Nachhaltig errichtete und betriebene Gewerbegebäude, wie hier der Alnatura-Campus, können am ehesten die Ziele der neuen Regierung erfüllen.
Bild: Roland Halbe / DGNB Eine Komponente dabei ist die Digitalisierung. „Wir werden die Bau- und Immobilienwirtschaft sowie alle Ebenen der Verwaltung unterstützen die Digitalisierung zu meistern, Open-BIM und einheitliche Schnittstellen/Standards umzusetzen. Der Bundesbau ist Vorbild bei der Digitalisierung und unseren bau-, wohnungs- und klimapolitischen Zielen“, so die Koalitionäre in ihrem Vertrag.
THG-Einsparung ist oberstes Ziel
Ziel ist auch hier geringere Treibhausgasemission durch eine höhere Energieeffizienz. Zum einen soll das durch Energie- und Ressourceneinsparung während der Bauphase geschehen, wofür die BIM-Modelle (Building Information Modelling) stehen. Bei dieser Methode wird von jedem Bauwerk ein digitaler Zwilling erstellt, an dem alle Gewerke mitarbeiten. Dieser kann später zum automatisierten Steuern des Gebäudes verwendet werden. Zum anderen soll die Digitalisierung eine automatisierte und damit effiziente Steuerung der Immobilie sicherstellen (zu der eben auch BIM dienen kann). Denn drei Viertel aller Energie eines Gebäudes werden während seines Betriebes verbraucht, nur ein Viertel währen der Bauphase.
Dafür wollen die neue Regierung und das neue Bauministerium auf Technologieoffenheit setzen. Also – egal wie, Hauptsache CO2 wird eingespart (und alle anderen Schadstoffe natürlich auch). Helfen soll dabei die Einführung eines digitalen Gebäuderessourcenpasses. „So wollen wir auch im Gebäudebereich zu einer Kreislaufwirtschaft kommen. Außerdem werden wir eine nationale Holzbau-, Leichtbau- und Rohstoffsicherungsstrategie auflegen. Innovativen Materialien, Technologien und Start-ups wollen wir den Markteintritt und Zulassungen erleichtern“, so die Koalitionäre weiter. Das gilt natürlich auch für Wohngebäude.
Quartiere sollen smart werden
Dabei geraten auch die innerstädtischen Quartiere mit ihrem Mix aus Gewerbe und Wohnung in den Blick. Gefördert wird in Zukunft nur noch das, was eine Minderung der Treibhausgase verspricht. Auch hier soll mit einem Smart-City-Stufenplan die Digitalisierung am und im Bau vorangetrieben werden.
Dies war der letzte Teil der Serie. Hier finden Sie noch mal alle Teile zum Nachlesen. Über eine rege Diskussion zur neuen Baupolitik in unserem Forum würden wir uns freuen.
Bisher erschienen im Rahmen der Themenserie folgende Beiträge:
1. Warum gibt es eine neues Bauministerium und welche Probleme muss es angehen?
2. Was wird das neue Bauministerium sofort in die Hände nehmen?
3. Welche Schwerpunkte wird das Bauministerium bei der Gebäudeenergie
4. Ändert das neue Bauministerium die Förderung hin zu mehr Nachhaltigkeit?
5. Welchen Fokus bekommt nachhaltiges Bauen und wie wird sich das preislich auswirken?
6. Wie soll der Wohnungsbau vorangetrieben werden?
7. Wie wird der Zielkonflikt zwischen hohen Baukosten und sozialem Wohnungsbau gelöst?
8. Welche Änderungen sind für Nichtwohngebäude zu erwarten?
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Ein Beitrag der Redaktion vom HaustechnikDialog.