Übersicht über die Radonkonzentration in der Bodenluft Quelle: Kemski & Partner - Beratende Geologen
www.radon-info.de
Radonkonzentration in der Raumluft in Privathaushalten Quelle: Kemski & Partner - Beratende Geologen
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Kernspurdetektoren (Exposimeter) Quelle: Radon Analytics Kemski, Klingel GbR
Radon (
Rn) ist ein
radioaktives Zerfallsprodukt und wird durch den
natürlichen Zerfall von
Uran und
Thorium aus seinem Mutternuklid
Radium ständig
neu gebildet. Da man es nicht sieht, nicht riecht und nicht schmecken kann,
steigt es durch
Zwischenräume und
Risse der
Hausbodenplatte und des
Mauerwerks unbemerkt in Kellerräume bzw. in die Wohnungen. Das radioaktive Radon hat eine
sehr hoher Dichte (9,73 kg/m
3) und kann sich in Gebäuden, besonders in Kellerräumen und den unteren Stockwerken
ohne ausreichenden Luftwechsel, in physiologisch bedeutenden Mengen ansammeln.
Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass dieses natürlich vorkommende
Edelgas an der
2. Stelle (nach dem Rauchen) der Ursachen für
tödlichen Lungenkrebs steht. In Deutschland sterben jährlich etwa 2.000 Menschen an den Folgen der Radonbelastung. Experten meinen, dass in jedem
10. Haus die Radonbelastung
über 100 Bq/m3 liegt.
In Deutschland gibt es zurzeit
keine gesetzlichen Regelungen zu
Radonkonzentrationen in
Wohnräumen. Deshalb gibt es auch
keine verbindlichen
Referenzwerte, wann
Sanierungsmaßnahmen durchzuführen sind.
Eine neue
EU-Richtlinie soll den
Strahlenschutz der Bevölkerung verbessern. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten, zum ersten Mal einen
nationalen Referenzwert für die Radonkonzentration in Innenräumen festzulegen. Dieser Wert darf
300 Bq/m3 nicht überschreiten. Dieser Wert ist aber
drei mal so hoch, wie er von der
Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird.
Radon ist
- geruchlos
- geschmacklos
- radioaktiv
- farblos
- schwer
- inert
Das Thema "
Radon" wird in der Öffentlichkeit sehr selten bis überhaupt nicht diskutiert.
Vor dem
Neubau eines
Hauses, sollte besonders in belasteten Gebieten (
Radonkarte), die
Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft bestimmt werden, um vorbeugende Radonschutzmaßnahmen empfehlen zu können.
Die
Radonexposition in
Wohnräumen oder am
Arbeitsplatz wird durch
Langzeitmessungen (mehrere Wochen bis 1 Jahr) am einfachsten mit
Kernspurdetektoren (
Exposimeter) festgestellt. Bei diesem "passiven Messverfahren" haben die Geräte keine elektronischen Bauteile und arbeiten ohne Stromversorgung oder Batterien. Dieses Messverfahren kann auch von ungeschulten Laien durchgeführt werden. , ermittelt werden soll, muss Ein Exposimeter muss in jedem Raum, in dem die Radonkonzentration gemessen werden soll, aufgestellt werden. Danach werden sie im Labor durch einen Fachmann ausgewertet und bewertet. Bei dem Überschreiten der
Grenzwerte (Weltgesundheitsorganisation
WHO empfiehlt
100 Bq/m3) sind detaillierte Untersuchungen (z. B. Aufspüren von Radoneintrittspfaden ins Gebäude) und Sanierungsansätze zu besprechen.
Zeitauflösende Messungen der Radonaktivitätskonzentration sind dann
notwendig, wenn der Einfluss von Lüftung, Raumbegehung oder den
Arbeitsbedingungen zu bewerten ist.
Vor dem Bau eines
Luftbrunnens sollte überprüft werden, wie es mit dem
Radon im Erdreich aussieht. Ein Nachteil des
Luftbrunnens ist, dass er Radon ansaugen kann. Radon ist ein radioaktives Gas, das im Boden entsteht. Nach der jeweiligen Wohngegend (
Radonkarte) ist Radon mehr oder weniger stark vorhanden. Da Radon Lungenkrebs auslösen kann, darf es nicht direkt ins Haus gefördert werden.
In solchen Fällen wird der
Luftbrunnen mit
Teichfolie ausgekleidet und ein
Siphon verhindert, dass Radon aus dem Boden angesaugt wird. Dadurch ist der Betrieb eines
Luftbrunnens auch in einem Radongebiet möglich. Bei hoher Radonbelastung sollte auf jeden Fall ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
Radoneintritt
Radoneintrittsstellen - Wohnhaus Quelle: Kemski & Partner - Beratende Geologen
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Radoneintrittsstellen - Keller Quelle: Kemski & Partner - Beratende Geologen
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Obwohl das
Radon ein
schweres Gas ( 9,73 kg/m
3) ist, tritt es in Verbindung mit der
Luft durch
Luftdruckunterschiede über Spalten und Risse in Gesteinen und durch einen durchlässigen Untergrund
ins Freie aus. Danach kann es durch den
Temperaturunterschied (
Kaminwirkung) über Undichtigkeiten der
bodenberührenden Bereiche (Bodenplatte, Fundament, Rohrdurchführungen) der Gebäude in die
Innenräume gesaugt werden. Hier gelangt es in zunehmend verdünnem Gehalt über Treppenhäuser, Aufzüge oder Kaminschächte auch in höher gelegene Geschosse.
