Normaler Kreislauf von Regenwasser Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Kreislauf von Regenwasser bei versiegelten Flächen Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Täglich verschwinden in
privaten Haushalten bis zu
50 % kostbares Trinkwasser in der
Toilette oder es wird zum
Wäschewaschen, zu
Reinigungszwecken und zur
Gartenbewässerung verbraucht. Durch den Einsatz von
Betriebswasser (Regen-, Oberflächen-, Fluss- oder
Brunnenwasser) anstelle von
Trinkwasser wird der Tagesgesamtbedarf (
Betriebswasser - Wassermengen) erheblich gesenkt.
Regenwasser ist Wasser aus
atmosphärischem Niederschlag und haben einen Anteil von
0,3 % der gesamten
Wassermasse der Erde. Die
Regenwassernutzung
reduziert zwar nicht unbedingt den
Wasserbedarf, aber der
Trinkwasserbedarf wird reduziert und durch die Nutzung des
Niederschlagswassers verringert sich der schnelle
Oberflächenabfluß, was bei flächendeckender Nutzung die Hochwassergefahr erheblich reduzieren kann.
Bei einem normalen Kreislauf des Niederschlagswassers darf das Verhältnis "
Verdunstung - Niederschläge - Versickerung" nicht unterbrochen werden.
Die
Versiegelung der Böden durch Haus- und Straßenbau, sowie intensive Holznutzung mit der Verringerung von Mischwäldern reduziert die
Neubildung von
Grundwasser.
Zur
Trinkwassergewinnung wird mehr
Grundwasser
gefördert als sich neu bilden kann. Auch führt der übermäßig große
Oberflächenabfluß bei
Starkregen vermehrt zu Hochwasser und
Überschwemmungen.
In den
Ballungsgebieten, geht das
Grundwasservorkommen
immer mehr zurück und der
Wasserbedarf muss über Fernleitungen aus
ländlichen Regionen gedeckt werden. Das hat eine massive
Grundwasserabsenkungen mit ökonomischen und ökologischen Schäden zur Folge.
Die
Wasserwerke müssen zunehmend
Oberflächenwasser unter Aufwendung immer höherer Kosten zu
Trinkwasser aufbereiten.
Mindestanforderungen für sichere Regenwasseranlagen im häuslichen Bereich
Mindestanforderungen für sichere
Regenwasseranlagen im
häuslichen Bereich - Keine Regenwassernutzung von asbesthaltigen Dächern, Terrassen, Hof, oder sonstigen Verkehrsflächen (stark belastetes Oberflächenwasser).
- Nur Bauteile und Zubehör aus dauerhaft rostfreien Materialien verwenden (kein verzinktes Material).
- Regenwasserspeicher sollen bis zum maximalen Füllstand nur aus einem Teil gefertigt sein. Großbehälter können auch in Segmentbauweise oder Ortbeton nach Stand der Technik erstellt werden.
- Richtig dimensioniertes Speichervolumen, das ein mehrmaliges Überlaufen im Jahr sicherstellt (max. 6% vom jährlichen Regenertrag).
- Regenwasser lichtgeschützt und kühl (dieser Punkt ist noch nicht abschließend untersucht) lagern.
- Sicherung des Regenwasserspeichers vor Oberflächenwasser, Kanalrückstau und Tieren (z.B. Ratten aus der Kanalisation).
- Sicherung des Regenwasserspeichers vor Auftrieb.
- Drucklose Filtration des Regenwassers vor dem Speicher. (Vorzugsweise wartungsarme Filter verwenden, die keinen Schmutz ansammeln).
- Sichere Dachentwässerung, auch bei Störungen in der Regenwasseranlage. Beachtung der DIN 1986.
- Strömungsberuhigter Wasserzulauf im unteren Speicherbereich (ungestörte Sedimentation, Sauerstoffanreicherung des Lagerwassers, Klärfunktion).
- Speicherüberlauf mit ausreichend dimensioniertem Geruchsverschluß und angeschrägtem Auslauf zur Selbstreinigung des Speichers von Schwimmstoffen und fetthaltigem Oberflächenschmutz.
