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Autoren
OldBo
22.06.2016
Täglich verschwinden in privaten Haushalten bis zu 50 % kostbares Trinkwasser in der Toilette oder es wird zum Wäschewaschen, zu Reinigungszwecken und zur Gartenbewässerung verbraucht. Durch den Einsatz von Betriebswasser (Regen-, Oberflächen-, Fluss- oder Brunnenwasser) anstelle von Trinkwasser wird der Tagesgesamtbedarf erheblich gesenkt.
Normaler Kreislauf von Regenwasser
 Normaler Kreislauf von Regenwasser
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Kreislauf von Regenwasser bei versiegelten Flächen
 Kreislauf von Regenwasser bei versiegelten Flächen
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Täglich verschwinden in privaten Haushalten bis zu 50 % kostbares Trinkwasser in der Toilette oder es wird zum Wäschewaschen, zu Reinigungszwecken und zur Gartenbewässerung verbraucht. Durch den Einsatz von Betriebswasser (Regen-, Oberflächen-, Fluss- oder Brunnenwasser) anstelle von Trinkwasser wird der Tagesgesamtbedarf (Betriebswasser - Wassermengen) erheblich gesenkt.

Regenwasser ist Wasser aus atmosphärischem Niederschlag und haben einen Anteil von 0,3 % der gesamten Wassermasse der Erde. Die Regenwassernutzung reduziert zwar nicht unbedingt den Wasserbedarf, aber der Trinkwasserbedarf wird reduziert und durch die Nutzung des Niederschlagswassers verringert sich der schnelle Oberflächenabfluß, was bei flächendeckender Nutzung die Hochwassergefahr erheblich reduzieren kann.

Bei einem normalen Kreislauf des Niederschlagswassers darf das Verhältnis "Verdunstung - Niederschläge - Versickerung" nicht unterbrochen werden.

Die Versiegelung der Böden durch Haus- und Straßenbau, sowie intensive Holznutzung mit der Verringerung von Mischwäldern reduziert die Neubildung von Grundwasser.

Zur Trinkwassergewinnung wird mehr Grundwasser gefördert als sich neu bilden kann. Auch führt der übermäßig große Oberflächenabfluß bei Starkregen vermehrt zu Hochwasser und Überschwemmungen.

In den Ballungsgebieten, geht das Grundwasservorkommen immer mehr zurück und der Wasserbedarf muss über Fernleitungen aus ländlichen Regionen gedeckt werden. Das hat eine massive Grundwasserabsenkungen mit ökonomischen und ökologischen Schäden zur Folge.

Die Wasserwerke müssen zunehmend Oberflächenwasser unter Aufwendung immer höherer Kosten zu Trinkwasser aufbereiten.
Mindestanforderungen für sichere Regenwasseranlagen im häuslichen Bereich
Mindestanforderungen für sichere Regenwasseranlagen im häuslichen Bereich
  •   Keine Regenwassernutzung von asbesthaltigen Dächern, Terrassen, Hof, oder sonstigen Verkehrsflächen (stark belastetes Oberflächenwasser).
  •  Nur Bauteile und Zubehör aus dauerhaft rostfreien Materialien verwenden (kein verzinktes Material).
  • Regenwasserspeicher sollen bis zum maximalen Füllstand nur aus einem Teil gefertigt sein. Großbehälter können auch in Segmentbauweise oder Ortbeton nach Stand der Technik erstellt werden.
  •  Richtig dimensioniertes Speichervolumen, das ein mehrmaliges Überlaufen im Jahr sicherstellt (max. 6% vom jährlichen Regenertrag).
  • Regenwasser lichtgeschützt und kühl (dieser Punkt ist noch nicht abschließend untersucht) lagern.
  •  Sicherung des Regenwasserspeichers vor Oberflächenwasser, Kanalrückstau und Tieren (z.B. Ratten aus der Kanalisation).
  •  Sicherung des Regenwasserspeichers vor Auftrieb.
  •  Drucklose Filtration des Regenwassers vor dem Speicher. (Vorzugsweise wartungsarme Filter verwenden, die keinen Schmutz ansammeln).
  •  Sichere Dachentwässerung, auch bei Störungen in der Regenwasseranlage. Beachtung der DIN 1986.
  •  Strömungsberuhigter Wasserzulauf im unteren Speicherbereich (ungestörte Sedimentation, Sauerstoffanreicherung des Lagerwassers, Klärfunktion).
  •  Speicherüberlauf mit ausreichend dimensioniertem Geruchsverschluß und angeschrägtem Auslauf zur Selbstreinigung des Speichers von Schwimmstoffen und fetthaltigem Oberflächenschmutz.
  •  Nur hochwertige und sparsame Hauswasserstationen (Pumpen) aus rostfreien Materialien verwenden, ohne undurchströmte Hohlräume.
  • Regenwasserdruckleitungen nur aus Kunststoff oder Edelstahl (bei Kupfer besteht auf Grund des niedrigem ph-Wertes das Risiko von Korrosion).
  •  Keine ,,Feinfilter" in der Ansaug- oder Druckleitung (Gefahr der Verstopfung und Beschädigung der Pumpe).
  •  Keine direkte Verbindung zwischen Trink- und Regenwasserleitungen. Strikte Einhaltung der DIN 1988 bzw. DIN EN 1717.
  •  Dauerhafte Kennzeichnung der Rohrleitungen und Zapfstellen mit „Kein Trinkwasser“. Sicherung der Zapfstellen gegen unbeabsichtigte Nutzung.

