Wirtschaftsminister Robert Habeck will die Wärmepumpen-Branche wieder auf Kurs bringen und bezeichnet die Technologie als „Superprodukt Made in Germany“. Doch trotz seiner optimistischen Ansichten kämpft die Branche mit einem drastischen Rückgang der Verkaufszahlen und drohendem Stellenabbau. Erfahren Sie, warum der Markt in der Krise steckt und welche Maßnahmen jetzt nötig sind, um die Wärmepumpen-Renaissance einzuleiten.
Bis 2023 lief es gut.... ... dann die Ernüchterung
Bilder: BDH Robert Habeck
Bild: BMWK / Dominik Butzmann Wirtschaftsminister Robert Habeck hat sich kürzlich mit dem dramatischen Zustand der Wärmepumpenbranche auseinandergesetzt und sich bemüht, das Vertrauen in die Technologie wiederherzustellen. Während seiner dreitägigen Tour durch Norddeutschland besuchte Habeck den krisengeschüttelten Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron und erklärte die Wärmepumpe zum „Superprodukt Made in Germany“. Trotz der positiven Rhetorik sieht sich die Branche jedoch mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert.
Wärmepumpen-Krise: Verkaufszahlen im freien Fall
Die Lage für die Wärmepumpen-Hersteller ist angespannt: Im ersten Halbjahr 2024 wurden laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) lediglich 90.000 Wärmepumpen verkauft – ein dramatischer Rückgang von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Industrie hatte ursprünglich geplant, bis Ende des Jahres 500.000 Einheiten zu installieren, um das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2030 zu erreichen. Dieses ambitionierte Ziel scheint jedoch in weiter Ferne, da der Absatz stark unter den Erwartungen liegt.
Habeck fordert Aufklärung und Investitionen
Habeck, der auf seiner Tour auch vor der IG Metall und den besorgten Mitarbeitern von Stiebel Eltron sprach, stellte klar, dass die Wärmepumpe zu Unrecht in Verruf geraten sei. Er betonte die großzügigen Fördermöglichkeiten, die bis zu 70 Prozent betragen können, und wies darauf hin, dass die jetzige Gelegenheit genutzt werden sollte, solange die Förderbedingungen bestehen. Habeck argumentiert, dass die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Verbreitung von Fehlinformationen zur Zurückhaltung bei den Käufern beigetragen haben.
Branchenschmerz und Unsicherheit
Die aktuellen Schwierigkeiten sind nicht auf Stiebel Eltron beschränkt. Auch andere große Hersteller wie Bosch und Vaillant sehen sich mit einem Rückgang der Bestellungen und drohendem Stellenabbau konfrontiert. Vaillant plant den Abbau von 700 Stellen, während Bosch langfristig in den europäischen Markt investieren will, trotz eines spürbaren Auftragsrückgangs. Die Unsicherheit in der Branche wird durch unklare Förderpolitik und hohe Strompreise verstärkt, die zusätzlich belasten.
Zukunftsausblick und Hoffnungen
Trotz der schwierigen Lage bleibt die Branche vorsichtig optimistisch. Experten und Unternehmen setzen auf eine Stabilisierung des Marktes und hoffen, dass die unterstützenden Maßnahmen der Bundesregierung bald Früchte tragen werden. Die Heizungsindustrie hat zwar viel in die Produktionskapazitäten investiert, doch die gegenwärtigen Herausforderungen erfordern eine umfassende Strategie zur Stabilisierung und Wiederbelebung des Marktes.
Habecks Engagement und die politische Unterstützung könnten entscheidend dazu beitragen, das Vertrauen in die Wärmepumpe zurückzugewinnen und die Branche aus der Krise zu führen.