- Nur hochwertige und sparsame Hauswasserstationen (Pumpen) aus rostfreien Materialien verwenden, ohne undurchströmte Hohlräume.
- Regenwasserdruckleitungen nur aus Kunststoff oder Edelstahl (bei Kupfer besteht auf Grund des niedrigem ph-Wertes das Risiko von Korrosion).
- Keine ,,Feinfilter" in der Ansaug- oder Druckleitung (Gefahr der Verstopfung und Beschädigung der Pumpe).
- Keine direkte Verbindung zwischen Trink- und Regenwasserleitungen. Strikte Einhaltung der DIN 1988 bzw. DIN EN 1717.
- Dauerhafte Kennzeichnung der Rohrleitungen und Zapfstellen mit „Kein Trinkwasser“. Sicherung der Zapfstellen gegen unbeabsichtigte Nutzung.
Anlagen, die diese Mindestanforderungen einhalten, erreichen in der Regel eine
Wasserqualität die der
EU-Richtlinie für Badegewässer entspricht. Eine Verwendung dieses
Wassers für Toilettenspülung,
Gartenbewässerung, Wäschewaschen und Putzzwecke ist als unbedenklich anzusehen und gemäß der aktuellen
Trinkwasserverordnung zugelassen. Quelle: Rewalux
Für die
Planung und den
Bau von
Regenwassernutzungsanlagen ist seit 1.4.2002 die
DIN 1989, Teil 1 gültig.
Planung und Bau von Regenwassernutzungsanlagen
Der
technische Mindeststandard, der sich aus der Praxis und Untersuchungen der letzten Jahre ergeben hat und die Vorgaben, die in der
DIN 1989
vorgegeben sind, sind die Grundlagen für den Bau und die Planung
derartiger Anlagen in Neubauten als auch bei nachträglichen
Installationen. Folgende Prinzipien sind grundsätzlich zu
berücksichtigen:
- Nutzung von Ablaufwasser nur von geeigneten Dachflächen (keine Asbestdächer)
- kein
Anschluß sonstiger versiegelter Flächen wie Balkone, Terrassen, Hof-
oder Verkehrsflächen wegen möglicher massiver Verschmutzungen
- Gestaltung
der Ableitungssysteme gemäß DIN 1986 (Gewährleistung der
Gebäudeentwässerung auch bei Störfällen in der Anlage, keine
Querschnittsverengungen, Entlüftung der Abwasseranlage)
- Feinfilterung des Wassers vor dem Speicher
- Gewährleistung der Funktionstüchtigkeit der 2. und 3. Reinigungsstufe im Speicher
- Sicherung des Speichers gegen Fremdschmutzeintrag und Wasseraustritt
- kurze und möglichst gerade Leitungsführungen
- Verwendung korrosionsbeständiger Materialien und hochwertiger, langlebiger Bauteile
- Ausschluß von Licht und hohen Temperaturen
- strikte
Trennung von Trink- und Brauchwassersystem (DIN 1988); durchgängige
Kennzeichnung aller Anlagenteile und Rohre als "Kein Trinkwasser"
Dachflächen, die z. B. durch regelmäßig starke
Staubentwicklung in der unmittelbaren Umgebung oder einen Taubenschlag
verschmutzt werden, sollten nicht genutzt werden. Bis auf einige
Ausnahmen sind alle Dachmaterialien für das Auffangen von
Regenwasser
geeignet.
Nicht bzw.
eingeschränkt geeignet sind:
- Gras- oder Sedumdächer (Ablaufwasser gefärbt, nur für Gartenbewässerung)
- verwitterte
Asbestzementdächer (stellen auch ohne Regenwassernutzung durch den
hohen Faserabtrag eine Art von fahrlässiger Körperverletzung dar und
sollten dringend saniert werden)
- Dächer mit frischer
Bitumenbeschichtung oder dauerhaft elastischer Bitumenpappe (Anschluß an
die Waschmaschine erst nach Ende der Farbstoff- und Geruchsabgabe an
das Ablaufwasser)
- Metalldächer, außer Edelstahl, sind ungeeignet für die Nutzgartenbewässerung (Anreicherung von Metallionen im Boden und Gemüse)
Das
Ableiten des
Wassers über
Dachrinnen und
Regenfallrohre muss auf dem kürzestem Wege erfolgen. Dabei dürfen keine Reste im Ableitsystem stehenbleiben ("
Wassersäcke" in
Dachrinnen). Die
DIN 1986 ist zu beachten.