Anlagen, die diese Mindestanforderungen einhalten, erreichen in der Regel eine Wasserqualität die der EU-Richtlinie für Badegewässer entspricht. Eine Verwendung dieses Wassers für Toilettenspülung, Gartenbewässerung, Wäschewaschen und Putzzwecke ist als unbedenklich anzusehen und gemäß der aktuellen Trinkwasserverordnung zugelassen. Quelle: Rewalux

Für die Planung und den Bau von Regenwassernutzungsanlagen ist seit 1.4.2002 die DIN 1989, Teil 1 gültig.
Planung und Bau von Regenwassernutzungsanlagen
Der technische Mindeststandard, der sich aus der Praxis und Untersuchungen der letzten Jahre ergeben hat und die Vorgaben, die in der DIN 1989 vorgegeben sind, sind die Grundlagen für den Bau und die Planung derartiger Anlagen in Neubauten als auch bei nachträglichen Installationen. Folgende Prinzipien sind grundsätzlich zu berücksichtigen:
  •  Nutzung von Ablaufwasser nur von geeigneten Dachflächen (keine Asbestdächer)
  •  kein Anschluß sonstiger versiegelter Flächen wie Balkone, Terrassen, Hof- oder Verkehrsflächen wegen möglicher massiver Verschmutzungen
  •  Gestaltung der Ableitungssysteme gemäß DIN 1986 (Gewährleistung der Gebäudeentwässerung auch bei Störfällen in der Anlage, keine Querschnittsverengungen, Entlüftung der Abwasseranlage)
  •  Feinfilterung des Wassers vor dem Speicher
  • Gewährleistung der Funktionstüchtigkeit der 2. und 3. Reinigungsstufe im Speicher
  •  Sicherung des Speichers gegen Fremdschmutzeintrag und Wasseraustritt
  •  kurze und möglichst gerade Leitungsführungen
  •  Verwendung korrosionsbeständiger Materialien und hochwertiger, langlebiger Bauteile
  •  Ausschluß von Licht und hohen Temperaturen
  •  strikte Trennung von Trink- und Brauchwassersystem (DIN 1988); durchgängige Kennzeichnung aller Anlagenteile und Rohre als "Kein Trinkwasser"

Dachflächen, die z. B. durch regelmäßig starke Staubentwicklung in der unmittelbaren Umgebung oder einen Taubenschlag verschmutzt werden, sollten nicht genutzt werden. Bis auf einige Ausnahmen sind alle Dachmaterialien für das Auffangen von Regenwasser geeignet. Nicht bzw. eingeschränkt geeignet sind:
  • Gras- oder Sedumdächer (Ablaufwasser gefärbt, nur für Gartenbewässerung)
  •  verwitterte Asbestzementdächer (stellen auch ohne Regenwassernutzung durch den hohen Faserabtrag eine Art von fahrlässiger Körperverletzung dar und sollten dringend saniert werden)
  •  Dächer mit frischer Bitumenbeschichtung oder dauerhaft elastischer Bitumenpappe (Anschluß an die Waschmaschine erst nach Ende der Farbstoff- und Geruchsabgabe an das Ablaufwasser)
  •  Metalldächer, außer Edelstahl, sind ungeeignet für die Nutzgartenbewässerung (Anreicherung von Metallionen im Boden und Gemüse)

Das Ableiten des Wassers über Dachrinnen und Regenfallrohre muss auf dem kürzestem Wege erfolgen. Dabei dürfen keine Reste im Ableitsystem stehenbleiben ("Wassersäcke" in Dachrinnen). Die DIN 1986 ist zu beachten.

