Die neue Bundesregierung beendet das Heizungsgesetz – und will ein modernes Gebäudeenergiegesetz aufsetzen. Was das für SHK-Betriebe, Eigentümer und Förderungen bedeutet, lesen Sie in unserem aktuellen Beitrag.
Bild: HTD Gestern berichteten wir im Live-Ticker über die entscheidende Pressekonferenz zur Regierungsbildung zwischen CDU, CSU und SPD. Die neue Koalition steht – und sie bringt eine klare Zäsur für die Wärmewende mit sich. Unseren ausführlichen Live-Artikel finden Sie hier:
👉 Jetzt mit Update: Koalition schafft Heizungsgesetz ab – neues GEG geplant
Jetzt liegt auch der komplette Koalitionsvertrag vor – und darin findet sich ein Punkt, der für die SHK-Branche von besonderer Bedeutung ist: Das umstrittene Heizungsgesetz wird abgeschafft. Stattdessen soll ein neues Gebäudeenergiegesetz (GEG) erarbeitet werden. Doch was genau plant die neue Bundesregierung?
💬 Abschied vom Heizungsgesetz – Neuanfang mit dem GEG
In den letzten Monaten war das Gebäudeenergiegesetz der Ampelregierung eines der meistdiskutierten Themen der Branche. Komplex, erklärungsbedürftig, und vielfach als praxisfern kritisiert. Nun zieht die neue Koalition die Reißleine:
„Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen. An dessen Stelle werden wir ein neues Gebäudeenergiegesetz (GEG) schaffen, das technologieoffen, flexibel und einfach ist. Die erreichbare CO2-Vermeidung wird zur zentralen Steuerungsgröße.“
(Koalitionsvertrag 2025, S. 24, spd.de)
Für Planer, Handwerker und Eigentümer bedeutet das: Ein Paradigmenwechsel steht bevor.
🔧 Was bedeutet „technologieoffen“ konkret?
Statt technischer Vorgaben wie „Wärmepumpe ab 2024“ oder Verbote fossiler Heizungen soll künftig das Ergebnis zählen: Wie viel CO2 spart eine Heizlösung tatsächlich ein?
Egal ob Wärmepumpe, Holzheizung, H2-ready-Gastherme, Pelletkessel oder ein effizientes Hybridsystem – alles kann erlaubt sein, solange das Klimaziel erreicht wird. Diese Öffnung dürfte vielen SHK-Betrieben entgegenkommen, weil sie Kunden individueller beraten können.
🧭 Noch offen: Wer ist für das neue GEG zuständig?
Eine zentrale Frage blieb auch nach der gestrigen Pressekonferenz unbeantwortet: Welches Ministerium übernimmt künftig die Verantwortung für das GEG?
Zur Debatte stehen das:
- Umweltministerium (unter Andreas Jung, CDU),
- Infrastrukturministerium (unter Ina Scharrenbach, CDU) oder
- Wirtschaftsministerium (unter Carsten Linnemann, CDU – allerdings mit wirtschaftlicher Neuausrichtung).
Für die SHK-Branche ist diese Entscheidung entscheidend: Sie wird mitbestimmen, wie praxisnah das neue Gesetz ausgestaltet wird.
💶 Förderlandschaft wird neu geordnet – aber noch ohne Details
Auch bei der Förderung für klimafreundliches Heizen und Sanieren soll sich einiges ändern. Die bisherige BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) wird überarbeitet. Im Koalitionsvertrag heißt es:
„Wir werden die BEG vereinfachen, neu ausrichten und mit der Wärmeplanung besser verzahnen.“
Konkret bedeutet das: Bis 2026 wird ein neues Fördersystem entstehen. Für 2025 ist mit Übergangsregelungen zu rechnen – aktuell bleiben aber viele Details offen.
🏙️ Kommunale Wärmeplanung wird gestärkt
Ein weiterer zentraler Punkt im Vertrag: Die kommunale Wärmeplanung soll ausgebaut werden. Sie soll künftig als strategisches Fundament dienen, um Investitionen in Wärmenetze und Heizsysteme sinnvoll zu steuern – und mehr Planungssicherheit für Kommunen, Versorger und Bauherren schaffen.
🧩 Fazit: Klarer Kurswechsel – aber viele Fragen offen
Mit der Abschaffung des bisherigen Heizungsgesetzes sendet die neue Bundesregierung ein deutliches Signal: mehr Offenheit, weniger Technikvorgaben, mehr Zielorientierung. Für die SHK-Branche könnte das neue GEG tatsächlich eine Chance sein – vorausgesetzt, es wird klar, nachvollziehbar und praxisnah ausgestaltet.
Bis dahin bleibt vieles offen – HaustechnikDialog bleibt für Sie dran.
📌 Wichtig für die SHK-Branche:
- ❌ Heizungsgesetz wird abgeschafft
- ✅ Neues GEG geplant – technologieoffen, CO2-basiert
- ❓ Zuständiges Ministerium noch unklar
- 🔄 Förderung (BEG) wird neu ausgerichtet – ab 2026
- 🏘️ Kommunale Wärmeplanung wird Leitlinie für Investitionen