Verunreinigungen in Dachrinnen oder dem übrigen Ableitungssystem können zu unerwünschten Schmutzschüben und Ablage von Insekteneiern und -larven führen, die dann in den Speicher gelangen. Je nach Dachneigung und Dachbelag werden unterschiedlich große Niederschlagsanteile verdunstet oder zurückgehalten (z. B. Pfützenbildung bei Flachdächern). Grundsätzlich sollten alle geeigneten Dachflächen an eine Anlage angeschlossen werden.
Reinigungsstufen
Filtersammler Quelle: WISY AG
Wirbel-Fein-Filter Quelle: WISY AG
Strömungsberuhigten Zulaufs und Überlaufs mit Skimmereffekt Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Sicherheitsüberlauf für Regenwassererdspeicher Quelle: WISY AG
Die
erste Reinigungsstufe sollte grundsätzlich vor dem Eintritt in den Speicher durch einen
Filter
(Maschenweite < 0,3 mm) stattfinden. Auf weitere Feinfilter nach dem
Speicher kann bzw. sollte man verzichten, da diese durch die
Strömungswiderstände oft die Lebensdauer der
Pumpe herabsetzt und ein
Bakterienwachstum am Filtereinsatz gefördert wird.
An das
Filtersystem werden folgengende
Anforderungen gestellt:
- Zuverlässiges Entfernen von groben und von kleinen Partikeln aus dem Dachablaufwasser
- Dauerhaft gute Filterwirkung mit geringen Wasserverlusten
- Kein Zusetzen, kein Verkeimen, kein Verpilzen, kein Veralgen
- Frostsicherheit
- Sicherstellen der Gebäudeentwässerung nach DIN 1986 auch bei dem Zusetzen des Filters oder Absperren des Speicherzulaufes
- Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Folgekosten
Bei der
Auswahl des
Filters sollte
darauf geachtet werden, dass sie den ausgefilterten Schmutz nicht
festhalten, keine
Wassersperr- und Keimschicht anreichern und zuwachsen.
Deswegen sind Sand-/Kiesfilter, Mattenfilter, Gewebefilter weniger
geeignet, da sie aufwendige
Wartungsarbeiten erfordern, um große
Wasserverluste und eine Verkeimung zu vermeiden. Durch die
Schmutzansammlung in diesen Filtern wird z.B. Vogelkot aufgelöst und in
den Speicher gelangen. Eine nachträgliche Ausfilterung dieser Stoffe ist
nicht mehr möglich.
Filtersysteme, die sich weitgehend
selbst reinigen
(
Filtersammler,
Standrohrfilter,
Wirbel-Fein-Filter,
Regendieb), sind immer die
bessere Wahl. Sie führen den Schmutz direkt in den Kanal ab. Vogelkot
wird vom Dach nur abgelöst und in seiner festen Form in den Kanal
geleitet. Das
Wasser ist somit arm an Nährstoffen und durch die große
Filteroberfläche stark mit Sauerstoff angereichert.
Tankfilter sind schwer zugänglich und müssen häufig gewartet werden.
Die
zweite Reinigungsstufe wird durch den
strömungsberuhigte Zulauf
des mit Sauerstoff angereicherte
Wassers durchgeführt. Dabei wird das
Wasser nach unten in den Speicher eingeleitet und Stoffe, die schwerer
als
Wasser sind setzen sich am Speicherboden ab (
Sedimentation) und dürfen nicht aufgewirbelt werden. Auf diesem beruhigten Bodensediment bildet sich nach einiger Zeit ein positiver
Bakterienflor, der Sauerstoff benötigt um seine Reinigungswirkung im Speicher voll zu entfalten und dadurch entsteht eine
oxydative Sedimentation (mikrobiologische Klärwerksfunktion). Es bildet sich eine Sedimentationsmenge von ca. 2 mm im Jahr.
