Bei dem Summenlinienverfahren wird der Energiebedarf für die Trinkwassererwärmung grafisch dargestellt. Ein Kapazitätenschaubild (KSB [Wärmeschaubild]) ist die Planungshilfe für Bedarfsprofile, in denen über eine längere Zeit unterschiedlich Warmwasser entnommen wird und die Entnahme sich zeitlich überschneidet. Die Steigung der Summenlinie zeigt die "Warmwasserleistung" (kWh/h = kW). Das Summenlinienverfahren bildet die Grundlage für eine weitere Bearbeitung mit den verschiedenen Dimensionierungs-Programmen (z. B. Logasoft DIWA). Mithilfe dieser Programme lassen sich Dauerleistungsdiagramm und Summenlinieverfahren kombinieren.
Bei der Anwendung des Summenlinienverfahrens muss ein genaues Bedarfsprofil zugrundegelegt werden. Dieses läßt sich mit Hilfe von bekannten Tabellen über spezifische Bedarfswerte, von bekannten Spitzendurchflüssen, Gleichzeitigkeitsfaktoren und Tagesbedarfskurven sowie von Messungen, Analysen, Hochrechnungen und Gespräche mit den Anlagenbetreibern ziemlich genau erstellen.
Da die Summenlinie den Verlauf des mit der Warmwasserabnahme verbundenen Entzugs von Wärmekapazitäten abbildet, ist es möglich, die vom Speicher bevorrateten und vom Wärmeerzeuger zugeführten Wärmekapazitäten in gleicher Weise darzustellen. Damit wird die grafische Wiedergabe der Summenlinie zum Kapazitätenschaubild (KSB) ausgeweitet und das gesamte Systemverhalten sichtbar.