Frost kann Heiz- und Kühlsysteme schwer beschädigen – insbesondere in Regionen mit langen oder intensiven Kälteperioden. Ohne geeigneten Schutz besteht die Gefahr, dass Wasser in Leitungen, Wärmetauschern oder Pumpen gefriert, sich ausdehnt und Bauteile zerstört. Um das zu verhindern, kommen spezielle Frostschutzmittel zum Einsatz, die den Gefrierpunkt des Wassers deutlich senken.
Neben dem reinen Frostschutz übernehmen diese Flüssigkeiten weitere technische Aufgaben: Sie verbessern den Wärmeübergang, stabilisieren den Systemdruck und verhindern Korrosion sowie Ablagerungen in geschlossenen Kreisläufen. In vielen Anlagen der Gebäude- und Versorgungstechnik hat sich Ethylenglykol als zentraler Inhaltsstoff dieser Flüssigkeiten etabliert.
Dieser Beitrag beleuchtet die Funktion und Eigenschaften von Ethylenglykol im Kontext moderner Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK/HVAC) und zeigt, warum der Stoff in zahlreichen Anwendungen unverzichtbar ist.
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So wichtig sind Frostschutzmittel in technischen Systemen
Frostschutzmittel, wie zum Beispiel Ethylenglykol, senken den Gefrierpunkt von Wasser und verhindern somit Schäden durch Eisbildung in Leitungen und Bauteilen. Gleichzeitig erhöhen sie den Siedepunkt der Flüssigkeit, wodurch die Belastbarkeit technischer Systeme, wie Heizungen oder Kühlsysteme, verbessert wird.
Darüber hinaus enthalten Frostschutzmittel Additive, die Korrosion an Metallen wie Stahl, Kupfer oder Aluminium verhindern. Ohne diese Schutzstoffe würden Komponenten schneller verschleißen. Zudem verringern sie Ablagerungen von Kalk und Schmutz, die die Wärmeübertragung beeinträchtigen könnten.
Durch diese Mehrfachfunktionen – Frostschutz, Korrosionsschutz und Verschleißschutz – sind sie unverzichtbar für die Langlebigkeit und Effizienz von Heiz-, Kühl- und Klimaanlagen.
Darum ist Ethylenglykol so beliebt
Ethylenglykol ist ein weit verbreitetes und kostengünstiges Frostschutzmittel, das aufgrund seiner Vielseitigkeit und Verfügbarkeit weltweit genutzt wird, wenn es zum Beispiel darum geht, die Heizung fit für den Winter zu machen. Es bietet hohe thermische Stabilität und eignet sich dadurch für Heizungen, Klimaanlagen und industrielle Kühlsysteme wie Lebensmittelkühlungen.
Das Mittel ist besonders langlebig und kompatibel mit vielen Kunststoffen und Metallen. Im Vergleich zu Propylenglykol ist es günstiger und wird als Industriestandard in vielen technischen Anwendungen eingesetzt, von Heizsystemen bis zu Klimaanlagen.
Informationen zur thermischen Leitfähigkeit und Effizienz von Ethylenglykol
Die verlässliche Wärmeleitfähigkeit von Ethylenglykol sorgt für eine gleichmäßige Wärmeübertragung, was die Effizienz von Heiz- und Kühlsystemen verbessert. In Kombination mit Wasser entsteht ein stabiles Medium, das Temperaturschwankungen ausgleicht. Systeme von Herstellern wie Viessmann oder Daikin profitieren von dieser Stabilität, da Ethylenglykol auch bei Dauerbetrieb chemisch stabil bleibt und keine Ablagerungen bildet.
Dies reduziert Wartungsaufwand, verringert Stillstandszeiten und senkt Betriebskosten. Besonders in industriellen Anwendungen wie Lebensmittelkühlungen oder Chemieanlagen ist dies von großer Bedeutung, da es Energieverluste minimiert.
Zwei weitere, wichtige Faktoren: Korrosionsschutz und Materialverträglichkeit
Ethylenglykol allein schützt nicht vor Korrosion. Erst durch die Zugabe von Inhibitoren – speziellen chemischen Zusatzstoffen – wird es korrosionsbeständig. Diese schützen Materialien wie Stahl, Kupfer, Messing oder Aluminium vor Rost und Lochfraß. Hersteller wie BASF, Henkel oder Clariant bieten Formulierungen an, die mit Silikaten oder organischen Säuren arbeiten und gezielt Oberflächen schützen.
Solche Mischungen verlängern die Lebensdauer von Pumpen, Wärmetauschern und Rohrleitungen oft über zehn Jahre und garantieren eine hohe Verträglichkeit mit Dichtungen aus Gummi oder Kunststoffen. Das Resultat ist ein effizientes System aus Kälteschutz, Korrosionsschutz und langer Haltbarkeit.
Wann sollte man mit dem Frostschutz seiner Heiz- und Kühlsysteme beginnen?
Es ist ratsam, frühzeitig mit dem Frostschutz für Heiz- und Kühlsysteme zu beginnen – idealerweise schon vor den ersten kühlen Tagen im Herbst. Gerade in Regionen mit starken Wintereinflüssen und winterlichen Straßenverhältnissen, wie etwa in bergigen Gebieten oder im Norden, ist eine rechtzeitige Vorbereitung entscheidend, um Schäden durch eingefrorene Rohrleitungen oder ineffiziente Heizsysteme zu vermeiden.
Frostschutzmittel sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf aufgefüllt oder ausgetauscht werden, um die Effizienz der Systeme zu gewährleisten und teure Reparaturen zu vermeiden. Besonders in Heizungen und Kühlanlagen mit Wasserzirkulation, wie sie in Wohnhäusern, gewerblichen Gebäuden und industriellen Anwendungen vorkommen, sorgt der Frostschutz nicht nur für den Schutz vor Kälte, sondern auch für eine konstante Leistung bei wechselnden Temperaturen.
Ein frühzeitiger Frostschutz schützt nicht nur die Technik, sondern spart auch langfristig Kosten durch den Schutz vor Schäden und einen verringerten Wartungsaufwand.