Verunreinigungen in Dachrinnen oder dem übrigen Ableitungssystem können zu unerwünschten Schmutzschüben und Ablage von Insekteneiern und -larven führen, die dann in den Speicher gelangen. Je nach Dachneigung und Dachbelag werden unterschiedlich große Niederschlagsanteile verdunstet oder zurückgehalten (z. B. Pfützenbildung bei Flachdächern). Grundsätzlich sollten alle geeigneten Dachflächen an eine Anlage angeschlossen werden.

Reinigungsstufen
Filtersammler
 Filtersammler
Quelle: WISY AG
Wirbel-Fein-Filter
 Wirbel-Fein-Filter
Quelle: WISY AG
Strömungsberuhigten Zulaufs und Überlaufs mit Skimmereffekt
 Strömungsberuhigten Zulaufs und Überlaufs mit Skimmereffekt
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Sicherheitsüberlauf für Regenwassererdspeicher
 Sicherheitsüberlauf für Regenwassererdspeicher
Quelle: WISY AG
Die erste Reinigungsstufe sollte grundsätzlich vor dem Eintritt in den Speicher durch einen Filter (Maschenweite < 0,3 mm) stattfinden. Auf weitere Feinfilter nach dem Speicher kann bzw. sollte man verzichten, da diese durch die Strömungswiderstände oft die Lebensdauer der Pumpe herabsetzt und ein Bakterienwachstum am Filtereinsatz gefördert wird.

An das Filtersystem werden folgengende Anforderungen gestellt:
  • Zuverlässiges Entfernen von groben und von kleinen Partikeln aus dem Dachablaufwasser
  •  Dauerhaft gute Filterwirkung mit geringen Wasserverlusten
  •  Kein Zusetzen, kein Verkeimen, kein Verpilzen, kein Veralgen
  •  Frostsicherheit
  •  Sicherstellen der Gebäudeentwässerung nach DIN 1986 auch bei dem Zusetzen des Filters oder Absperren des Speicherzulaufes
  •  Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Folgekosten

Bei der Auswahl des Filters sollte darauf geachtet werden, dass sie den ausgefilterten Schmutz nicht festhalten, keine Wassersperr- und Keimschicht anreichern und zuwachsen. Deswegen sind Sand-/Kiesfilter, Mattenfilter, Gewebefilter weniger geeignet, da sie aufwendige Wartungsarbeiten erfordern, um große Wasserverluste und eine Verkeimung zu vermeiden. Durch die Schmutzansammlung in diesen Filtern wird z.B. Vogelkot aufgelöst und in den Speicher gelangen. Eine nachträgliche Ausfilterung dieser Stoffe ist nicht mehr möglich.

Filtersysteme, die sich weitgehend selbst reinigen (Filtersammler, Standrohrfilter, Wirbel-Fein-Filter, Regendieb), sind immer die bessere Wahl. Sie führen den Schmutz direkt in den Kanal ab. Vogelkot wird vom Dach nur abgelöst und in seiner festen Form in den Kanal geleitet. Das Wasser ist somit arm an Nährstoffen und durch die große Filteroberfläche stark mit Sauerstoff angereichert. Tankfilter sind schwer zugänglich und müssen häufig gewartet werden.

Die zweite Reinigungsstufe wird durch den strömungsberuhigte Zulauf des mit Sauerstoff angereicherte Wassers durchgeführt. Dabei wird das Wasser nach unten in den Speicher eingeleitet und Stoffe, die schwerer als Wasser sind setzen sich am Speicherboden ab (Sedimentation) und dürfen nicht aufgewirbelt werden. Auf diesem beruhigten Bodensediment bildet sich nach einiger Zeit ein positiver Bakterienflor, der Sauerstoff benötigt um seine Reinigungswirkung im Speicher voll zu entfalten und dadurch entsteht eine oxydative Sedimentation (mikrobiologische Klärwerksfunktion). Es bildet sich eine Sedimentationsmenge von ca. 2 mm im Jahr.

