Die
Energiewende in
Deutschland und die damit zunehmende Bedeutung
erneuerbarer Energien (
Photovoltaikanlagen und Windkraft), die sich nicht wie bisher planen oder steuern lassen, benötigen ein passendes Stromnetz, das europaweit erstellt werden muss. Auch die
dezentralen Erzeuger (
Biogasanlagen,
Kleinwindkraftanlagen,
Mini-Wasserkraftwerke,
Blockheizkraftwerke) führen zu schwer vorhersehbaren Schwankungen und benötigen ein
stabiles Stromnetz. Elektrische Energie kann
nur begrenzt gespeichert werden (fehlende leistungsstarke Akkus,
Pumpspeicherkraftwerke, teure Umwandlung in
Wasserstoff oder Windgas, Thermodynamisches
Kleinkraftwerk). Deswegen wird zur
Energieversorgung ein
intelligentes Stromnetz notwendig, das die
Energieerzeugung und den
Energieverbrauch effizient verknüpft und ausbalanciert. Kernbausteine eines solchen Netzes sind
intelligente Messsysteme (
Smart Metering Systems). Diese sollen für eine aktuelle
Verbrauchstransparenz und eine sichere Übermittlung von Messdaten sorgen und die elektronischen
Verbrauchsgeräte und
Erzeugungsanlagen so steuern, dass ein besseres Last- und Einspeisemanagement im Verteilnetz ermöglicht wird.
Das
Smart Metering System besteht aus einer
Kommunikationseinheit (
Smart Meter Gateway), das die
elektronischen Messeinrichtungen im
Lokalen Metrologischen Netz (LMN) mit den verschiedenen
Marktteilnehmern (
Smart Meter Gateway Administrator, Verteilnetzbetreiber oder Messstellenbetreiber) im
Weitverkehrsnetz (
WAN) und dem
lokalen Heimnetz (HAN) verbindet. Das
Smart Meter Gateway sorgt dafür, dass alle Kommunikationsverbindungen
verschlüsselt werden, damit nur bekannten Teilnehmern und Geräte vertraut wird.
Für den Begriff "
Smart Metering" gibt es keine deutsche Übersetzung. Die
EMSA (European
Smart Metering Alliance) definiert den Begriff in folgende Funktionen:
- 2-Wege Datenübertragung mit Zählern
- Automatische Abwicklung von Messungen
- Automatische Verarbeitung, Transfer, Management und Verwendung von Messdaten
- Lieferung aussagkräftiger und zeitnaher Verbrauchsdaten an die Versorger und ihre Systeme und an den Energieverbraucher
- Unterstützung von Diensten, die die Energieeffizienz des Energieverbrauchs verbessern
- Unterstützung von Diensten, die die Energieeffizienz des Energiesystems verbessern (Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Endnutzung)
Der
Vorteil für den
Endverbraucher ist, dass er jederzeit eine
detaillierte Verbrauchsinformation über seinen
Strom-,
Gas-,
Wasser- und
Fernwärmeverbrauch erhält. Aus diesen Daten, die er über seinen Computer übermittelt bekommt, kann er die
Verbrauchszeiten und
Verbrauchsmengen entnehmen und entsprechend auszuwerten. Außerdem können gezielte Hinweise auf Stromkosteneinsparmöglichkeiten durch dynamische Tarife gegeben werden.
Der
Vorteil für den
Versorger ist, dass er z. B. über die neue Technologie "
Smart Grid“ (
intelligentes Stromnetz) den Stromverbrauch steuern kann, was durch den verstärkten Einsatz
erneuerbarer Energien notwendig wird.
Ungeklärt ist zur Zeit noch der
Datenschutz, weil mit den übermittelten Verbrauchsdaten ein
Nutzerprofil erstellt werden kann.