Bifaziale (zweiseitige) Solarmodule haben auf beiden Seiten Solarzellen und nutzen sowohl direktes als auch reflektiertes und diffuses Sonnenlicht. Sie können Unter optimalen Bedingungen können sie bis zu 30 % mehr Strom erzeugen als konventionelle monofaziale (einseitige) Module. Die Module sind besonders gut bei Solarcarports und -terrassen, aufgeständert für die Agri-Photovoltaik und bei Flachdachanlagen mit steilem Anstellwinkel. Auch für Fassadenanlagen, die vor weiße Wandflächen gesetzt werden, sind bifaziale Solarmodule besonders gut geeignet.
Bifazial PV-Module sind auf beiden Seiten mit gehärtetem Glas ausgestattet. Dazwischen befinden sich zwei Solarzellenschichten, eine auf der Vorder- und eine auf der Rückseite. Die obere Schicht besteht meist aus monokristallinen Solarzellen und die untere Schicht aus polykristallinen Solarzellen, die günstiger sind. Um die Transparenz zwischen den Solarzellen zu gewährleisten, wurde die traditionelle Rückseitenfolie entfernt.
Bifaziale PERC-Zellen mit passivierter Emissionselektrode und Rückseite haben einen Bifazialfaktor (Vergleich Wirkungsgrad zwischen Vorder- und Rückseite) von etwa 70 %, während Heterojunction-Zellen mit 2 dünnen Schichten amorphes Silizium einen Bifazialfaktor von 95 % und mehr erreichen können.
Die Module sollten in einem Winkel von 30 bis 35 Grad geneigt und nach Süden ausgerichtet sein. Die Reflexion des Untergrunds (Albedo) spielt eine entscheidende Rolle für den Ertrag und je heller die Oberfläche, desto höher die Albedo. Der höchsten Ertrag kann auf einer weißen Fläche erzielt werden. Besonders in einer Region mit viel Schnee oder einem hellen Dach können die Effizienz der bifazialen Module positiv beeinflussen.
Nachteile sind der höhere Wartungsaufwand und sie sind anfälliger für Leistungsverluste durch Verschattung.