Wenn das Wasser von oben in den Speicher geschüttet wird, kann keine optimale Oxydation auf dem Sedimentboden erzeugt werden. Es kann auf dem Speicherboden Faulschlamm durch Sauerstoffmangel entstehen. Das Wasser ist dann im oberen Bereich frisch, aber im unteren Bereich muffig. Die mirkobiologische Selbstreinigung arbeitet nicht ausreichend und das Wasser muß dann Abgeleitet werden.

Bei der Wasserentnahme darf keine Verwirbelung auftreten und eine Ansaugung des Bodensedimentes muss zuverlässig verhindert werden.


Die dritte Reinigungsstufe wird im Überlauf des Speicher vorgenommen. Die speicherseitige Ablauföffnung muß als Skimmer ausgebildet sein, um sicherzustellen, daß beim Überlauf die Schwimmschicht aus fetthaltigen Schmutzpartikeln und Pollen automatisch abgezogen wird.

Der Geruchsverschluß muß so groß dimensionierte werden, dass auch bei längeren Trockenperioden die Kanalgase zuverlässiger nicht austreten (großer Siphon oder permanenter mechanischer Verschluß). Außerdem sollte Sicherung gegen Ratten vorhanden sein.

Damit die Funktion des Überlaufs gewährleistet ist, muss die Speichergröße so bemessen sein, dass der Speicher möglichst mehrmals im Jahr überläuft.

Alle Erdspeicher müssen gegen Rückstau aus dem Kanal oder einer Versickerung gesichert sein.

Das Fehlen der 2. und 3. Reinigungsstufe führt nach einiger Zeit häufig zu jauchig riechendem Wasser.
Regenwasserspeicher
Betonzisterne
 Betonzisterne
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
PE-Erdspeicher
 PE-Erdspeicher
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Begehbarer PE-Speicher
 Begehbarer PE-Speicher
Quelle: WISY AG
Vergleich - Flachtank - zylindrischer Tank
 Vergleich - Flachtank - zylindrischer Tank
Quelle: REWATEC GmbH
Regentank auf einer Fertiggarage
 Regentank auf einer Fertiggarage
Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
RegenDachtank
 RegenDachtank
Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Die Regenwasserspeicher (Zisterne) sollen nicht nur Niederschlagswasser lagern sondern es auch reinigen. Diese Reinigung ist von der Wasserführung im Speicher im Außen- als auch im Innenbereich (Zulauf, Überlauf, Ansaugen) abhängig.

Grundsätzlich sind Erdspeicher (Zisterne) den Innenspeichern vorzuziehen, da sie durch den Erdeinbau eine gleichmäßige niedrige Temperatur halten und keinen teuren umbauten Raum belegen. Bei Speichern, die im Innenbereich (Keller) eingesetzt werden, muss der Überlauf des Speichers oberhalb der Rückstauebene (i.d.R. Straßenniveau) liegen, da sonst eine Überflutungsgefahr bei Kanalrückstau besteht. Kellerspeicher können nicht durch Rückstauklappen gegen Kanalrückstau gesichert werden, da eine Rückstauklappe eine Kellerüberflutung durch das eigene Dachablaufwasser verursachen würde.

Regenwasserspeicher müssen folgende Bedingungen erfüllen :
  • Dauerhafte Wasser- und Lichtundurchlässigkeit, Lagertemperatur dauerhaft unter 18 ºC
  • Formstabilität, Sicherung gegen Setzrisse und Aufschwimmen
  • Frostsicherheit
  • Langlebigkeit
  • Strömungsberuhigter Zulauf von Regen- und Nachspeisewasser 
  • Dauerhafte Sedimentation aller Stoffe, die schwerer als Wasser sind. > 2. Reinigungsstuf
  • Sauerstoffanreicherung im Bodenbereich (oxydative Sedimentation) 
  • Entfernung aller Stoffe, die leichter als Wasser sind und aufschwimmen (nicht zu großer Speicher, richtig gebauter Überlauf). > 3. Reinigungsstufe
  • Beruhigtes Ansaugen, ohne Aufwirbelung von Sediment
  • Maximale Volumenbemessung nach Dachflächengröße und Niederschlagsmenge (nicht zu groß!)
  • Sicherung des Überlaufes gegen Fremdwasser/Rückstau, Kanalgase und Tiere
  • Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Zusatzkosten, wartungsfreundlich
  • Dauerhaft dicht Anschlüsse für Zu- und Ablauf
  • Dauerhaft dichten Anschluß DN 100 für ein Technikleerrohr (sichere Verlegung aller Anschlussleitungen zum Haus)