Wenn das
Wasser von oben in den Speicher geschüttet
wird, kann keine optimale Oxydation auf dem Sedimentboden erzeugt
werden. Es kann auf dem Speicherboden
Faulschlamm durch
Sauerstoffmangel
entstehen. Das
Wasser ist dann im oberen Bereich frisch, aber im
unteren Bereich muffig. Die mirkobiologische Selbstreinigung arbeitet
nicht ausreichend und das
Wasser muß dann Abgeleitet werden.
Bei der
Wasserentnahme darf
keine Verwirbelung auftreten und eine Ansaugung des Bodensedimentes muss zuverlässig verhindert werden.
Die
dritte Reinigungsstufe wird im Überlauf des Speicher vorgenommen. Die speicherseitige Ablauföffnung muß als
Skimmer ausgebildet sein, um sicherzustellen, daß beim Überlauf die
Schwimmschicht aus
fetthaltigen Schmutzpartikeln und
Pollen automatisch abgezogen wird.
Der
Geruchsverschluß muß so groß dimensionierte werden, dass auch bei längeren Trockenperioden die
Kanalgase
zuverlässiger nicht austreten (großer Siphon oder permanenter
mechanischer Verschluß). Außerdem sollte Sicherung gegen Ratten
vorhanden sein.
Damit die
Funktion des
Überlaufs gewährleistet ist, muss die Speichergröße so bemessen sein, dass der Speicher möglichst mehrmals im Jahr überläuft.
Alle
Erdspeicher müssen gegen
Rückstau aus dem Kanal oder einer Versickerung gesichert sein.
Das Fehlen der 2. und 3. Reinigungsstufe führt nach einiger Zeit häufig zu
jauchig riechendem Wasser.
Regenwasserspeicher
Betonzisterne Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
PE-Erdspeicher Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Begehbarer PE-Speicher Quelle: WISY AG
Vergleich - Flachtank - zylindrischer Tank Quelle: REWATEC GmbH
Regentank auf einer Fertiggarage Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
RegenDachtank Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Die
Regenwasserspeicher (
Zisterne) sollen nicht nur
Niederschlagswasser lagern sondern es auch reinigen. Diese Reinigung ist von der
Wasserführung im Speicher im Außen- als auch im Innenbereich (Zulauf, Überlauf, Ansaugen) abhängig.
Grundsätzlich sind
Erdspeicher (Zisterne) den
Innenspeichern vorzuziehen, da sie durch den Erdeinbau eine
gleichmäßige niedrige Temperatur halten und keinen teuren umbauten Raum belegen. Bei Speichern, die im Innenbereich (Keller) eingesetzt werden, muss der Überlauf des Speichers oberhalb der
Rückstauebene (i.d.R. Straßenniveau) liegen, da sonst eine Überflutungsgefahr bei Kanalrückstau besteht. Kellerspeicher können
nicht durch Rückstauklappen gegen Kanalrückstau gesichert werden, da eine
Rückstauklappe eine Kellerüberflutung durch das eigene Dachablaufwasser verursachen würde.
Regenwasserspeicher müssen folgende Bedingungen erfüllen :
- Dauerhafte Wasser- und Lichtundurchlässigkeit, Lagertemperatur dauerhaft unter 18 ºC
- Formstabilität, Sicherung gegen Setzrisse und Aufschwimmen
- Frostsicherheit
- Langlebigkeit
- Strömungsberuhigter Zulauf von Regen- und Nachspeisewasser
- Dauerhafte Sedimentation aller Stoffe, die schwerer als Wasser sind. > 2. Reinigungsstuf
- Sauerstoffanreicherung im Bodenbereich (oxydative Sedimentation)
- Entfernung aller Stoffe, die leichter als
Wasser sind und aufschwimmen (nicht zu großer Speicher, richtig gebauter
Überlauf). > 3. Reinigungsstufe
- Beruhigtes Ansaugen, ohne Aufwirbelung von Sediment
- Maximale Volumenbemessung nach Dachflächengröße und Niederschlagsmenge (nicht zu groß!)