Der durchschschnittliche Radongehalt in der Raumluft in deutschen Wohnräumen liegt bei etwa
50 Bq/m3 (Becquerel pro Kubikmeter
Luft), Dabei ist der Gehalt ca. drei- bis viermal höher als im Freien.
Je nach der Gegend des Standortes eines Gebäudes können Messwerte von
wenigen bis zu
einigen 1.000 Bq/m3 auftreten. Oberhalb eines dauerhaften Radongehalts von ca.
250 Bq/m3 in der Raumluft besteht das Risiko evtl. an
Lungenkrebs zu erkranken (Strahlenschutzkommission 2000).
Das radioaktive Radon kann sich aufgrund ser sehr hoher Dichte besonders in
Kellern bzw.
Kriechkellern in großen Mengen ansammeln. Hier darf auf keinem Fall die
Luft für eine
Kontrollierte Wohnungslüftung angesaugt werden.
Maßnahmen gegen Radoneintritt
Radondrainage Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz
Ein Blick auf die
Radonkarte sollte ausreichen, um sich über das Thema "
Radon" Gedanken zu machen. Eigentlich sollten die
Bauämter und
Architekten bzw.
Bauingenieure dieses Problem kennen. Aber auch hier werden wohl, wie bei vielen anderen
gesundheitsrelevanten Themen in der
Haustechnik (z. B.
Legionellen,
Viren im Trinkwasser, Hygiene in der
Trinkwasserinstallation, Verschlammung von Heizungs- und Kühlsystemen), die Augen verschlossen. In
radonexponierten Gebieten sollten eigentlich bei jeder
Baugenehmigung ein
Baugutachten vorgelegt werden, um entsprechende bauliche Maßnehmen vornehmen zu können. Hier haben sich
Drainagesysteme unter der Boden- bzw. Fundamentplatte als besonders wirkungsvoll erwiesen.
Wenn in bestehenden Gebäuden ein
Verdacht auf einen zu hohen Radongehalt in der Raumluft besteht, sollte auf jeden Fall eine
Langzeitmessung in
Aufenthaltsräumen, z.B. in Wohnräumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer) und in Räumen, in denen sich Personen nicht nur vorübergehend aufhalten, durchgeführt werden. Hier bieten sich
Kernspurdetektoren (Exposimeter) an. Wenn ein erhöhter Radon-Gehalt in der Raumluft nachgewiesen ist, müssen entsprechende
Maßnahmen ergriffen werden.
Bei Messwerten zwischen
200 Bq/m3 bis
400 Bq/m3 sollte ein Wert unter
200 Bq/m3 angestrebt werden. Hier bieten sich lüftungs- und/oder einfache bautechnische Maßnahmen an. Die
einfachste Maßnahme ist das intensive und richtige
Lüften aller Räume.
Wenn durch eine
Stoß- oder Querlüftung keine ausreichende Absenkung des Radongehaltes erreicht wird, dann muss das Gebäude durch eine lüftungstechnische Anlage im Überdruck gehalten werden. Ein
Unterdruck (z.B. durch
Ventilatoren in Nassräumen [
WC)] und Küchen [
Ablufthauben] und thermische Auftriebe in Kaminen [offene Kamine]) im Haus muss auf jeden Fall vermieden werden.
Außerdem sollten alle offensichtlichen
Radoneintrittsstellen (Risse, Fugen, Rohr- und Kabeldurchführungen) mit einem geeignetem Material (z.B. Silikon) fachmännisch
abgedichtet werden.
Werden in bestehenden Häusern im Jahresmittel Radongehalte
über von
400 Bq/m3 gemessen, sollten in Abhängigkeit von der Höhe des Raumluftgehaltes geeignete Maßnahmen zur dauerhaft wirksamen Verringerung der Radonbelastung ergriffen werden.
Diese Maßnahmen erfordern
aufwändige bautechnische Verfahren. So können z. B. durch den Einbau von Kunststofffolien,
Beschichtungen und Bitumenbahnen im Fundamentbereich eine radondichte Sperrschicht zwischen Untergrund und Gebäude oder wenigstens zwischen Keller und Wohnbereich erreicht werden.
Bei besonders hohen Radongehalt kann auch das nachträgliche Einbringen eines schlangenförmigen
Drainagerohres unter dem
Gebäude mit
Zwangslüftung über das Dach notwendig werden.