Damit diese Anforderungen erfüllt werden können, sollten in der Praxis möglichst nur Speicher in monolithischer Bauweise eingesetzt werden. Diese Wasserbehälter sind aus einem "Guss", ohne Fugen und Nähte, da diese in Erdspeichern das Risiko von Wurzelangiffen geben. Deshalb haben sich in der Praxis Erdspeicher aus PE oder Beton bewährt und durchgesetzt.

Unter bestimmten Vorausetzungen (Platzmangel für oberirdische Lagerung, zu hohes Oberflächenwasser) kann es notwendig werden, einen Regenwassertank nicht tief ins Erdreich zu bringen. Hier bieten sich Flachtanks an. Diese sollten auf jeden Fall einen Pumpensumpf haben, damit das Volumen des Restwassers nicht zu groß wird.

Zisternen werden schon seit Jahrtausenden als unterirdische Wasserspeicher, die Regenwasser von den Hausdächern aufnehmen, z. B. bei für die Wasserversorgung im nordfriesischen Marschenland eingesetzt. Diese befinden sich unter den Wohngebäuden. Sie werden im Kleiboden aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Bevor das Regenwasser in die Zisterne gelangt, durchläuft es ein Kiesbett (in einigen Fällen auch ein Reet- bzw. Schilffeld), damit es gereinigt wird. Die Entnahme des Wassers wurde mit Eimern oder mit Handpumpen vorgenommen. Damit es als Trinkwasser verwendet werden kann, wurde das Wasser abgekocht.

Wenn nur Wasser zur Gartenbewässerung gesammelt werden soll, dann bieten sich auch RegenDachtanks für das Garagendach an.

Regenwassertanks, die der Sonneneinstrahlung bzw. der warmen Außenluft ausgesetzt sind (im Garten oder auf einem Garagenflachdach), sollten nur zur Gartenbewässerung eingesetzt werden. Dieses Wasser kann sich stark erwärmen und somit aufkeimen. Außerdem müssen die Behälter zum Winter wegen der Einfriergefahr entleert werden. Inwieweit dieses Wasser in einer Regenwasseranlage zur WC-Spülung und zur Nutzung in einer Waschmaschine eingebunden werden kann, muss vor Ort entschieden werden.

Mit den Dachtanks kann die ungenutzte Fläche eines Garagendaches in unauffälliger Weise genutzt werden. Aufgrund der erhöhten Anbringung besteht ein gleichbleibender Wasserdruck, der zum Gießen mit Schlauch und Gießstab im Garten ohne eine zusätzliche Pumpe ausreicht.
Mehrere 700 Liter-Tanks können zu einer Batterie verbunden werden. Die Versorgung erfolgt über einen Regensammler. Bei Bedarf überbrückt ein Distanzrohr den Abstand zwischen Fallrohr am Haus und Garage.
Das Gewicht des vollen Tanks ist auf die genormte Dachbelastbarkeit von Fertiggaragen ausgelegt (200 kg/m2). UV- und Algenschutz durch witterungsbeständigen, kieselgrauen, lebensmittelechten PE-Kunststoff (recyclebar), dickwandig und äußerst formstabil. Reinigungsöffnung Ø 200 mm lichte Weite mit Schraubdeckel. Zulauf-Bohrung Ø 50 mm an der Tankstirnseite oben für Regensammler-Anschluss An beiden Stirnseiten unten Auslauf-Innengewinde R 3/4 mit Blindstopfen. Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Pumpen
Selbstansaugende Pumpe
 Selbstansaugende Pumpe
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Tauchpumpe
 Tauchpumpe
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Gartenpumpe
 Gartenpumpe
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Um das Wasser aus der Zisterne bzw. dem Speicher zu den Zapfstellen zu fördern, werden je nach der Anlagenart unterschiedliche Pumpentypen verwendet. Durch die Wahl von bedarfsangepaßten Ein- und Ausschaltdrücken werden Pumpe und Leitungssystem geschont. Deswegen sollten nur hochwertige Pumpen eingesetzt werden.