- Sicherung des Überlaufes gegen Fremdwasser/Rückstau, Kanalgase und Tiere
- Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Zusatzkosten, wartungsfreundlich
- Dauerhaft dicht Anschlüsse für Zu- und Ablauf
- Dauerhaft dichten Anschluß DN 100 für ein Technikleerrohr (sichere Verlegung aller Anschlussleitungen zum Haus)
Damit diese Anforderungen erfüllt werden können, sollten in der Praxis möglichst nur Speicher in
monolithischer Bauweise eingesetzt werden. Diese
Wasserbehälter sind aus einem "Guss", ohne Fugen und Nähte, da diese in Erdspeichern das Risiko von Wurzelangiffen geben. Deshalb haben sich in der Praxis Erdspeicher aus PE oder
Beton bewährt und durchgesetzt.
Unter bestimmten Vorausetzungen (Platzmangel für oberirdische Lagerung,
zu hohes
Oberflächenwasser) kann es notwendig werden, einen
Regenwassertank nicht tief ins Erdreich zu bringen. Hier bieten sich
Flachtanks an. Diese sollten auf jeden Fall einen
Pumpensumpf haben, damit das Volumen des Restwassers nicht zu groß wird.
Zisternen werden schon seit Jahrtausenden als
unterirdische Wasserspeicher, die
Regenwasser von den
Hausdächern aufnehmen, z. B. bei für die
Wasserversorgung im nordfriesischen Marschenland eingesetzt. Diese befinden sich
unter den
Wohngebäuden. Sie werden im Kleiboden aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Bevor das
Regenwasser in die
Zisterne gelangt, durchläuft es ein
Kiesbett (in einigen Fällen auch ein Reet- bzw.
Schilffeld), damit es
gereinigt wird. Die
Entnahme des Wassers wurde mit
Eimern oder mit
Handpumpen vorgenommen. Damit es als
Trinkwasser verwendet werden kann, wurde das
Wasser abgekocht.
Wenn nur Wasser zur Gartenbewässerung gesammelt werden soll, dann bieten sich auch RegenDachtanks für das Garagendach an.
Regenwassertanks, die der Sonneneinstrahlung bzw. der warmen Außenluft ausgesetzt sind (im Garten oder auf einem Garagenflachdach), sollten nur zur Gartenbewässerung eingesetzt werden. Dieses Wasser kann sich stark erwärmen und somit aufkeimen. Außerdem müssen die Behälter zum Winter wegen der Einfriergefahr entleert werden. Inwieweit dieses Wasser in einer Regenwasseranlage zur WC-Spülung und zur Nutzung in einer Waschmaschine eingebunden werden kann, muss vor Ort entschieden werden.
Mit den
Dachtanks kann die
ungenutzte Fläche eines
Garagendaches
in unauffälliger Weise genutzt werden. Aufgrund der erhöhten Anbringung
besteht ein gleichbleibender
Wasserdruck, der zum Gießen mit Schlauch
und Gießstab im Garten ohne eine zusätzliche Pumpe ausreicht.
Mehrere 700 Liter-Tanks können zu einer Batterie
verbunden werden. Die Versorgung erfolgt über einen Regensammler. Bei
Bedarf überbrückt ein Distanzrohr den Abstand zwischen Fallrohr am Haus
und
Garage.
Das Gewicht des vollen Tanks ist auf die genormte Dachbelastbarkeit von Fertiggaragen ausgelegt (200 kg/m
2).
UV- und Algenschutz durch witterungsbeständigen, kieselgrauen,
lebensmittelechten PE-Kunststoff (recyclebar), dickwandig und äußerst
formstabil.
Reinigungsöffnung Ø 200 mm lichte Weite mit Schraubdeckel.
Zulauf-Bohrung Ø 50 mm an der Tankstirnseite oben für
Regensammler-Anschluss An beiden Stirnseiten unten Auslauf-Innengewinde R
3/4 mit Blindstopfen. Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Pumpen
Selbstansaugende Pumpe Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Tauchpumpe Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Gartenpumpe Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Um das
Wasser aus der
Zisterne bzw. dem
Speicher zu den
Zapfstellen zu fördern, werden je nach der Anlagenart
unterschiedliche Pumpentypen verwendet. Durch die Wahl von bedarfsangepaßten Ein- und Ausschaltdrücken werden
Pumpe und Leitungssystem geschont. Deswegen sollten nur hochwertige
Pumpen eingesetzt werden.
