Nach Jahren des Einbruchs gibt es erstmals wieder positive Signale vom Wohnungsbau: Im Juni 2025 wurden bundesweit 19.000 Wohnungen genehmigt – ein Zuwachs von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Bild: www.pixabay.com/ Hans Einfamilienhäuser erholen sich am stärksten
Besonders deutlich ist die Entwicklung bei Einfamilienhäusern. 21.300 neue Genehmigungen im ersten Halbjahr bedeuten ein Plus von 14,1 Prozent. Gerade dieser Bereich war in den Vorjahren besonders stark unter Druck geraten – nun zeigt sich hier die größte Dynamik.
Mehrfamilienhäuser stagnieren – Zweifamilienhäuser brechen ein
Bei Mehrfamilienhäusern blieb die Zahl mit 57.300 Wohnungen praktisch unverändert (+0,1 %). Diese Gebäudeart bleibt zwar dominant, ein Aufschwung ist jedoch nicht erkennbar.
Anders die Lage bei Zweifamilienhäusern: Hier gingen die Genehmigungen um 8,3 Prozent auf 6.000 Einheiten zurück – ein Minus von 500 Wohnungen.
Halbjahresbilanz leicht positiv
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2025 110.000 Wohnungen genehmigt, rund 3.100 mehr als im Vorjahreszeitraum (+2,9 %). Vor allem Neubauten in Wohngebäuden tragen dazu bei: Sie legten um 4,3 Prozent auf 89.000 genehmigte Wohnungen zu.
Vom Tiefpunkt zur Trendwende?
Im ersten Halbjahr 2024 war die Zahl der Genehmigungen auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen. Die jetzigen Zuwächse deuten auf eine Trendwende hin – wenn auch auf einem nach wie vor niedrigen Niveau.
Allein im Juni 2025 wurden in neu zu errichtenden Wohngebäuden 15.200 Wohnungen genehmigt, 9,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Was bedeutet das für die Bauwirtschaft?
Der leichte Anstieg könnte ein erstes Zeichen sein, dass sich die Branche nach Zinswende, Baukostenexplosion und Materialengpässen stabilisiert. Dennoch bleibt die Zahl der Genehmigungen weit hinter dem politischen Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen zurück.
Für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe ist der Aufwärtstrend ein positives Signal – echte Entlastung am angespannten Wohnungsmarkt wird daraus jedoch kurzfristig kaum entstehen. Vielmehr bleibt entscheidend, ob die Politik mit Förderungen, Bürokratieabbau und klaren Rahmenbedingungen den beginnenden Aufschwung verstetigen kann.