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OldBo
02.10.2023
Die Durchflussmenge in einer Trinkwasserleitung wird mit einem Wasserzähler (allgemein auch "Wasseruhr" genannt) gemessen. In jedem Hauswasseranschluss muss ein Wasserzähler eingebaut sein, der vom Versorgungsunternehmen (Wasserbeschaffungsverband, Stadtwerke) als Vertragspartner der Wasserlieferung (Wasserlieferungsvertrag nach der Verordnung über Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Wasser [AVBWasserV]) eingesetzt wird.
Wasserverbrauch
 Wasserverbrauch
Quelle: ZENNER International GmbH & Co. KG

Die Durchflussmenge in einer Trinkwasserleitung wird mit einem Wasserzähler (allgemein auch "Wasseruhr" genannt) gemessen. In jedem Hauswasseranschluss muss ein Wasserzähler eingebaut sein, der vom Versorgungsunternehmen (Wasserbeschaffungsverband, Stadtwerke) als Vertragspartner der Wasserlieferung (Wasserlieferungsvertrag nach der Verordnung über Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Wasser [AVBWasserV]) eingesetzt wird. Diese Wasserzähler müssen geeicht sein (Mess- und Eichgesetz [MessEG]) und werden regelmäßig ausgetauscht.

Der Wasserversorger muss je nach Einsatzbereich den passenden Zähler auswählen, um Messungenauigkeiten auszuschließen. So zeichnen sich z. B. Flügelradzähler durch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkungen aus und können die Bedingungen der Umgebungsklasse* M2 erfüllen. Die dennoch aufgetretenen Fälle von "Rollensprung" standen häufig in Verbindung mit Vibrationen und/oder Erschütterungen und mit einer mangelhaften Qualität des Zählers. Erhebliche Erschütterungen und Vibrationen können außerhalb oder innerhalb eines Gebäudes entstehen und haben viele Ursachen, die nicht im Einflussbereich des Wasserversorgers liegen. So kann z. B. kann ein Wasserschlag, der durch schnell schließende Armaturen (Einhandmischer und/oder Druckspüler) entsteht, sich mit hoher Geschwindigkeit in der Hausinstallation fortpflanzen und sogar zu Beschädigungen oder Leckagen führen. Auch ein DIN-konformer Wasserzählerplatz schützt den Zähler nicht vollständig vor solchen Belastungen. Die vom Rollensprung betroffenen Zähler erfüllen vermutlich maximal die Anforderungen der Umgebungsklasse M1. Darin wird die Ursache der "Rollensprünge" gesehen.
*Mechanische Umgebungsbedingungen (MessEV)
Der Hersteller gibt die für den Verwendungszweck und zur Gewährleistung der Messrichtigkeit geeigneten mechanischen Umgebungsbedingungen auf der Grundlage des Stands der Technik an, sofern sich aus den gerätespezifischen Anforderungen nach § 8 nichts anderes ergibt.
M1: für Messgeräte, die an Einsatzorten verwendet werden, an denen unbedeutende Schwingungen und Erschütterungen auftreten können, zum Beispiel bei Messgeräten, die an leichten Stützkonstruktionen angebracht und geringfügigen Schwingungen und Erschütterungen ausgesetzt sind, die von örtlichen Spreng- oder Ramm-Arbeiten, zuschlagenden Türen oder ähnlichem ausgehen.
M2: für Messgeräte, die an Einsatzorten verwendet werden, an denen erhebliche bis starke Schwingungen und Erschütterungen auftreten können, verursacht zum Beispiel von in der Nähe befindlichen Maschinen und vorbeifahrenden Fahrzeugen oder ausgehend von angrenzenden Schwermaschinen, Förderbändern oder ähnlichen Einrichtungen.
M3: für Messgeräte, die an Einsatzorten verwendet werden, an denen starke bis sehr starke Schwingungen und Erschütterungen auftreten können, zum Beispiel bei Messgeräten, die direkt an Maschinen, Förderbändern oder ähnlichen Einrichtungen angebracht sind.

