Stadtbäume helfen neben Grünflächen die Effekte des Klimawandels zu mildern. Deshalb ist es wichtig, bereits bei der Planung von Städteneubau oder -sanierungen, Baumgruben als bepflanzbaren Retentionsraum in das Regenwassermanagementkonzept zu integrieren. Nur so kann ein nachhaltiges und gesundes Stadtgrün gewährleistet werden.
Das Leben der Stadtbäume in den Straßen ist schon ohne den Klimawandel hart. Im urbanen Boden herrschen oft schlechte Lebensbedingungen, denn die Böden sind stark verdichtet, Versorgungsleitungen und der Unterbau von Gehwegen und Straßen bieten den Wurzeln wenig Raum zur Entfaltung. Oft sind die Baumschreiben zu klein bemessen, die Versorgung mit Sauerstoff, Nährstoffen und Wasser ist unzureichend. Auch Streusalz im Winter und das ganze Jahr über Hundeexkremente und Müll schädigen das Wachstum.
Und leider regnet es nur viel zu selten. Und wenn es dann regnet, dann regnet es in kurzer Zeit oft auch viel zu stark. Dieses Wasser der Extremwetterereignisse kann nicht in den trockenen, extrem verdichteten und damit weniger aufnahmefähigen Boden eindringen. Anstatt in den Boden einzusickern, läuft das Wasser in die Kanalisation und wird somit dem natürlichen Wasserkreislauf entzogen.
Außerdem eignen sich viele Baumarten nicht mehr für die heutigen und zukünftigen Stadtklimaverhältnisse. Die bisher bekannten Stadtbäume (Linden, Kastanien und Ahorn-Sorten) und die heimischen Arten (Buchen, Eichen), die für die Tiere der Stadt besonders wichtig sind, sind betroffen, denn sie kommen mit den neuen Klimabedingungen weniger gut zurecht als die Bäume, die aus südlichen Gefilden eingeführt wurden, werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Straßenbäume und Grünstreifen bzw. Pflanzstreifen solten eine Einheit bilden. Das sind die Erkenntnis einer Forschungsgruppe. Die ursprünglich mit Rasen eingesäten zusammenhängenden Pflanzflächen unter den Bäumen waren aufgrund von Hitze und Trockenheit teils sehr lückig geworden, außerdem hatten sich dort Blütenpflanzen angesiedelt, offenbar ein Vorteil für viele Insekten! Die Insekten nutzen auch blühende Bäume als Nektar- und Pollenquelle oder sie ernähren sich vom Pflanzensaft oder den Blättern. Für einen großen Teil der Insektenarten, die gefunden wurden, spielt die Baumart aber eine nachrangige Rolle. Sie sind höchstwahrscheinlich vor allem deshalb auf den Bäumen anzutreffen, weil es dort schattig und kühler ist und sie in der Folge häufig noch Tau finden. Für Wildbienen, aber auch für viele Grabwespen, Schlupfwespen, Zikaden und Wanzen ist der Pflanzstreifen aber fast noch wichtiger, ob zur Eiablage oder zur Nahrungssuche.
Ohne eine künstliche Bewässerung und Belüftung werden die Pflanzen- oder Grünstreifen und Stadtbäume im zukünftigen Stadtklima nicht überleben. In vielen Fällen ist kein ausreichender Platz für Pflanzen- oder Grünstreifen. Dann sind spezielle Bewässrungs- und Belüftungskonzepte notwendig.
Die Baumbewässerung kann durch ein Wassersack, ein Bewässerungsring oder ein automatisches Bewässerungssystem erfolger. Mit diesen drei Methoden bekommen die Baumwurzeln tropfenweise die benötigte Wassermenge (Tröpfchenbewässerung). Dadurch ist ein beständiger Wasserfluss gewährleistet. Außerdem wird auf diese Weise der Verbrauch reduziert und damit die natürlichen Ressourcen geschont. Eine Wasserquelle kann entweder ein öffentliche Wasseranschluss oder ein Wasserspeicher, in dem Regenwasser gesammelt wurde, sein.
Ein einfaches Bewässerungssystem für Bäume, mit welchem mit Giesskannen oder Wasserschläuchen effizient und gezielt der Wurzelbereich gewässert werden kann, ist ein Giessring. Eine andere Möglichkeit sind mobile Tröpfchenbewässerungen mit einen Bewässerungssack aus UV-stabilisiertem Polyethylen mit eingearbeitetem Nylongewebe, welcher einfach durch den Einfüllstutzen mit Wasser gefüllt werden kann. Eine Alternative ist ein Bewässerungsring. Durch Perforierungen im Bodenbereich wird das Wasser langsam an das Erdreich abgegeben.
Ein autarkes Stadtbaumbewässerungssystem wurde entwickelt, um anfallendes Regenwasser von den Gehwegen und Straßen aufzufangen. Das gespeicherte Regenwasser wird zur Bewässerung der Straßenbäume genutzt.
Die Zisternen fangen pro Baumstandort bis zu 2000 Liter Regenwasser auf und speichern dieses. Sensoren messen die Bodenfeuchte und die Temperatur. Bei Erreichen eines kritischen Trockenheitswertes geben sie ein Signal, welches an eine elektronische Steuereinheit weitergeleitet wird. Diese öffnet dann den Zisternenauslauf über ein elektronisches Ventil. Über eine servicebasierte Cloud können jederzeit Informationen zu den durchgeführten Bewässerungen und den Füllstand der Zisterne aufgerufen werden. Ebenso ist jederzeit ein Monitoring der Daten möglich.
Neben einer fachgerechten Bewässerung von (Jung-)Bäumen und Pflanzen- oder Grünstreifen im urbanen Umfeld leiden die Wurzeln der Pflanzen durch den oftmals stark verdichteten Boden an Sauerstoffmangel.
Das AquaMax BIO ist ein kompostierbares Belüftungs- und Bewässerungssystem. Es wird aus Weichmais und Biokunststoff-Granulat Cradonyl® produziert. Alle Teile sind biologsich abbaubar und werden innerhalb von 3 bis 5 Jahren abbaubar sein. Es ist daher eine viel langlebigere Lösung als die Standard-Kunststoffsysteme. Unterirdische Belüftung und Bewässerung braucht den Baum dringend für die ersten Jahre nach der Pflanzung, nach der das System überflüssig ist und die Kunststoffe im Boden nutzlos bleiben.
Ein Einfüllstutzen mit zwei komplett voneinander getrennte Leitungen schließt ein versehentliches Bewässern in die Belüftungsleitung ist mit dem LUWA System aus. Durch die Installation des LuWa Zwei-in-Eins-Systems werden beim Gießen des Baumes keine Fehler gemacht, so dass das Wasser immer an der richtigen Stelle im System ankommt.