Anforderungen an eine
Pumpe bzw.
Hauswasserwerk:
- Bedarfsangepaßte Leistungsauslegung mit geringem Stromverbrauch
- Hoher Wirkungsgrad (kleiner Spalt zwischen Pumpengehäuse und Laufrad)
- Durchgängige Verwendung hochwertiger, korrosionsfreier Materialien
- Langlebigkeit (verschleißarme Mechanik, hochwertige Lager, Reparaturfreundlichkeit)
- Betrieb ohne Membrandruckgefäße (Druckausgleichsgefäß)
- Ruhiger Lauf, geringe Geräuschentwicklung (besonders geeignet: mehrstufige Pumpen) und geräuschgedämmte Aufstellung mit flexiblen Anschlüssen an das Leitungsnetz.
- Sicherung gegen Trockenlauf
- Keine größeren wassergefüllten Hohlräume, z. B. mit der Pumpe verbundene Druckmembrangefäße (undurchspülte Druckausgleichsgefäße)
Diese Anforderungen werden fast nur von mehrstufigen
Kreisel- oder teuren
Kolbenpumpen erfüllt. Die
Pumpen können sowohl
trocken (Keller-, Saugpumpen), wie auch
nass (Tauchpumpen) aufgestellt werden.
Tauchpumpen haben einen energetisch besseren
Wirkungsgrad gegenüber Saugpumpen, da hier keine Saugverluste anfallen.
Hinzu kommt, dass bei Tauchpumpen keine störanfällige und teure
Saugleitung (
Vakuumleitung) vorhanden ist und die
Pumpen
geräuschmindernd im Speicher außerhalb des Hauses montiert sind. Es
entstehen keine
Pumpengeräusche in Haus und keine physikalische
Beschränkungen bezüglich Sauglänge und Saughöhe. Bei der Verwendung von
Tauchpumpensystemen ist darauf zu achten, nur solche Systeme zu
verwenden, die
kein Sediment ansaugen
können (Sedimentprotektor oder schwimmende Entnahme) und jederzeit
zugänglich sind, ohne in den Speicher einsteigen zu müssen
(Reparaturfreundlichkeit).
Hauswasserwerke (Jet-Pumpen mit
Ausdehnungsgefäß)
sollten nicht eingesetzt werden, da sich in diesen Anlagen auf Grund von
undurchspülten
Ausdehnungsgefäßen
Bakterien entwickeln, die das
Wasser faulen lassen (Sauerstoffmangel) und die Gummimembrane des
Ausdehnungsgefäßes zerstören.
Trinkwassernachspeisung
Trinkwassernachspeisung Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Durch eine
Trinkwassernachspeisung wird auch in langen Trocken- und Frostperioden der
Regenwasservorrat und somit die Betriebsbereitschaft der Anlage gewähleistet. Unter der Vorgabe der
strikten Trennung von Brauch- und
Trinkwassersystem darf dies nach der
DIN 1988 und
DIN EN 1717 nur durch einen
freien Auslauf geschehen (Rohrunterbrecher, Rohrtrenner, Systemtrenner sind verboten).
Das
Rohrende des
Trinkwassersystems muß sich dabei
mindestens 2 cm oberhalb der Kante des
Einlauftrichters ins Regenwassersystem befinden, wobei auf eine rückstaufreie Leitungsführung im drucklosen Teil zu achten ist. Grundsätzlich muß sich der freie Auslauf oberhalb der
Rückstauebene, nie aber im Speicher selbst befinden. Die Nachspeisung sollte über einen Sensor und ein
Magnetventil (mit
Schmutzfänger) automatisch gesteuert werden.
Die Nachspeisung kann über "
Nachspeisemodule" oder "
Kompakteinheiten" erfolgen. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Nachspeisemodule keine Einsparung bei der
Trinkwassernachspeisung bringen gegenüber einer "
klassischen"
Nachspeisung in die
Zisterne, wenn diese durch eine gute
elektronische Steuerung bedarfsgerecht gesteuert und überwacht wird.
