Von einem
Unterdruck wird dann gesprochen, wenn in einem System ein geringerer Druck gebenüber der Umgebung vorhanden ist. In der Technik wird der Unterdruck auch als
negativer Überdruck bezeichnet. Fälschlicherweise wird hier oft von
Vakuum gesprochen.
In der
Haustechnik gibt es viele
Probleme mit dem
Unterdruck.
Beispiele
Wenn in einer
geschlossenen Flüssigkeitsanlage (Heizungs-, Kühl- und Solarsysteme) ein Unterdruck wegen fehlender Flüssigkeit vorhanden ist, dann wird
durch Undichtigkeiten an
Verschraubungen, Gewinden und/oder Stopfbuchsen bzw. O-Ringen
Luft eingesaugt. Aber auch falsch gesetzte automatische Be- und Entlüfter lassen viel
Luft in die Anlage. Diese
Luft führt dann zu Hydraulik- und/oder
Korrosionsproblemen.
Ein
Unterdruck in einer
Trinkwasserinstallation kann bei einer fehlenden Absicherung zum
Einsaugen von
Schmutzwasser (
Heberprinzip - Heberwirkung) führen. Diese wird durch zentrale
Rohrbelüfter oder
Einzelsicherungen an den Armaturen verhindert.
Das
Leersaugen eines
Geruchsverschlusses (
Siphon) in der
Abwasserinstallation basiert auf zu hohem Unterdruck im
Abwasserrohr.
In
Ölfeuerungsanlagen kann es auch zu dieser
Heberprinzip - Heberwirkung kommen, die durch ein
Heberschutzeinrichtungen - Antiheberventile verhindert wird. Dieser Unterdruck (
Vakuum) wird durch einen Ölstandunterschied ausgelöst. Durch zu hohe Widerststände in einer
Ölsaugleitung (Verschmutzung der Leitung, festsitzendes
Fußventil) kann es zu einem zu hohen Unterdruck (
Vakuum) kommen.
Ab 0,3 bar Unterdruck beginnt das Heizöl
auszugasen (
Ausgasung von Heizöl), was dann als
Brennerstörung auf Grund mangelnder Ölzufuhr führen kann.
Ein
Unterdruck kann auch durch eine
Strömung von
Flüssigkeiten und
Gasen entstehen. So kann durch eine
Wasserstahlpumpe oder einem
Venturi durch einen entstehenden Unterdruck
Wasser angesaugt werden. Und an einer
Dachfläche entsteht durch die vorbeiströmende
Luft ein Unterdruck, der das
Dach anheben kann.
Auf der anderen Seite wird ein Unterdruck für die
Entgasung von Heizungswasser in Großanlagen genutzt.
Durch den
Dichteunterschied zwischen dem
Luftdruck der Atmosphäre und den
heißen Ab- oder Rauchgasen eines Brenners oder eine Feuers entsteht im
Wärmeerzeuger und der
Abgasanlage ein Unterdruck, der die Ab- oder
Rauchgase durch den Schonstein abführt.
Bei installierten
Abluftgeräten bzw. einer
Dunstabzugshaube im
Fortluftbetrieb in der Küche darf kein Unterdruck entstehen. In diesen Fällen können die
Rauchgase eines
raumluftabhängigen Kaminofens nicht im
Schornstein aufsteigen, sondern sie werden in den Raum gesaugt. Hier muss z. B. ein
Fensterkontaktschalter eingesetzt werden.