Ein echtes Schmuckstück ist das neue Gemeindehaus von Sankt Georg in Bremen. Der Neubau war nach 60 Jahren notwendig geworden. Die evangelische Kirchengemeinde nutzte die Gelegenheit, um ein gemeinsames Servicebüro für die Kirchengemeinden St. Georg, St. Lukas (Grolland) und Dietrich-Bonhoeffer zu schaffen. Dabei wurde auf eine nachhaltige und zukunftsweisende Bauweise wertgelegt. Die Wärmebereitstellung übernimmt eine Wärmepumpe aus dem Hause BRÖTJE.
Die Klinkerfassade des modernen Gebäudes harmoniert gut mit der Architektur der benachbarten alten Kirche.
Das Gebäude überzeugt durch seine klare Linienführung in Anlehnung an den Backstein-Expressionismus. Große Fensterflächen sorgen für viel Helligkeit im Inneren des Gebäudes.
Das neue Gemeindezentrum bietet Platz für die Servicebüros der Gemeinden Sankt Georg, Sankt Lukas und Dietrich Bonhoeffer sowie einen großen Gemeindesaal.
Ein schmückendes Detail: Das Sankt-Georgs-Relief des alten Gemeindehauses blieb erhalten und wurde in die neue Fassade integriert.
Geradlinig und zweckmäßig präsentiert sich das Innere des Gebäudes. Hier ein Blick in das Foyer.
Durchdachte Beleuchtungstechnik schafft in den Innenräumen eine angenehme Atmosphäre. Hier der Gemeindesaal.
Mit einem maximalen Schallleistungspegel von 47 dB(A) arbeitet die Anlage außergewöhnlich leise.
Die Wärmepumpe BSW NEO 20 von BRÖTJE wurde im Technikraum des Gebäudes installiert.
Das Bedienelement der BSW NEO 20 zeigt über-sichtlich und auf einen Blick sämtliche wichtigen Betriebszustände.
Die Verantwortlichen der Gemeinde Sankt Georg sind überzeugt von ihrer neuen Wärmepumpenlö-sung. Das Bild zeigt von links nach rechts Lars Steinecke (Technischer Außendienst Brötje), Jörg Adam (Adam Haustechnik GmbH), Susanne Fleischmann (Bremische Evangelische Kirche), Günter Dantz (Kirchenvorstand St. Georg) und Peter Schröder (Brötje Vertriebsleiter Nord).
Bilder: August Brötje GmbH, Rastede Neues Begegnungszentrum
Das alte Gemeindehaus aus dem Jahr 1961 war nicht nur energetisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand, es war inzwischen auch viel zu groß geworden. Als es vor 60 Jahren gebaut wurde, bestand die Gemeinde noch aus ca. 10.000 Mitgliedern. Inzwischen ist sie auf weniger als 2.500 geschrumpft. Bei den Überlegungen der Gemeinde, das Gebäude zu sanieren, stellte sich zudem schnell heraus, dass dieser Schritt unwirtschaftlich wäre. Außenwände und Dach waren so gut wie nicht gedämmt. Die Fassade musste komplett saniert und sämtliche Fenster erneuert werden. Zudem gab es Probleme mit dem Brandschutz. Abriss und Neubau lagen auf der Hand. Diesen Schritt befürwortete auch die Bremische Evangelische Kirche, die die Kosten für das Bauvorhaben übernahm.
Nachdem zunächst eine Neuplanung mit nur der Hälfte der alten Grundfläche vorgesehen war, entschied man sich schließlich doch für ein größeres Gebäude, in dem die Servicebüros der beiden Nachbargemeinden Sankt Lukas und Dietrich-Bonhoeffer mit untergebracht werden sollten. Im März 2018 wurde das alte Gemeindehaus abgebrochen. Auf nahezu gleicher Grundfläche entstand ab August dann das neue Gemeindezentrum. Für die Außenwände kommt großformatiges Mauerwerk zum Einsatz, das mit einer dunkelroten Klinkerfassade verblendet wird. Schmückende Details sind Klinkerbänderungen sowie ein altes Relief von Sankt Georg mit dem Drachen, das schon die Fassade des alten Gemeindezentrums zierte. Die Innenwände werden in Trockenbauweise errichtet. Nachdem der Rohbau fertiggestellt ist, wird auf dem Betonboden eine ca. 16 cm starke Isolierschicht aufgebracht. Sie dient als Untergrund für die Schlauchleitungen der Fußbodenheizung. Nach Verlegung der Heizleitungen erfolgt die Einbringung eines Spezialestrichs. Die Beheizung der Räume wird eine Wärmepumpe übernehmen.
