Der Woltmannzähler wird für Durchflussmengen ab Qn 15 (>15 m³/h) eingesetzt. Sie haben einen besonders niedrigen Druckverlust auch bei großen Durchflüssen, aber sie laufen auch bei kleinen Wassermengen zuverlässig an. Ein Messeinsatz mit einer besonderen Konstruktion der wasserdurchströmten Turbine garantiert eine hohe Messgenauigkeit und beste Langzeitstabilität der Messergebnisse. Außerdem stellen große Zahlenrollen des Trockenläuferzählwerkes die Ablesbarkeit des Zählerstands zu jeder Zeit sicher.
Die Woltmannzähler messen die Geschwindigkeit des durch sie hindurchströmenden Wassers mit Hilfe einer Turbine. Bei bekanntem Rohrquerschnitt wird im Zählwerk mechanisch auf das Volumen umgerechnet und mit dem Rollenzählwerk in Kubikmetern angezeigt.
Man unterscheidet zwischen WP-Zähler > Turbinenzähler mit paralleler Rohrachse (kleiner Druckverlust) und WS-Zähler > Turbinenzähler mit senkrechter Rohrachse (größerer Druckverlust, jedoch weniger empfindlich gegen Einflüsse durch vorausgehende Rohrkrümmer).
Bei dem Woltmannzähler mit paralleler Rohrachse (WP) wird der Flügel aus schraubenflächenartig verwundenen Schaufeln parallel zu seiner Achse vom Wasser durchströmt. Im Woltmannzähler ist der Rohrquerschnitt ohne wesentliche Verengung vorhanden, was zu einem sehr geringer Druckverlust führt. Das Flügelrad wird von der Geschwindigkeitsenergie (kinetische Energie) angetrieben (Geschwindigkeitszähler). Die Drehbewegung von dem im Wasser laufenden Turbinenrad kann durch ein trockenes Zählwerk über eine magnetische Kupplung oder über ein Schneckengetriebe zu dem oben liegenden Zählwerk übertragen werden.
Bei dem Woltmannzähler mit senkrechter Rohrachse (WS) wird das Wasser s-förmig umgelenkt und durchströmt die Turbine von "unten" nach "oben". Die Bewegung der Turbine kann ohne Umlenkung direkt in das Trockenläuferzählwerk übertragen werden. Hierdurch ist ein verbessertes Messverhalten im Anlaufbereich und bei schwankenden Durchflüssen im Vergleich zu dem Zähler mit paralleler Rohrachse.
Die Zähler können mit Zählmodule oder Leittechnik mit aktiven und passiven Sensoren ausgerüstet werden. Induktiv-NAMUR-, Optogeber und Reedkontakt können ohne Verletzung der Eichplombe nachgerüstet werden. Die aktive Sensoren haben je nach Zählergröße eine Impulswertigkeit von entweder 1 oder 10 l/Imp. und Reedkontakte eine Impulswertigkeit von 100 l/Imp. bis zu 10 m³/Imp.