Wenn ein
besonders hoher Radongehalt im Boden vorhanden ist, dann bieten sich bei
Neubauten folgende
präventive Maßnahmen gegen den Eintritt von Radon in das Gebäude an:
- kein Streifenfundament, sondern eine durchgehende Bodenplatte
- Drainage mit dauerhafter mechanischer Luftabführung im Unterbau bzw. unter dem Gebäude über das Dach
- radondichte Folie unter die Bodenplatte
- Wanddurchführungen (Abwasser, Wasser, Stromkabel, Erdsonden) ins Erdreich sorgfältig abdichten
- Treppenhäuser mit luftdichten Türen
Belüftungshohlraum
Ohne und mit Belüftungshohlräume Quelle: DALIFORM GROUP SRL
Querschnitt des IGLU® Belüftumngshohlraums Quelle: DALIFORM GROUP SRL
IGLU® Elemente Quelle: DALIFORM GROUP SRL
Ein
Belüftungshohlraum (belüftete Zwischenräume, belüftete Fußböden und Dächer) kann z. B. mit
Iglù® Elementen hergestellt werden. Es handelt sich um modulare
Schalungen aus
Kunststoff, die in einer festgelegten Richtung aneinander gestellt werden und eine
begehbare, selbsttragende Plattform bilden, auf die
Beton geschüttet wird. Belüftungshohlräume werden in Privat- und Industriegebäuden eingesetzt.
Die
Elemente werden im
Erdreich, in der
Gebäusesohle (Bodenplatte), im
Estrich und
Dächern eingebaut. Hier
schützen sie gegen
aufsteigende Feuchtigkeit und eventuell vorhandene
Bodengase (Radon, Grubengas). Die Hohlkörper bilden einen
querdurchlüfteten Raum und eignen sich auch für die Errichtung eines
doppelten Bodens bei hohem
Grundwasser oder
Überschwemmungen. Das eindringende
Wasser wird unter der Bodenplatte gesammelt und kann abgepumpt werden ohne dass im Keller Schäden entstehen.
- Realisierung von Zwischendecken oder Abdeckungen für Belüftungshohlräume (Haussohle [Bodenplatte], Flach- und Schrägdach) und Durchführung von Leitungen
- Einsatz zur Steuerung von Feuchtigkeit und Temperatur (Trockenräume,
Kühlzellen , Treibhäuser, Lager und Weinkeller) - Unterirdische Kanalisierungen zur Dispersion des Wassers und der
Dränagen - Unterirdische Leitungen für die Durchführung von Rohrleitungen, Hohlräume und
einsehbare Schächte - Städtische Einrichtungen (Plätze, Bürgersteige, Sportanlagen)
- Erhöhte Bahnsteige für Fahrgäste oder Herstellung flottierenden Fußböden
- Mit einer einfachen Blähtonfüllung ist das Anlegen der Hängegärten
möglich
Der
Belüftungshohlraum mit
Iglù® Elementen ist eine wirksame und kostengünstige Lösung, die die
Dispersion (Ausbreitung einer radioaktiven Wolke) des gefährliche
Radons und der
Feuchtigkeit zu unterbinden.
Der im Hohlraum gebildete
Luftzwischenraum wird mit einfachen
Rohren ins Freie verbunden. Dadurch entsteht ein
natürlicher Luftstrom, der das Radon und die Feuchtigkeit abhängig von der
Windstärke und und der
Windrichtung nach Außen fördert. Die Form Iglù
® Elemnte haben einen
geringen Luftwiderstand.
Eine natürliche "
Kaminwirkung" entsteht, wenn man die Eintrittsöffnungen auf der Nordseite des Gebäudes knapp über dem Erdreich anbringt und die Austrittsöffnungen möglichst hoch angeordnet sind. Die Kanäle, die sich in der Wand auf der Südseite, verursachen bei ihrer Erwärmung ein Aufsteigen der aus dem
Belüftungshohlraum angesaugten
Luft. In windstarken Gegenden kann der Wind die Kaminwirkung aufheben. Es bleibt aber eine Belüftung erhalten. Natürlich müssen die einzelnen Element des Fundamentgitters miteinander verbunden sein, damit der gesamte
Belüftungshohlraum einbezogen ist.
Radon als Heilmittel
Das
natürliche radioaktive Edelgas ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern wird auch auf Grund seiner Wirkung auf den menschlichen Organismus als
Heilmittel bzw. Kurmittel angewandt.
Zu
therapeutischen Zwecken kann es folgendermaßen
in den menschlichen Körper gebracht werden:
- über die Haut durch Wannenbäder mit radonhaltigem Wasser
- über die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes durch Radontrinkkuren
- über die Lunge durch Behandlungen im Radonheilstollen
Das
Radon soll eine entzündungshemmende, das Immunsystem und die Zellreparaturmechanismen anregende und aktivierende Wirkung zur Bildung körpereigener schmerzlindernder Stoffe haben.