Temperguss-Fittings sind in den
DIN 2950, die
Stahlfittings in den
DIN 2606 bis 2619 und 2980 bis 2993 genormt. Abgedichtet werden sie durch einen Konus und die Gewinde durch Werg (
Hanf) und Mennige oder Mangankitt (Manganesit, Fermit u.a.) oder Gewindeband aus Kunststoff.
Flachdichtende Verschraubungen mit
Dichtung werden dort eingebaut, wo Bauteile in eine Rohrleitung passgenau eingebaut (dazwischen- gesetzt) werden, so z. B.
Pumpen oder die Bauteile zu schwer sind bzw. sich beide Seiten nicht bewegen lassen. Eigentlich sind es "
Ersatzflanschen" für kleinere
Nennweiten. Bauteile mit einseitigem Anschluss haben in der Regel konischdichtende Verschraubungen, weil das Bauteil einseitig bewegt werden kann.
Die
Baulängen und
z-Masse der
Temperguss-Verschraubungen beziehen sich auf die fertig montierte Verschraubung mit einem Dichtring von 2 mm bzw. 3 mm Dicke. Die Wahl des geeigneten Dichtrings richtet sich nach den Betriebsanforderungen. Die flachdichtende Verschraubung kann radial demontiert und wieder montiert werden
Bei
kegelig (
metallisch [
konisch])
dichtenden Verschraubungen sind die Dichtflächen vor dem Zusammenbau zu reinigen und mit einem Schmierstoff (bei
Trinkwasser ausschließlich nach
DIN 30660 geprüft z.B.: Gewindedichtpaste [z. B. Fermit]) zu behandeln.
Bei einer
Wiederverwendung von kegelig dichtenden Verschraubungen übernehmen die Hersteller
keine Gewähr für
Dichtheit .
Auch Verschraubungen müssen, wie auch
Flanschverbindungen, grundsätzlich
spannungsfrei eingebaut werden. Da lösbare Verbindungen durch Verwindungen und thermischen Beanspruchungen undicht werden können, dürfen sie
nicht verdeckt bzw. "unter Putz" verlegt werden. Sie müssen mit dem jeweilig notwendigen Werkzeug
zugänglich sein.
Klemmverschraubung
Die Klemmverschraubung wurde als erste Rohrverschraubung auf den Markt gebracht und besteht in der Regel aus drei Bestandteilen: Überwurfmutter, Körper und Dichtungs- bzw. Klemmring.
Diese Art von Verbindung hat den Nachteil, dass sie nur minimalem Druck standhalten kann und dass Wiedermontagen aufgrund der Konstruktion des Dichtungsrings extrem schwierig sind.
Bördelverschraubung
Die Bördelverschraubung war die nächste Variation von Rohrverschraubungsdesigns. Diese Verschraubung besteht in der Regel aus einer Überwurfmutter, einer Hülse und einem Körper mit einem kegelförmigen Ende.
Um das Rohr für die Montage vorzubereiten, sind in der Regel spezielle Bördelwerkzeuge erforderlich. Außerdem kann das Bördeln des Rohrs zu Belastungskerben am Ansatz der Bördelung führen oder Längsrisse an dünnen oder brüchigen Rohren verursachen.
Schneidringverschraubungen
Können im Gegensatz zu den originalen Klemmverschraubungen bei Anwendungen mit höherem Druck eingesetzt werden. Diese Verschraubungen bestehen aus Überwurfmutter, Körper und Schneidring(en) mit einer scharfen Kante, die in die Oberfläche des Rohrs eingreifen und dadurch einen festen Halt erzeugen.
Schneidringverschraubungen können einen oder zwei Schneidringe haben. Bei Schneidringverschraubungen mit einem Schneidring erfüllt die Nase des Schneidrings zwei Funktionen: Eingreifen in das Rohr und Dichtungselement für den Körper. Bei Schneidringverschraubungen mit zwei Schneidringen wird der Griff vom hinteren Schneidring und die Dichtung vom vorderen Schneidring erzeugt.
Nach jedem Lösen des Rohranschlusses ist die Überwurfmutter wieder fest anzuziehen (gleicher Kraftaufwand) wie bei Fertig- bzw. Erstmontage, hierbei Verschraubungsstutzen mit Gabelschlüssel bzw. besser mit einem offenen Ringschlüssrel gegenhalten.
Klemmringverschraubungen (Greif-Typ-Rohrverschraubung mit Scharniereffekt)
Mechanische Greif-Typ-Rohrverschraubungen haben in der Regel zwei Klemmringe. Durch Festziehen der Verschraubung wird der vordere Klemmring gespannt, wobei die Dichtung entsteht, indem die Oberflächen des Rohrs und des Verschraubungskörpers gegeneinander gepresst werden.
Mit einem radialen Scharnier- oder Halteeffekt des hinteren Klemmrings wird das Rohr in einem Bereich knapp außerhalb der Stelle, an der das Rohr von das Klemmringnase gehalten wird, umgriffen, wodurch eine bessere Vibrationsbeständigkeit entsteht.
Ein weiterer großer Vorteil dieses Designs im Vergleich zur Schneidringverschraubung ist, dass die De- und Wiedermontage der Rohrverschraubung nach der Montage einfacher und ohne Beschädigung der Verschraubungskomponenten oder des Rohrs ausgeführt werden kann.
Alle diese Verbindungsarten sollten grundsätzlich mit einem offenen Ringschlüssel und mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment hergestellt werden, weil nur dann ein Verziehen der Überwurfmutter und des Verschraubungskörpers verhindert wird.
Da lösbare Verbindungen (Verschraubungen, Langewinde) durch Verwindungen und thermischen Beanspruchungen undicht werden können, dürfen sie nicht verdeckt bzw. "unter Putz" und nicht für die Erdverlegung verwendet werden, ggf. sind Revisionsöffnungen vorzusehen (nach DIN 18380 [VOB Teil C] müssen alle unter Putz liegenden lösbaren Verbindungen zugänglich bleiben). Sie müssen mit dem jeweilig notwendigen Werkzeug zugänglich sein. Ob eine Verbindung (z. B. Verschraubung, Steckverbindung) als "unlösbare" Verbindung eingestuft ist, muss aus den jeweiligen Herstellerangaben entnommen werden. Gegebenenfalls ist eine Revisionsöffnung zu setzen, damit man mit dem geeigneten Werkzeug (teilweise Spezialwerkzeuge) arbeiten kann.
Ein wenig Fermit auf die Gewindegänge der Überwurfmutter und auf den Konus führen dazu, dass man diese Verbindung auch Jahre später problemlos wieder lösen kann. Alte Verschraubungen lassen sich durch das Erwärmen mit Heißluft, oder besser mit einer Flamme, auch ohne Gewaltanwendung wieder lösen.