Die Zisterne (Regenwasserspeicher) sollen nicht nur Niederschlagswasser lagern, sie sollen es auch reinigen. Diese Reinigung ist von der Wasserführung im Außen- als auch im Innenbereich (Zulauf, Überlauf, Ansaugen) abhängig. Die Zisterne ist ein Bestandteil einer Regenwassernutzungsanlage.
Zisternen werden schon seit Jahrtausenden als unterirdische Wasserspeicher, die Regenwasser von den Hausdächern aufnehmen, z. B. für die Wasserversorgung im nordfriesischen Marschenland eingesetzt. Diese befinden sich unter den Wohngebäuden. Sie werden im Kleiboden aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Bevor das Regenwasser in die Zisterne gelangt, durchläuft es ein Kiesbett (in einigen Fällen auch ein Reet- bzw. Schilffeld), damit es gereinigt wird. Die Entnahme des Wassers wurde mit Eimern oder mit Handpumpen vorgenommen. Damit es als Trinkwasser verwendet werden kann, wurde das Wasser abgekocht.
In der Praxis werden Betonzisternen (Schachtringzisterne, Zisterne aus zwei Teilen aufgemörtelt, Zisterne aus einem Stück gegossen) und Kunststoffzisternen aus Polyethylen (schlagfest, äußerst stabil, säurebeständig) verwendet.
Die 1. Reinigungsstufe sollte grundsätzlich vor dem Eintritt in die Zisterne durch einen Filter (Maschenweite < 0,3 mm) in Filtersammler, Standrohrfilter (Standrohrsammler) oder Wirbel-Fein-Filter stattfinden. Auf weitere Feinfilter nach der Zisterne kann bzw. sollte man verzichten, da diese durch die Strömungswiderstände oft die Lebensdauer der Pumpe herabsetzt und ein Bakterienwachstum am Filtereinsatz gefördert wird.
Grundsätzlich sind Erdspeicher den Innenspeichern vorzuziehen, da sie durch den Erdeinbau eine gleichmäßige niedrige Temperatur halten und keinen teuren umbauten Raum belegen. Bei Speichern, die im Innenbereich (Keller) eingesetzt werden, muss der Überlauf des Speichers oberhalb der Rückstauebene (i.d.R. Straßenniveau) liegen, da sonst eine Überflutungsgefahr bei Kanalrückstau besteht. Kellerspeicher können nicht durch Rückstauklappen gegen Kanalrückstau gesichert werden, da eine Rückstauklappe eine Kellerüberflutung durch das eigene Dachablaufwasser verursachen würde.
Zisteren müssen folgende Bedingungen erfüllen :
- Dauerhafte Wasser- und Lichtundurchlässigkeit, Lagertemperatur dauerhaft unter 18 ºC
- Formstabilität, Sicherung gegen Setzrisse und Aufschwimmen
- Frostsicherheit
- Langlebigkeit
- Strömungsberuhigter Zulauf von Regen- und Nachspeisewasser
- Dauerhafte Sedimentation aller Stoffe, die schwerer als Wasser sind. > 2. Reinigungsstufe
- Sauerstoffanreicherung im Bodenbereich (oxydative Sedimentation)
- Entfernung aller Stoffe, die leichter als Wasser sind und aufschwimmen (nicht zu große Zisternen, richtig gebauter Überlauf). > 3. Reinigungsstufe
- Beruhigtes Ansaugen, ohne Aufwirbelung von Sediment
- Maximale Volumenbemessung nach Dachflächengröße und Niederschlagsmenge (nicht zu groß!)
- Sicherung des Überlaufes gegen Fremdwasser/Rückstau, Kanalgase und Tiere
- Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Zusatzkosten, wartungsfreundlich
- Dauerhaft dicht Anschlüsse für Zu- und Ablauf
- Dauerhaft dichten Anschluß DN 100 für ein Technikleerrohr (sichere Verlegung aller Anschlussleitungen zum Haus)
Damit diese Anforderungen erfüllt werden können, sollten in der Praxis fast nur Zisternen in
monolithischer Bauweise eingesetzt werden. Diese
Wasserbehälter sind aus einem "Guss", ohne Fugen und Nähte, da diese in Erdspeichern das Risiko von Wurzelangiffen geben. Deshalb haben sich in der Praxis Zisternen aus PE oder
Beton bewährt und durchgesetzt. Das
Internet bietet verschiedene
Regenwasser-Tanks mit Zubehör an.
Unter bestimmten Vorausetzungen (Platzmangel für oberirdische Lagerung, zu hohes
Oberflächenwasser) kann es notwendig werden, einen
Regenwassertank nicht tief ins Erdreich zu bringen. Hier bieten sich
Flachtanks an. Diese sollten auf jeden Fall einen
Pumpensumpf haben, damit das Volumen des Restwassers nicht zu groß wird.
Regenwassertanks, die der
Sonneneinstrahlung bzw. der
warmen Außenluft ausgesetzt sind (im Garten oder auf einem
Garagenflachdach), sollten
nur zur Gartenbewässerung eingesetzt werden. Dieses
Wasser kann sich stark erwärmen und somit
aufkeimen. Außerdem müssen die Behälter zum Winter wegen der
Einfriergefahr entleert werden. Inwieweit dieses
Wasser in einer
Regenwasseranlage zur
WC-Spülung und zur Nutzung in einer Waschmaschine eingebunden werden kann, muss vor Ort entschieden werden.
Mit den
Dachtanks kann die
ungenutzte Fläche eines
Garagendaches
in unauffälliger Weise genutzt werden. Aufgrund der erhöhten Anbringung
besteht ein gleichbleibender
Wasserdruck, der zum Gießen mit Schlauch
und Gießstab im Garten ohne eine zusätzliche Pumpe ausreicht.
Mehrere 700 Liter-Tanks können zu einer Batterie
verbunden werden. Die Versorgung erfolgt über einen Regensammler. Bei
Bedarf überbrückt ein Distanzrohr den Abstand zwischen Fallrohr am Haus
und
Garage.
Das Gewicht des vollen Tanks ist auf die genormte Dachbelastbarkeit von Fertiggaragen ausgelegt (200 kg/m
2).
UV- und Algenschutz durch witterungsbeständigen, kieselgrauen,
lebensmittelechten PE-Kunststoff (recyclebar), dickwandig und äußerst
formstabil.
Reinigungsöffnung Ø 200 mm lichte Weite mit Schraubdeckel.
Zulauf-Bohrung Ø 50 mm an der Tankstirnseite oben für
Regensammler-Anschluss An beiden Stirnseiten unten Auslauf-Innengewinde R
3/4 mit Blindstopfen.
Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH