In 2024 wurden in Deutschland zum ersten Mal über eine Million PV-Anlagen innerhalb eines Jahres installiert. Das geht aus einer Untersuchung des Energieunternehmens Enpal (www.enpal.de) hervor. Der Ausbau geht je nach Region unterschiedlich schnell: Während die Zahl der neu installierten Solaranlagen in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurückging, verzeichnete Bremen einen Anstieg von 80 Prozent. In die Studie sind rund vier Millionen Einheiten aus dem Marktstammdatenregister geflossen, berücksichtigt wurden dabei die 20 größten deutschen Städte und sämtliche Bundesländer.
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- Enpal analysiert den Ausbau von PV-Anlagen in den größten deutschen Städten und Bundesländern
- Deutlicher Trend in Bremen zu erkennen: Im Vergleich zum Vorjahr stieg hier der PV-Ausbau im Schnitt am höchsten um fast 80 Prozent
- Münster ist Spitzenreiter der Rangliste; Frankfurt am Main, Hamburg und München bilden das Schlusslicht des Rankings ab
Bremen verzeichnet unter den Bundesländern mit Abstand den größten Ausbau
Nachdem Bremen bereits 2023 mit dem größten Sprung beim Ausbau neuer PV-Anlagen geglänzt hatte, schafft es der nordische Stadtstaat erneut an die Spitze als Deutschlands Solar-Bundesland: 4.827 PV-Anlagen wurden hier in 2024 neu gebaut, was einer Steigerung von fast 80 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die Bundeshauptstadt Berlin sichert sich hingegen mit 15.351 Solarinstallationen Platz zwei und einer Entwicklung von 46,49 Prozent. Hamburg hat beim Thema Solarausbau ebenfalls einen Schritt nach vorn gewagt, denn hier stieg die Inbetriebnahme auf 6.737 Solaranlagen, was 34,5 Prozent entspricht. Bei der Betrachtung der nominalen Werte liegen Nordrhein-Westfalen und Bayern hingegen ganz vorn (201.981 bzw. 186.718), Baden-Württemberg folgt mit 158.086 neuen Solaranlagen.
PV-Anlagen-Bestand in Münster unangefochten
Die Studierendenstadt Münster liegt beim Ausbau neuer Photovoltaikanlagen deutlich vorn: Hier wurden 9,28 PV-Anlagen je 1.000 Einwohner:innen neu in Betrieb genommen. Deutlich abgeschlagen sind hingegen Hamburg und München, die trotz ihrer Größe beim Solarausbau hinterherhinken – mit lediglich 3,56 bzw. 3,65 neuen Anlagen pro 1.000 Einwohner:innen. Am schlechtesten schneidet jedoch Frankfurt ab, wo nur 3,48 neue Solaranlagen je 1.000 Einwohner:innen installiert wurden.
Vergleicht man nun den derzeitigen Grundbestand der 20 größten Städte, ergibt sich, dass Münster mit 33,92 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner:innen der unangefochtene Sieger im Städte-Ranking ist. Nordrhein-Westfalen bleibt in diesem Ranking ungeschlagen: Bielefeld und Bonn komplettieren das Treppchen, mit 32,65 und 24,73 Anlagen je 1.000 Einwohner:innen. Weit abgeschlagen liegt hier erneut Frankfurt am Main (9,64).
Photovoltaik-Ausbau: Rekordzuwachs trotz schwächerem Wachstumstempo
Insgesamt zeigt sich ein weiterhin wachsender Trend: Erstmals seit 2018 wurde ein Zuwachs von über einer Million installierter PV-Anlagen verzeichnet. Gleichzeitig fällt der Anstieg im Vergleich zu 2023 und den Vorjahren mit lediglich sieben Prozent jedoch am geringsten aus.
Dr. Wolfgang Gründinger, Chief Evangelist (Unternehmenssprecher) bei Enpal, kommentiert: „Seit Beginn unserer jährlichen Auswertung der Solarhauptstadt verzeichnen wir einen signifikanten Anstieg beim Ausbau von Solaranlagen. Es ist ein gutes Zeichen für die Energiewende, dass zum ersten Mal über eine Million Solaranlagen innerhalb eines Jahres installiert wurden. Es zeigt, dass immer mehr Bürger die Vorteile von Photovoltaik nutzen möchten. Wenn die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden – wie zum Beispiel durch das neue Solarspitzengesetz – kann der Ausbau sogar noch schneller gehen.”
Alle Ergebnisse des Vergleichs können Sie hier einsehen: https://www.enpal.de/photovoltaik#info