Jobsharing (Job-Splitting) ist ein eher unbekannter Trend, der mittlerweile immer beliebter wird. Mindestens zwei Personen teilen sich eine Vollzeitstelle. Dabei werden Aufgaben, Verantwortungen und die Arbeitszeit zwischen den Parteien aufgeteilt, sodass die Gesamtanforderungen an die Stelle erreicht werden. So entstehen zwei Teilzeitstellen. Im Gegensatz zu den klassischen Teilzeitstellen, gibt es jedoch ein paar Unterschiede: So arbeiten beiden beim Jobsharing als Team zusammen, um die Ziele für eine Stelle zu erreichen. Beim Job Splitting dagegen entstehen zwei voneinander unabhängige Stellen.
Das bedeutet auch, dass beim Jobsharing mehr Absprache notwendig ist. Außerdem sollten bei diesem Modell die beiden Tandempartner nicht zeitgleich arbeiten, sondern ergänzend zueinander. Ein Vorteil ist, dass fast jede Position durch Jobsharing in Teilzeit ausgeführt werden kann, was bei einer klassischen Teilzeit-Position nicht immer möglich ist.
Jobsharing ist kein einheitliches Modell, stattdessen gibt es verschiedene Wege, einen Job zu teilen.
• Job-Pairing: Bei diesem Modell werden Aufgaben zwar aufgeteilt, dennoch wird gemeinsam an einem Ziel gearbeitet. Der Abstimmungsbedarf ist also groß und Entscheidungen werden meist gemeinsam getroffen.
• Top-Sharing: Dabei teilen sich zwei Personen eine Führungsposition und treffen gemeinsam Entscheidungen hinsichtlich Mitarbeiterführung, Investitionen und Co.
• Peer-Tandem: Manche Stellen erfordern viele unterschiedliche Kompetenzen und sind daher schwer zu besetzen. Beim Peer-Tandem sollten deshalb zwei sich ergänzende Mitarbeitende diese Stelle gemeinsam meistern.
• Succession Tandem: In dieser Version geht es nicht um eine dauerhafte Teilung, stattdessen wird eine Nachwuchskraft angelernt, um später die Position zu übernehmen.
• Cross-functional Tandem: Um Synergien zu nutzen, werden im cross-functional Tandem beispielsweise Fachkräfte aus Mutter- und Tochterunternehmen für eine Stelle angeheuert, um so Wissen zu teilen.
Neben den rechtlichen Bedingungen müssen auch die Personen, die sich die Stelle teilen, gewisse Punkte erfüllen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten.
• Transparente Kommunikation: Zur internen Abstimmung ist es besonders essentiell, dass beide Personen klar kommunizieren, was aktuelle Aufgaben und Herausforderungen sind.
• Ausführliche Dokumentation: Gerade dann, wenn Entscheidungen getroffen werden, ist es nötig, Vorgehensweisen, Ziele, Abstimmungen und kleinere Entscheidungen nachvollziehbar zu dokumentieren. So kann die andere Person nachvollziehen, warum eine Entscheidung getroffen wurde.
• Vertrauen aufbauen: Zwischen beiden Parteien sollte Vertrauen herrschen, damit die Zusammenarbeit funktioniert. Beide müssen sich darauf verlassen können, dass die andere Person nicht hinter ihrem Rücken anders agiert.
• Beiderseitige Zuverlässigkeit: Vertrauen wird auch durch Zuverlässigkeit gestärkt. Daher sollten Absprachen, Termine und Deadlines unbedingt eingehalten werden.
• Ausgeglichene Planung: Die meisten Menschen entscheiden sich für dieses Modell, um mehr freie Zeit zu haben. Daher ist es nur fair, wenn die Arbeitszeiten so gelegt werden, dass es für beide Vorteile bietet. Entsprechend den Abwesenheiten sollten Meetings und Termine geplant werden.
• Ausgeprägte Kompromissfähigkeit: Sich eine Stelle zu teilen und Entscheidungen gemeinsam zu treffen, bedeutet auch, dass nicht immer beide Parteien zu 100 % einverstanden sind. Daher ist es essentiell, Kompromisse einzugehen und nicht die eigene Meinung immer durchsetzen zu wollen.
Quelle: Sarah Rasch, Schuchert Managementberatung GmbH & Co. KG
Jobsharing bietet sich geradezu in der Altersteilzeit an. Arbeitgeber und Arbetnehmer gewinnen von einer verbesserten work-Life-balance und dem Wissenserhalt bis hin zur Nutzung von Fähigkeiten und gesteigerter Produktivität. Jobsharing ist eine Win-Win-Lösung, die es Einzelpersonen ermöglicht, schrittweise in den Ruhestand überzugehen und gleichzeitig zum Erfolg ihres Unternehmens beizutragen. Durch die Einführung dieser flexiblen Arbeitsregelung können Unternehmen ein wertvolles Arbeitsumfeld fördern, was letztendlich zu einer verbesserten Mitarbeiterzufriedenheit und der Gesamtleistung der Organisation führt.
Der gleitende Ruhestand erfreut sich heute aus verschiedenen Gründen zunehmender Beliebtheit. Dieser einzigartige Ansatz ermöglicht Einzelpersonen den schrittweisen Übergang von der Vollzeitbeschäftigung in den Ruhestand und bietet ihnen die Flexibilität und finanzielle Stabilität, die sie sich wünschen, während sie gleichzeitig einen Beitrag zur Belegschaft leisten. Angesichts dieses zunehmenden Trends wird man von der entscheidenden Bedeutung verstehen, was ein gleitender Ruhestand bedeutet und warum er immer beliebter wird.