Mit der Wärmepumpe ressourcenschonend heizen
Während der Planungsarbeiten stand schon frühzeitig die Frage der Beheizung der Räumlichkeiten im Raum. Angestrebt wurde eine möglichst nachhaltige Lösung, die der Gemeinde in diesem Punkt eine weitreichende Autarkie sichern sollte. Zunächst wünschte man sich eine Kombination von Wärmepumpe und Fotovoltaik, ein idealer Ansatz, da mit dem selbst erzeugten Strom die Wärmepumpe betrieben werden kann. Diese Lösung konnte aus denkmalschutztechnischen Gründen mit der benachbarten Kirche nicht umgesetzt werden. Susanne Fleischmann, Klimaschutzmanagerin der evangelischen Gemeinden in Bremen: „Auf dem Dach des neuen Gemeindehauses wäre genug Platz für Solarpaneele. Da die Lage jedoch relativ verschattet ist, haben wir auf die Installation zunächst verzichtet. Vielleicht findet sich in der Zukunft noch eine Lösung. Das Dach ist jedenfalls für die Aufnahme einer Solaranlage vorbereitet.“
Zur Realisierung der Wärmepumpenlösung gab es jedoch grünes Licht. Ein Gasanschluss wurde daher bei den Bauarbeiten nicht vorgesehen. Die Gemeinde entschied sich für eine Sole-/ Wasser-Wärmepumpe der Bauart BSW NEO 20 des Niedersächsischen Heizungsanbieters BRÖTJE aus Rastede. Sie nutzt die in der Erde gespeicherte thermische Energie. Mithilfe eines thermodynamischen Prozesses wird die so gewonnene Wärme auf ein höheres Niveau gebracht und in einen Pufferspeicher mit 500 Liter Fassungsvermögen geleitet. Von dort durchströmt sie schließlich mit einer Vorlauftemperatur von 40° C die Röhren der Fußbodenheizung. Da die Wärmetauscher als geschlossenes System arbeiten, kommt die darin zirkulierende Sole nicht mit dem Erdreich in Kontakt. Um bereits ein entsprechendes Temperaturniveau für die Wärmetauscher zu erhalten, wurden im Vorfeld der Installation vier je 99 m tiefe Bohrlöcher erstellt, in denen die Erdsonden zur Wärmeentnahme installiert wurden. Eine bergrechtliche Genehmigung war für die Bohrungen nicht notwendig, diese kommt erst ab einer Bohrtiefe von 100 m zum Tragen. Die Wärmeleistung beträgt 6 kW pro Sonde. Günter Dantz, Kirchenvorstand mit großem persönlichem Interesse an der eingesetzten Haustechnik, meint zu der nun realisierten Lösung: „Wir sind sehr froh, dass wir eine Sole-/ Wasser-Wärmepumpe einbauen konnten. Sie ist schon ein Schritt mehr als üblich und erlaubt uns auch gestalterisch mehr Freiheiten, da im Außenbereich kein großer Luft-/ Wasser-Wärmetauscher untergebracht werden muss.“
Die BRÖTJE BSW NEO 20
Die Sole-/ Wasser Wärmepumpe BSW NEO von BRÖTJE überzeugt durch eine ganze Reihe von Vorteilen. Durch ihre Ausstattung mit einem vollmodulierenden Kompressor passt sie ihre Leistung dem tatsächlichen Bedarf an. Drei Modelle decken das Leistungsspektrum von 3,3 bis 21,3 kW ab. Hervorzuheben ist auch das Verbundsystem, in dem zwei Wärmetauscher für mehr Effizienz und eine hohe Leistungszahl (COP) von über 5,1 sorgen. Die hohe maximale Vorlauftemperatur von 62°C macht die neueste Generation dieser Sole/Wasser-Wärmepumpe von BRÖTJE zur idealen Wahl für Neubauten und Sanierungen in Altbauten. Auf dem Grundstück des Gemeindehauses Sankt Georg wurde die Ausführung BSW NEO 20 mit einer Heizleistung von 7,2 bis 21,3 kW im ebenerdigen Technikraum installiert. Mit den Abmessungen 1.600 x 600 x 600 mm (H x B x T) verlief die Einbringung und Installation komfortabel und in kurzer Zeit. Mit einem maximalen Schallleistungspegel von 47 dB(A) arbeitet die Anlage außergewöhnlich leise. Das hebt auch Kirchenvorstand Günter Dantz hervor: „Bei der Aufstellung im Gebäude war für uns wichtig, dass beim Betrieb der Anlage keine störenden Schallemissionen entstehen. Hier findet häufig stille Beschäftigung statt und auch Lesungen, Chor- und Orchesterproben sollen nicht beeinträchtigt werden. Die Anlage ist seit Oktober 2019 in Betrieb, bislang haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.“
Fazit
Mit der Wasser-/ Sole -Wärmepumpe BSW NEO 20 ist die Kirchengemeinde Sankt Georg heiztechnisch für die Zukunft gut gerüstet. So lässt sich nicht nur ein Großteil des CO2-Ausstoßes senken, auch auf die Nutzung fossiler Energieträger ist die Gemeinde nicht mehr angewiesen. Besonders begeistert ist man vom niedrigen Geräuschpegel der Wärmepumpe, der auch bei Chor- und Orchesterproben nicht stört. Darüber hinaus heben die Verantwortlichen in der Gemeinde die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten von BRÖTJE und ihrem SHK-Partner hervor, die ihnen stets bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite standen.
Bautafel
www.brötje.de