angeboten. Der NiMH-Akku verwendet eine ältere Technologie mit einem schwächeren Leistungsprofil und einem höheren Gewicht als der Li-Ion-Akku. Allerdings ist er deutlich preisgünstiger. Der leistungsstarke Li-Ion-Akku ist kleiner, leichter und weist nur eine geringe Selbstentladung auf.
Technische Daten und Eigenschaften
Die Voltzahl gehört zu den wichtigsten Leistungsmerkmalen eines Akkuschraubers. Für einfache Schraubarbeiten reichen 12 bis 14 Volt. Wer auch bohren möchte oder das Werkzeug oft im Außenbereich einsetzt, braucht mindestens 18 Volt. Mehr Informationen zu Volt- und Wattzahlen beim Akkuschrauber finden Sie hier: http://www.akkuschrauber.com/volt-wattzahlen-akkuschrauber/.
Gute Geräte erlauben unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten bei Drehzahl und Drehmoment. Das ist besonders bei präzisen Schraubarbeiten in verschiedenen Untergründen notwendig. Die Wahl zwischen Links- und Rechtslauf gehört inzwischen zum Standardangebot aller gängigen Akkuschrauber.
Ergonomie
Bei jedem Werkzeug, das über einen längeren Zeitraum verwendet wird, spielt die Ergonomie eine wichtige Rolle, um Verkrampfungen oder Fehlbelastungen im Arm-, Hand- und Schulterbereich vorzubeugen. Gerade, wer seinen Akkuschrauber oft und für längere Arbeiten verwendet, sollte in einem Baumarkt oder Fachgeschäft vor Ort ausprobieren, wie das Werkzeug in der Hand liegt, selbst wenn er dann ein günstiges Online-Angebot wahrnimmt. Das Gewicht ist dabei ein entscheidender Faktor. Da bei den leistungsstärkeren Akkuschraubern der größere Motor und die stabileren Materialen ohnehin für mehr Gewicht sorgen, sollten unbedingt die effizienteren und leichteren Li-Ion-Akkus bevorzugt werden. Außerdem empfiehlt sich ein Softgrip für die sichere Handhabung des Geräts.
Tipps und Tricks
- Praktisch sind Geräte, die auswechselbare Akkus haben: Auf diese Weise kann ein leerer Akku aufgeladen werden, während der Ersatzakku in Betrieb ist. So müssen die laufenden Arbeiten nicht unterbrochen werden.
- Werkzeuge mit einem Pistolengriff bringen mehr Gewicht auf das Schraubgut, während Griffe in T-Form eine bessere Balance haben und sich gut für horizontale Arbeiten eignen.
- Wer seinen Akkuschrauber häufig einsetzt, sollte sich für ein Gerät mit 2 Gängen entscheiden, um flexibler auf die Arbeitsanforderungen reagieren zu können.
- Neben der Voltzahl ist auch die Kapazität (Ampere) für die Einsatzbereitschaft des Geräts entscheidend. Für längere Arbeiten ist eine gute Ladekapazität (mindestens 2 Amperestunden) erforderlich.
Fazit
Um den passenden Akkuschrauber für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, sind im Vorfeld einige Überlegungen notwendig. Von Billigprodukten mit schlechter Verarbeitung ist generell abzuraten, da sie den Arbeitsbelastungen nicht lange standhalten. Wer seinen Akkuschrauber nur gelegentlich für Schraubarbeiten im Heimwerkerbereich einsetzt, kann getrost bei einem günstigen Angebot zugreifen, wenn klar ist, dass das Werkzeug den üblichen Qualitätsstandards entspricht. Für alle weitergehenden Arbeiten sind 18-V-Geräte der besseren Qualität, am besten mit entsprechender Zusatzausstattung, zu empfehlen.