orm und Farbe von Holzbriketts werden durch ihre Herstellungsart bestimmt.
Bild: Losch / Wikimedia / Lizenz unter CC-BY-SA 4.0
Das wiederum weist auch auf ihren bevorzugten Verwendungszweck hin. Sie dienen einem gemütlichen Kaminfeuer oder aber im Kachelofen als Kohleersatz. Ihre Vorteile gegenüber Braunkohlebriketts sind immens: Sie sind sauberer – sowohl im Handling als auch beim Verbrennen und beim Beseitigen der Ascherückstände.
Preislich sind sie nicht allzu weit von den Kohleprodukten entfernt und das bei nur etwas niedrigerem Heizwert:
Holzbriketts: 17,6 MJ/kg oder 5,0 kWh/kg bei etwa 24 Eurocent je kg
Braunkohlebriketts: 19,6 MJ/kg oder 5,6 kWh/kg bei etwa 22 Eurocent je kg
Und ein gutes Gewissen hat man obendrein. Zumindest, wenn die Holzbriketts aus nachhaltig gewonnenem Holz hergestellt wurden. Davon kann man leider nicht immer ausgehen. Aber das trifft ja auf alle Holzprodukte zu.
Nur reines Holz
Grundsätzlich lassen sich drei Herstellungsverfahren unterscheiden. Als Ausgangsprodukt dienen immer Sägeholzreste, entweder direkt aus der Verarbeitung von Holz im Wald (aufgrund der derzeitigen Sturmschäden sollte davon wieder sehr viel vorhanden sein) oder aus der Möbelindustrie sowie Sägewerken. Es muss auf jeden Fall chemisch unbehandelt und frei von Rindenbestandteilen sein.
Darin ähneln sie den Pellets, die auf einer vergleichbaren Rohstoffbasis fußen. Definiert ist die Qualität der Holzbriketts in der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-3, die drei Qualitätsklassen A1, A2 und B definiert. In Deutschland gibt es analog den Pellets noch die ENplus-Zertifizierung, auf die man beim Kauf achten sollte.
Holzbriketts der beiden ersten Qualitätsklassen eignen sich wegen ihrer aschearmen Verbrennung hervorragend zum Heizen in Kleinfeuerungsanlagen. Die Qualitätsklasse B ist in Deutschland quasi verboten.
Mit Druck und Hitze
Ähnlich wie bei den Pellets sorgen Druck und Hitze beim Pressen von Holzbriketts für die Verflüssigung des Lignins in den Holzzellen, das so als natürliches Bindemittel wirkt.
Zum Einsatz kommen dabei drei Pressenarten, die auch die Qualität der Briketts bestimmen:
- Hydraulische Pressen arbeiten bei einer niedrigen Temperatur von etwa 60 °C. Die meisten Weichholzbriketts, also jene, die sich durch Quaderform und helles Material auszeichnen, entstehen hydraulisch. Sie verbrennen aufgrund der geringeren Material- und Energiedichte schneller.
- Exzenterpressen arbeiten bei 40 und 250 °C bei einem Druck bis zu 2.500 kg/cm2. So entstandene Holzbriketts weisen eine bessere Festigkeit und einen höheren Heizwert als hydraulisch gepresste Briketts auf.
- Extruderpressen arbeiten bei Temperaturen von mehr als 150 °C und mit einem Druck von bis zu 3.000 kg/cm2. Die Holzspäne werden durch eine Düse gepresst. Die Holzbriketts haben eine lange Form mit einem Loch in der Mitte. Durch die während des Pressens entstandene Reibung sind diese Briketts immer dunkel gefärbt. Auch sie verbrennen deutlich langsamer und sauberer als Weichholzbriketts.
Weichholzbriketts eigenen sich für schnell zu entfachende und sofort Hitze spendende Feuer, Hartholzbriketts eher für einen langen Abbrand wie bei einen gemütlichen Kaminabend. Gelagert werden sollten alle Sorten Holzbriketts an einem trockenen Ort und fern von jeder Feuerquelle.
Wer es genauer wissen will: Das DEPI, das auch über die Zertifizierung der Holzbriketts wacht, hat hier viele interessante Informationen über diesen interessanten Brennstoff zusammengetragen.
Im nächsten Teil am 16.02.2018 geht es um unser letztes Holzprodukt. Hackschnitzel werden meist in Heizungen für größere Zwecke, etwa Krankenhäuser oder Kindergärten, eingesetzt.
Bisher erschienen:
1 Erneuerbare Energien im Wärmemarkt – eine Übersicht
2 Rechtliche Voraussetzungen
3 Holz im Wärmemarkt I - Kaminholz
4 Holz im Wärmemarkt II - Pellets
5 Holz im Wärmemarkt III - Holzbriketts
Erscheinen demnächst:
6 Holz im Wärmemarkt IV - Hackschnitzel
7 Bioheizöl und Biogas
8 Solarthermie
9 Heizen mit PV-Strom via Wärmepumpe
10 Förderungen