Anlagensteuerung
Steuerzentrale Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Damit eine
Regenwasseranlagen
betriebssicher und bedienerfreundlich ist, sollte eine
automatischen Anlagensteuerung eingesetzt werden, die den Schutz der
Pumpe vor Trockenlauf und eine bedarfsgerechte Nachspeisung von
Trinkwasser bei
Regenwassermangel regelt. Das bedeutet, dass bei
Regenwassermangel nur soviel
Trinkwasser eingespeist wird, wie erforderlich ist. Zu empfehlen ist darüber hinaus eine
optische Füllstandskontrolle, sowie eine zusätzliche "Urlaubssicherung", die verhindert, dass bei technischen Störungen unkontrolliert größere Mengen an
Trinkwasser versickern können (Abschaltung der Nachspeisung bei ungewöhnlich langer Öffnungszeit, z.B. nach einer Stunde).
Außerdem sollten alle wasserkontaktierenden Teile
korrosionsbeständig sein und der
Tanksensor sollte mit gefahrlosem
Schwachstrom arbeiten.
Schwimmerschalter erfüllen diese Bedingungen nur eingeschränkt. Die Schaltwege sind relativ lang und ungenau, so daß eine geringere Nutzung des Speichervolumens und ungenauere, größere
Trinkwassernachspeisung erfolgt. Dies trifft auch für "Nachspeisemodule" zu, die über Schwimmerschalter ohne Führungsarm gesteuert werden.
Prüfung, Inspektion und Wartung
Eine
Regenwassernutzungsanlagen muss, wie alle technischen Anlagen, einer regelmäßigen
Prüfung und
Wartung durch den
Betreiber unterzogen werden. Nur dann findet keine Gesundheitsgefährdung der Anlagennutzer, keine Rückwirkung auf das
Trinkwassernetz und keine Unterbrechung der
Anlagenfunktion stattfindet.
Eine
Speicherreinigung* sollte höchstens alle
5 - 10 Jahre erfolgen, da bei der Reinigung die wertvolle
Bioschicht auf dem
Sediment mit entfernt wird und eine
Neubildung einige Wochen benötigt.
Die
Installationsfirma ist nach dem
Werkvertragsrecht verpflichtet, den
Betreiber in die
Bedienung der
Regenwassernutzungsanlage (haustechnischen Anlage)
einzuweisen und mit der
Betriebsweise vertraut zu machen, damit er seine
Sorgfaltspflichten erfüllen kann. Auf der Grundlage der
DIN 1989-1 Regenwassernutzugsanlagen - Planung, Ausführung, Betrieb und
Wartung und der Anforderungen der neuen
Trinkwasserverordnung wurde von dem
Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. (fbr) eine
Betriebsanleitung mit einem integrierten
Muster-Wartungsvertrag erstellt. Die Betriebsanleitung sollte jedem Betreiber bei der
Abnahme und
Übergabe durch die Installationsfirma
überreicht werden.