Anforderungen an eine Pumpe bzw. Hauswasserwerk:
  •  Bedarfsangepaßte Leistungsauslegung mit geringem Stromverbrauch
  •  Hoher Wirkungsgrad (kleiner Spalt zwischen Pumpengehäuse und Laufrad)
  •  Durchgängige Verwendung hochwertiger, korrosionsfreier Materialien
  •  Langlebigkeit (verschleißarme Mechanik, hochwertige Lager, Reparaturfreundlichkeit)
  •  Betrieb ohne Membrandruckgefäße (Druckausgleichsgefäß)
  •  Ruhiger Lauf, geringe Geräuschentwicklung (besonders geeignet: mehrstufige Pumpen) und geräuschgedämmte Aufstellung mit flexiblen Anschlüssen an das Leitungsnetz.
  •  Sicherung gegen Trockenlauf
  •  Keine größeren wassergefüllten Hohlräume, z. B. mit der Pumpe verbundene Druckmembrangefäße (undurchspülte Druckausgleichsgefäße)

Diese Anforderungen werden fast nur von mehrstufigen Kreisel- oder teuren Kolbenpumpen erfüllt. Die Pumpen können sowohl trocken (Keller-, Saugpumpen), wie auch nass (Tauchpumpen) aufgestellt werden.

Tauchpumpen haben einen energetisch besseren Wirkungsgrad gegenüber Saugpumpen, da hier keine Saugverluste anfallen. Hinzu kommt, dass bei Tauchpumpen keine störanfällige und teure Saugleitung (Vakuumleitung) vorhanden ist und die Pumpen geräuschmindernd im Speicher außerhalb des Hauses montiert sind. Es entstehen keine Pumpengeräusche in Haus und keine physikalische Beschränkungen bezüglich Sauglänge und Saughöhe. Bei der Verwendung von Tauchpumpensystemen ist darauf zu achten, nur solche Systeme zu verwenden, die kein Sediment ansaugen können (Sedimentprotektor oder schwimmende Entnahme) und jederzeit zugänglich sind, ohne in den Speicher einsteigen zu müssen (Reparaturfreundlichkeit).

Hauswasserwerke (Jet-Pumpen mit Ausdehnungsgefäß) sollten nicht eingesetzt werden, da sich in diesen Anlagen auf Grund von undurchspülten Ausdehnungsgefäßen Bakterien entwickeln, die das Wasser faulen lassen (Sauerstoffmangel) und die Gummimembrane des Ausdehnungsgefäßes zerstören.
Trinkwassernachspeisung
Trinkwassernachspeisung
 Trinkwassernachspeisung
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Durch eine Trinkwassernachspeisung wird auch in langen Trocken- und Frostperioden der Regenwasservorrat und somit die Betriebsbereitschaft der Anlage gewähleistet. Unter der Vorgabe der strikten Trennung von Brauch- und Trinkwassersystem darf dies nach der DIN 1988 und DIN EN 1717 nur durch einen freien Auslauf geschehen (Rohrunterbrecher, Rohrtrenner, Systemtrenner sind verboten).

