Das Thema "Radon" wird in der Öffentlichkeit sehr selten bis überhaupt nicht diskutiert. Vor dem Neubau oder bei der Sanierung eines Hauses sollte, besonders in belasteten Gebieten (Radonkarte), die Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft bestimmt werden, um vorbeugende Radonschutzmaßnahmen empfehlen zu können.
Nach dem Neubau eines Hauses oder in Altbauten in hoch belasteten Radongebieten sollte überprüft werden, wie hoch die Konzentration von Radon in den Gebäuden ist. Diese wird wird durch viele äußere und innere Faktoren (Witterungsverhältnisse, Lüftungsverhalten der Bewohner) beeinflusst. Eine verlässliche Aussage zur Radon-Konzentration ist nur mit einer Messung möglich.
Radon-Messungen sind preiswert und unproblematisch. Die durchschnittliche Radon-Konzentration sollte in den wichtigsten Aufenthaltsräumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Wohn- und Essdielen, Arbeitsräume) gemessen werden. Wichtig ist, dass die Bewohner die Art und Weise, wie sie den Raum üblicherweise nutzen und belüften, nicht verändern.
Die Radon-Messungen können mit passiven und aktiven (elektrischen) Messgeräten durchgeführt werden.
Die Radonexposition in Wohnräumen oder am Arbeitsplatz wird durch Langzeitmessungen (mehrere Wochen bis 1 Jahr) am einfachsten mit Kernspurdetektoren (Exposimeter) festgestellt. Bei diesem passiven Messverfahren" haben die Geräte keine elektronischen Bauteile und arbeiten ohne Stromversorgung oder Batterien. Dieses Messverfahren kann auch von ungeschulten Laien durchgeführt werden. Ein Exposimeter muss in jedem Raum, in dem die Radonkonzentration gemessen werden soll, aufgestellt werden.
Danach werden sie im Labor durch einen Fachmann ausgewertet und bewertet. Bei dem Überschreiten der Grenzwerte (Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 100 Bq/m3) sind detaillierte Untersuchungen (z. B. Aufspüren von Radoneintrittspfaden ins Gebäude) und Sanierungsansätze zu besprechen.
Zeitauflösende Messungen der Radonaktivitätskonzentration sind dann notwendig, wenn der Einfluss von Lüftung, Raumbegehung oder den Arbeitsbedingungen zu bewerten ist.
Mit aktiven Messgeräten sind Kurzzeitmessungen möglich. Diese Messgeräte werden nur für wenige Minuten bis Tage eingesetzt und zeigen den Messwert direkt in einem Display an. Durch die kurze Messdauer zeigen sie lediglich eine Momentaufnahme der Radon-Konzentration im Gebäude an und ermöglichen keine verlässlichen Aussagen zur langfristigen Radon-Belastung der Bewohner und Nutzer eines Gebäudes.Sie eignen sich jedoch gut, um einen ersten Überblick über die Radon-Konzentration in einem Gebäude zu erhalten ("Screening") oder Stellen zu identifizieren, an denen Radon in ein Gebäude eindringt ("Sniffing").