Irrtum Sekundärentwässerung: Der Mythos von Sekundärentwässerungen bei Bodenabläufen geistert teilweise nach wie vor auch im modernen Systemverbund mit Dünnbettverfliesungen und Verbundabdichtungen durch die Entwässerungsbranche.
Das Thema Sickerwasser wird im Moment kontrovers diskutiert. Nun hat Christoph Saunus dazu Stellung genommen.
Ursächlich hierfür ist die aus der klassischen Fußbodenabdichtung stammende historische DIN 18195 „Bauwerksabdichtungen“. Die Norm fordert nämlich für traditionelle Fußbodenaufbauten – bestehend aus Fliesenbelag, Gefälle-Estrich und Bahnenabdichtung – folgerichtig bei Bodenabläufen zusätzliche Sekundär-Entwässerungsöffnungen oberhalb der Abdichtungsebene zur Ableitung von anfallendem Sickerwasser.
Dass Fußboden-Systemverfliesungen im weitgehend hohlraumfreien Buttering-Floating-Dünnbettverfahren mit Verbundabdichtungen diese zusätzlichen Sekundärentwässerungen nicht benötigen, versteht sich für kompetente Fachleute von selbst.
Das Vorstehende gilt auch für die unsinnige Hosenträger-Sicherheitsdenke, nämlich im weiteren Fußbodenaufbau unter der Verbundabdichtung nochmals zusätzlich eine zweite Bodenablauf-Dichtebene einschließlich Sekundäröffnungen vorzusehen.
Was passiert bei Rückstau (Verstopfung im Abflusssystem) und/oder Undichtigkeiten in der Verbundabdichtung?
Schlimmstenfalls der Supergau am Bau!