Die Wasserzähler sind spannungsfrei einzubauen. Deshalb ist ein Zähleranschlussbügel bzw. eine Wasserzähleranschlussgarnitur mit längenveränderlichen Anschlussstücken, ein- und ausgangsseitigen Absperrarmaturen und einer Rückflusssicherung bauseits vorzuhalten.

Es kann passieren, dass ein Wasserzähler trotz eindeutiger Kennzeichnung (Pfeil am Gehäuse) der Einbaurichtung falsch herum eingebaut wird. Der Zähler läuft dann rückwärts und zählt auch zurück. So erkennt man den in falscher Richtung eingesetzten Wasserzähler z. B. am ungewöhnlichen Zählerstand. Bei neu eingebauten Rückwärtsläufern mit Rollenzählwerk ist dann der Ablesewert in extrem hohen Bereich, weil der Zähler vom Minimalstand abwärts zum Maximalstand zählt (999999....).

In der Praxis kann der falsche Einbau eigentlich nicht vorkommen, denn ein fachkundiger Monteur prüft nach dem Einbau des Wasserzählers die Dichtheit und Funktion. Ein "gewollt" falscher (nachträglicher) Umbau wird durch eine Verplombung verhindert. Außerdem wäre ein Umsetzen der Fließrichtung eine Straftat.

Bei dem Einsatz eines Wasserzählers unterscheidet man zwischen

Um eine genaue Messung zu gewährleisten, muss der richtige Wasserzähler zu dem vorhanden Durchfluss (Belastung) ausgewählt werden. Der normale Hauswasserzähler Qn-2,5* (2,5 m³/h, Klasse B hat eine Mindestbelastung Qmin von 50 l/h, eine Trenngrenze Qtrenn von 200 l/h und eine Maximalbelastung Qmax von 5000 l/h) ist für 1 bis 30 Wohneinheiten, der Qn-6-Wasserzähler für 31 bis 200 Wohneinheiten und der Qn-10-Wasserzähler ist für 200 bis 600 Wohneinheiten geeignet.

* Neuerdings werden immer häufiger Qn 1,5-Wasserzähler eingebaut. Der Grund soll eine geringere Grundgebühr sein. Die Praxis zeigt, dass diese Zähler höhere Widerstände haben und bei einem zu geringen Versorgungsdruck oder der Druck, der am Druckminderer eingestellt ist, ist zu niedrig (<4 bar), dass es bei einer gleichzeitige Entnahme zweier Zapfstellen (z. B. Gartenbewässerung und Dusche) im Haus zu Problemen führt.

Kaltwasserzähler, die ab November 2016 eingebaut werden, müssen den Vorgaben einer EU-Richtlinie (Messgeräterichtlinie (MID - Measurement Instruments Direktive) entsprechen (zehnjährige Übergangsfrist). Die Durchflussmenge der Zähler und die Preise bleiben gleich.

So wird z. B. der Zähler mit der Bezeichnung Qn 2,5 (n > Nenndurchfluss 2,5 m³/h) durch die Bezeichnung Q3=4 (Dauerdurchfluss 4 m³/h) ersetzt. Die Konformitätserklärung der Hersteller ersetzt die bisherige Eichung. Zu Beginn des Herstellungsprozesses und in der Folge im Rahmen von Überwachungen kontrolliert eine "Benannte Stelle" (z. B. Physikalisch-Technische Bundesanstalt – PTB) das Einhalten der Richtlinie. Danach liegt die Verantwortung zur Einhaltung der Vorschrift beim Hersteller. Die Richtlinie macht keine Vorgaben bezüglich der Eichgültigkeit. Das bedeutet, dass in Deutschland auch weiterhin Kaltwasserzähler nach 6 Jahren ausgewechselt werden müssen, oder die Eichgültigkeit mittels Stichprobenverfahren verlängert werden kann.

Wasserzähler werden auch im Rohrgraben in einem Wasserzähler-Schacht als Hausanschluss, Bauwasseranschluss, in Park- oder Kleingartenanlagen, auf Campingplätzen oder Friedhöfen eingesetzt.
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