Mobilität ohne eigenes Auto gestaltet sich auf dem Land oft schwierig. In Ergänzung zum ländlichen ÖPNV braucht es ein ergänzendes, nachhaltiges und alternatives Mobilitätsangebot. Die Basis von Dörpsmobil SH sind die mehr als 30 Dörpsmobile in Schleswig-Holstein, die Ihren Einwohnern vereinsbasiert oder über die Gemeinde e-Carsharing, in der Regel ehrenamtlich betrieben, zur Verfügung stellen.
Das Dörpsmobil verbessert das Mobilitätssystem in den ländlichen Regionen Schleswig-Holstein. Dabei ersetzt es nicht den öffentlichen Personennahverkehr, sondern ergänzt ihn um eine individuelle und nachhaltige Komponente. Es ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern auf ein Zweitfahrzeug zu verzichten und auf Elektromobilität umzusteigen. So wurden z. B mt dem Dörpsmobil Klixbühl wurden in den ersten 18 Monaten 18.000 Kilometer gefahren und dadurch insgesamt 2,5 Tonnen CO2 im Vergleich zu Fahrten mit einem eigenen Auto mit Benzinmotor eingespart.
Effekte eines Dörpsmobils
Vorzügliche Umweltbilanz:
• regional erzeugter Ökostrom
• keine Schadstoffe (CO2, CO, NOx)
• kaum Verkehrslärm
Kostenreduktion
• bessere Fahrzeugauslastung
• Verzicht auf Zweitwagen
Lebendigere Ortsgemeinschaft
• aktivere Gemeinschaft im Ort
• mehr Teilhabe für Personen mit Mobilitätseinschränkung
• Möglichkeit des aktiven Sich-Einbringens oder einer sinnstiftenden Freizeitbeschäftigung
Mobilitätssicherung
• ergänzendes Angebot zum ÖPNV oder Sammeltaxi
• Verringerung der Abhängigkeit vom Auto
• bessere Erreichbarkeit von Geschäften, Ärzten, Kliniken, Behörden, Schulen, Kindergärten, Kitas, Vereinen
• bessere Anbindung an Haltestellen von Bus und Bahn
• mehr Mobilität für mobilitätseingeschränkte Personen
Das in Klixbühl pilotierte Projekt wird mittlerweile in 18 Gemeinden umgesetzt und die Koordinierungsstelle "Dörpsmobil SH" informiert interessierte Gemeinden, Vereine und Initiativen und unterstützt sie bei der Planung und dem Aufbau von Dorf-Gemeinschaftsautos (Dörpsmobil). Außerdem hat die Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e. V. gemeinsam mit den 22 Aktivregionen den Leitfaden "Dörpsmobil SH - Wir bewegen das Dorf" veröffentlicht.
Mobilität ohne eigenes Auto gestaltet sich auf dem Land oft schwierig. In Ergänzung zum ländlichen ÖPNV braucht es ein ergänzendes, nachhaltiges und alternatives Mobilitätsangebot. Die Basis von Dörpsmobil SH sind die mehr als 30 Dörpsmobile in Schleswig-Holstein (siehe Karte, Dörpsmobil Einsatzstellen), die Ihren Einwohnern vereinsbasiert oder über die Gemeinde e-Carsharing, in der Regel ehrenamtlich betrieben, zur Verfügung stellen.
Die Wege werden länger
Der ländliche Raum Schleswig-Holsteins wird sich in Zukunft verstärkt folgenden Herausforderungen gegenübergestellt sehen:
• die Bevölkerung altert, wird immobiler
• die Bevölkerungsdichte geht zurück
• Geschäfte, Ärzte, Kliniken, Behörden, Schulen, Kindergärten, Kitas konzentrieren sich in weniger und großen Orten, die Wege werden weiter.
• die Angebotsqualität im ÖPNV wird immer schwerer aufrecht zu erhalten sein.
Für diejenigen, die kein eigenes Auto haben oder das eigene Auto nicht mehr führen können, wird es zukünftig immer schwerer werden, alltägliche Wege zu bewältigen. Auch wird der sich aus dem zurückgehenden ÖV-Angebot ergebende "Zwang" zum eigenen Auto an mehr Verkehrslärm, mehr Abgasen und steigenden Unfallzahlen zu erkennen sein.
Es muss nicht immer das eigene Auto sein!
Seit einiger Zeit gibt es sog. "Bottom-Up-Initiativen", also Initiativen die "von unten" – aus der Bevölkerung, der Gemeindeverwaltung oder Unternehmen – kommen. Sie versuchen dem "Mehr" an Autos und den Lücken in der Mobilitätsversorgung etwas entgegen zu setzen. Angebotsformen (Dörpsmobil, Rufbus, Bürgerbus, Sammeltaxi, Mitfahrgelegenheiten, Mitfahrbank) bilden hierbei ergänzende Angebote zum Öffentlichen Verkehr.
Warum nicht elektrisch mit Öko-Strom aus Schleswig Holstein?
Das "Dörpsmobil" spielt bereits in einigen Orten eine besondere Rolle. Dabei handelt es sich um ein elektrisch angetriebenes, möglichst mit regional erzeugtem Strom geladenes Fahrzeug. Sein Betrieb ist flexibel am lokalen Bedarf ausgerichtet. Das kann ein ehrenamtlicher Fahrdienst für ältere Menschen, ein Carsharing-Fahrzeug (Leihwagen) für die EinwohnerInnen, oder eben alles zusammen sein. Kern der Idee ist das Teilen (Sharing).
Jeder kann aktiv werden
Aufgrund der vielen Anwendungsmöglichkeiten und der unterschiedlichen Nutzergruppen kann ein Dörpsmobil prinzipiell durch jeden initiiert und betrieben werden.
Der Gaarner Dörpsmobil e. V. bietet ein E-Carsharing in Garding auf der Nordseehalbinsel Eiderstedt mit einem E-Mobil Renault ZOE R135 Z.E. 50 an. Damit sollen den Personen ohne eigenem Auto das Angebot, neben der Deutschen Bahn (Husum - St. Peter-Ording und dem Rufbus Eiderstedt, die Mobilität erweitern.
Der Verein freut sich über jedes neue Mitglied, egal ob als förderndes, Einzelmitglied oder Familien- und Unternehmensmitgliedschaft.
Um die
Auslastung des Mobils zu
erhöhen, sollte für das Vorhandensein des Mobils mehr
Werbung (Flyer, Autoaufkleber) stattfinden. Eine gute Idee ist der angebotene
Gutschein, den man verschenken kann. Bei der Gelegenheit kann man auch das wunderbare
Fahrerlebnis mit einem
E-Auto kennenlernen.