Die Nachkalkulation ist besonders im Handwerk überlebenswichtig. Nach der Erfüllung eines Auftrags müssen die wirklich entstandenen Kosten (Ist-Kosten) ermittelt werden. Dadurch wird festgestellt, ob die vorkalkulierten Kosten eingehalten oder überstiegen worden sind und welche Posten des Auftrags zum Gewinn beigetragen haben. Es wird überprüft, wie der Arbeitsstundeneinsatz war und welches Material eingesetzt wurde.
Im Gegensatz zum Einzelhandel oder Internethandel ist die Nachkalkulation im Handwerk schwieriger. Die Aufträge können über viele Monate laufen, kann die Nachkalkulation dafür sorgen, dass der Unternehmer immer den Überblick behält, ob sein derzeitiges Ist-Ergebnis im Plan zum Soll-Ergebnis liegt. Besonders bei größeren Aufträge gibt es schwer kalkulierbare Arbeiten. Nur durch eine regelmäßige Nachkalkulation kann der Unternehmer erkennen, ob sein Angebotspreis den tatsächlich erforderlich gewordenen Aufwand für diese Leistungen abgedeckt hat.
Dazu benötigt der Unternehmer ständig Aufstellungen über die bisher ausgeführten Arbeiten (Aufmaße). Bei umfangreichen und langfristigen Aufträgen sollte er nicht aus Kapazitätsmangel oder Zeitdruck auf der Baustelle diese kontinuierlichen Aufmaße unterlassen, sonst entgleiten die Aufträge in die Schieflage. Die ständige Nachkalkulation erfolgt nach Erfordernis in regelmäßigen Abständen und richtet sich nach der Größe des Auftrages. Nur diese Ist-Ergebnisse bilden die Grundlage, ob die Arbeiten in der kalkulierten Zeit ausgeführt worden sind und ob Zusatzarbeiten Nachtragsangebote auslösen müssen. Wenn der Auftrag abgeschlossen ist, folgt die Nachkalkulation. Sie sagt aus, ob die Vorkalkulation realistisch war und bildet die Grundlage für Folgeaufträge.