Das Rohrende des Trinkwassersystems muß sich dabei mindestens 2 cm oberhalb der Kante des Einlauftrichters ins Regenwassersystem befinden, wobei auf eine rückstaufreie Leitungsführung im drucklosen Teil zu achten ist. Grundsätzlich muß sich der freie Auslauf oberhalb der Rückstauebene, nie aber im Speicher selbst befinden. Die Nachspeisung sollte über einen Sensor und ein Magnetventil (mit Schmutzfänger) automatisch gesteuert werden.
Die Nachspeisung kann über "Nachspeisemodule" oder "Kompakteinheiten" erfolgen. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Nachspeisemodule keine Einsparung bei der Trinkwassernachspeisung bringen gegenüber einer "klassischen" Nachspeisung in die Zisterne, wenn diese durch eine gute elektronische Steuerung bedarfsgerecht gesteuert und überwacht wird.
Anlagensteuerung
Steuerzentrale
 Steuerzentrale
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Damit eine Regenwasseranlagen betriebssicher und bedienerfreundlich ist, sollte eine automatischen Anlagensteuerung eingesetzt werden, die den Schutz der Pumpe vor Trockenlauf und eine bedarfsgerechte Nachspeisung von Trinkwasser bei Regenwassermangel regelt. Das bedeutet, dass bei Regenwassermangel nur soviel Trinkwasser eingespeist wird, wie erforderlich ist. Zu empfehlen ist darüber hinaus eine optische Füllstandskontrolle, sowie eine zusätzliche "Urlaubssicherung", die verhindert, dass bei technischen Störungen unkontrolliert größere Mengen an Trinkwasser versickern können (Abschaltung der Nachspeisung bei ungewöhnlich langer Öffnungszeit, z.B. nach einer Stunde).

Außerdem sollten alle wasserkontaktierenden Teile korrosionsbeständig sein und der Tanksensor sollte mit gefahrlosem Schwachstrom arbeiten. Schwimmerschalter erfüllen diese Bedingungen nur eingeschränkt. Die Schaltwege sind relativ lang und ungenau, so daß eine geringere Nutzung des Speichervolumens und ungenauere, größere Trinkwassernachspeisung erfolgt. Dies trifft auch für "Nachspeisemodule" zu, die über Schwimmerschalter ohne Führungsarm gesteuert werden.
Prüfung, Inspektion und Wartung
Eine Regenwassernutzungsanlagen muss, wie alle technischen Anlagen, einer regelmäßigen Prüfung und Wartung durch den Betreiber unterzogen werden. Nur dann findet keine Gesundheitsgefährdung der Anlagennutzer, keine Rückwirkung auf das Trinkwassernetz und keine Unterbrechung der Anlagenfunktion stattfindet.

Eine Speicherreinigung* sollte höchstens alle 5 - 10 Jahre erfolgen, da bei der Reinigung die wertvolle Bioschicht auf dem Sediment mit entfernt wird und eine Neubildung einige Wochen benötigt.

Die Installationsfirma ist nach dem Werkvertragsrecht verpflichtet, den Betreiber in die Bedienung der Regenwassernutzungsanlage (haustechnischen Anlage) einzuweisen und mit der Betriebsweise vertraut zu machen, damit er seine Sorgfaltspflichten erfüllen kann. Auf der Grundlage der DIN 1989-1 Regenwassernutzugsanlagen - Planung, Ausführung, Betrieb und Wartung und der Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung wurde von dem Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. (fbr) eine Betriebsanleitung mit einem integrierten Muster-Wartungsvertrag erstellt. Die Betriebsanleitung sollte jedem Betreiber bei der Abnahme und Übergabe durch die Installationsfirma überreicht werden.

Inhalt der Betriebsanleitung:
Prüfung, Inspektion, Wartung
Komponenten
Prüfung

Zeitraum
(wenn vom Hersteller nicht anders angegeben)

Auffangfläche, Dachabläufe, Dachrinne, Regenfalleitungen, Zisternenzuläufe Prüfung der Funktion der Dachentwässerung, insbesondere Zustand und Gefälle der Dachrinnen. Zustand der Fallrohre und deren korrekter Anschluß an Rinne und Standrohrfilter, Filtersammler bzw. Wirbel-Fein-Filter

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)

-
Filtersysteme Filterfunktion nach Herstellerangaben prüfen und bei Bedarf reinigen

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)

1 x jährlich
Zisterne bzw. Speicher Geruch und optische Beschaffenheit des Wassers
Sichtkontrolle der Zisterne und der Anschlüsse auf Dichtheit
Sichtkontrolle der Zisternenabdeckung auf Beschädigungen
Funktion der Rückstausicherung

1 x jährlich

1 x jährlich
Zisterne bzw. Speicher Reinigung der Zisterne
alle 5 bis 10 Jahre*
Pumpenanlage Sichtkontrolle der Elektroinstallation
Sichtkontrolle der Verschraubungen und Anschlüsse
Geräuschentwicklung
Sichtkontrolle auf Dichtheit
Prüfung Einschalt-/Ausschaltfunktion
Kontrolle der Druckstabilität (Druckabfall)