Inhalt der Betriebsanleitung:
|
Komponenten | Prüfung | Zeitraum
(wenn vom Hersteller nicht anders angegeben) |
| |
Auffangfläche, Dachabläufe, Dachrinne, Regenfalleitungen, Zisternenzuläufe | Prüfung der Funktion der Dachentwässerung, insbesondere Zustand und Gefälle der Dachrinnen. Zustand der Fallrohre und deren korrekter Anschluß an Rinne und Standrohrfilter, Filtersammler bzw. Wirbel-Fein-Filter | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | - |
Filtersysteme | Filterfunktion nach Herstellerangaben prüfen und bei Bedarf reinigen | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | 1 x jährlich |
Zisterne bzw. Speicher | Geruch und optische Beschaffenheit des Wassers
Sichtkontrolle der Zisterne und der Anschlüsse auf Dichtheit
Sichtkontrolle der Zisternenabdeckung auf Beschädigungen
Funktion der Rückstausicherung | | 1 x jährlich |
Zisterne bzw. Speicher | Reinigung der Zisterne | alle 5 bis 10 Jahre* |
Pumpenanlage | Sichtkontrolle der Elektroinstallation
Sichtkontrolle der Verschraubungen und Anschlüsse Geräuschentwicklung
Sichtkontrolle auf Dichtheit
Prüfung Einschalt-/Ausschaltfunktion
Kontrolle der Druckstabilität (Druckabfall) | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | 1 x jährlich |
Trinkwassernachspeisung
Freier Auslauf Typ AA oder Typ AB | Korrektes Schließen des Nachspeiseventils
Dichtheitsprüfung
Einhaltung der DIN 1988, Teil 4 bzw. DIN EN 1717
(Mindestabstand zwischen Ende des Trinkwasserauslaufes und Trichteroberkante bzw. Wasserstand Nachspeisebehälter = doppelter Durchmesser des Trinkwasserauslaufs, mind. jedoch 2 cm) | 1 x jährlich | 1 x jährlich |
Systemsteuerung | Prüfung durch beobachtung eines Zeitspiels der Pumpenanlage
Probelauf: vor, während bzw. nach dem Probelauf prüfen - Ein- und Ausschaltpunkte der Anlage, Nachspeisung (Magnetventil) | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | 1 x jährlich |
Füllstandsanzeige
(Zisterne) | Vergleich des Füllstandes mit der Füllstandsanzeige | 1 x jährlich | - |
Rohrleitungen | Sichtkontrolle auf Dichtheit, Befestigungen, Scheuerstellen und Außenkorrosion | 2 x jährl. | 1 x jährlich |
Entnahmestellen | Sichtkontrolle auf Dichtheit, Kindersicherung und Kennzeichnung | 1 x jährlich | - |
Wasserzähler | Prüfung auf Funktion und Dichtheit
Eichrechtliche Vorschriften gewerblichen Anlagen beachten | 1 x jährlich | alle 6 Jahre |
Kennzeichnung | Kontrolle der Vollständigkeit der Kennzeichnung | 1 x jährlich | - |
*Nach neuen Erkenntnissen ist es ratsam, die Zisternen nur in möglichst großen Zeitabständen (je nach Zustand bis 20 Jahre) zu reinigen. Dabei dürfen grundsätzlich keine Chemikalien verwendet und die Flächen im Behälter sollten nicht gesäubert werden, damit der entstandene Biofilm auf allen Anlagenteilen nicht beseitigt wird, was die Selbstreinigungskraft verhindert. |
Anlagenarten
Anlage mit selbstansaugender Pumpe Quelle: Wilo AG
Anlage mit Tauchmotorpumpe Quelle: Wilo AG
Anlage mit selbstansaugender Pumpe
In
Anlagen mit einer
selbstansaugende Pumpe wird die Saugleitung selbst entlüftet, die
Luft zu evakuiert. Bei der Inbetriebnahme muss die
Pumpe evtl. mehrmals gefüllt werden. Die max. Saughöhe beträgt theoretisch 10,33 m und ist vom
Luftdruck (normal - 1013 hPa) abhängig. Technisch sind aber nur ca.
7 bis 8 m Saughöhe zu erreichen. Dabei bezieht sich dieser Wert nicht nur auf den Höhenunterschied von der tiefstmöglichen
Wasseroberfläche bis zum Saugstutzen der
Pumpe, sondern auch die Widerstandsverluste in den Anschlussleitungen, der
Pumpe und den Armaturen. Bei der Auslegung der
Pumpe muss die Saughöhe in die auszulegende
Förderhöhe mit negativem Vorzeichen mit einbezogen werden.
Damit die
Saugleitung nicht leerlaufen kann, sollte grundsätzlich ein
Fußventil (
Rückschlagklappe oder -ventil) eingebaut werden. Ein
Fußventil (
schwimmende Entnahme) mit Saugkorb schützt die
Pumpe und die Anlage vor groben Verunreinigungen (Blätter, Ungeziefer).
Anlage mit Tauchmotorpumpe
Anlagen mit langer und ungünstiger Leitungsführung sowie tiefliegende Behälter werden mit
Tauchmotorpumpe ausgestattet. Diese
Pumpen haben einen energetisch
besseren Wirkungsgrad gegenüber Saugpumpen, da hier keine Saugverluste anfallen.