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)

1 x jährlich

Trinkwassernachspeisung
Freier Auslauf Typ AA oder Typ AB

Korrektes Schließen des Nachspeiseventils
Dichtheitsprüfung
Einhaltung der DIN 1988, Teil 4 bzw. DIN EN 1717
(Mindestabstand zwischen Ende des Trinkwasserauslaufes und Trichteroberkante bzw. Wasserstand Nachspeisebehälter = doppelter Durchmesser des Trinkwasserauslaufs, mind. jedoch 2 cm)
1 x jährlich
1 x jährlich
Systemsteuerung

Prüfung durch beobachtung eines Zeitspiels der Pumpenanlage
Probelauf: vor, während bzw. nach dem Probelauf prüfen - Ein- und Ausschaltpunkte der Anlage, Nachspeisung (Magnetventil)

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)
1 x jährlich

Füllstandsanzeige
(Zisterne)

Vergleich des Füllstandes mit der Füllstandsanzeige
1 x jährlich
-
Rohrleitungen

Sichtkontrolle auf Dichtheit, Befestigungen, Scheuerstellen und Außenkorrosion

2 x jährl.
1 x jährlich
Entnahmestellen Sichtkontrolle auf Dichtheit, Kindersicherung und Kennzeichnung
1 x jährlich
-
Wasserzähler

Prüfung auf Funktion und Dichtheit
Eichrechtliche Vorschriften gewerblichen Anlagen beachten

1 x jährlich
alle 6 Jahre
Kennzeichnung Kontrolle der Vollständigkeit der Kennzeichnung
1 x jährlich
-
*Nach neuen Erkenntnissen ist es ratsam, die Zisternen nur in möglichst großen Zeitabständen (je nach Zustand bis 20 Jahre) zu reinigen. Dabei dürfen grundsätzlich keine Chemikalien verwendet und die Flächen im Behälter sollten nicht gesäubert werden, damit der entstandene Biofilm auf allen Anlagenteilen nicht beseitigt wird, was die Selbstreinigungskraft verhindert.

Anlagenarten
Anlage mit selbstansaugender Pumpe
 Anlage mit selbstansaugender Pumpe
Quelle: Wilo AG
Anlage mit Tauchmotorpumpe
 Anlage mit Tauchmotorpumpe
Quelle: Wilo AG
Anlage mit selbstansaugender Pumpe

In Anlagen mit einer selbstansaugende Pumpe wird die Saugleitung selbst entlüftet, die Luft zu evakuiert. Bei der Inbetriebnahme muss die Pumpe evtl.  mehrmals gefüllt werden. Die max. Saughöhe beträgt theoretisch 10,33 m und ist vom Luftdruck (normal - 1013 hPa) abhängig. Technisch sind aber nur ca. 7 bis 8 m Saughöhe zu erreichen. Dabei bezieht sich dieser Wert nicht nur auf den Höhenunterschied von der tiefstmöglichen Wasseroberfläche bis zum Saugstutzen der Pumpe, sondern auch die Widerstandsverluste in den Anschlussleitungen, der Pumpe und den Armaturen. Bei der Auslegung der Pumpe muss die Saughöhe in die auszulegende Förderhöhe mit negativem Vorzeichen mit einbezogen werden.
Damit die Saugleitung nicht leerlaufen kann, sollte grundsätzlich ein Fußventil (Rückschlagklappe oder -ventil) eingebaut werden. Ein Fußventil (schwimmende Entnahme) mit Saugkorb schützt die Pumpe und die Anlage vor groben Verunreinigungen (Blätter, Ungeziefer).

Anlage mit Tauchmotorpumpe

Anlagen mit langer und ungünstiger Leitungsführung sowie tiefliegende Behälter werden mit Tauchmotorpumpe ausgestattet. Diese Pumpen haben einen energetisch besseren Wirkungsgrad gegenüber Saugpumpen, da hier keine Saugverluste anfallen.
Quellen
Rewalux - Systeme zur Regenwassernutzung
Weitere Funktionen
Aktuelle Forenbeiträge
Andi2015 schrieb: Hallo zusammen, ich spiele mit dem Gedanken eine Klimaanlage...
Oxnsepp schrieb: Hallo, nach der Diskussion hier haben wir uns Entschieden,...
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