Wenn die Dachrinne nicht überstehen soll, dann wird eine Aufdachrinne eingesetzt, die auf der Dachaußenhaut verlegt wird. Die halbrunde Rinne hat einen verlängerten rückseitigen Schenkel. Da die Traufe unterhalb der Dachrinnen liegt, ist eine Saumdeckung der verbleibenden Dachfläche notwendig. Diese kann in verschiedenen Deckungsarten erfolgen. Möglich sind Saumdeckungen aus Metall (Doppelstehfalzdeckungen oder Winkelstehfalz).
Die
Rinnenhalter werden auf der Traufbohle oder den Sparren angebracht. Die
Abstände der
Rinnenhalter und die einzuplanenden
Bewegungsausgleicher, die die Längsänderung der Rinne abhängig von der
Temperatur ausgleichen sollen, sind normgerecht anzubringen. Sie können aus
überlappenden Bewegungsfugen oder
speziellen Formteilen bestehen und sind je nach Material, Größe und Einbausituation der Aufdachrinne zu berechnen und auszuwählen. Die
Dachneigung muss
>15 ° betragen.
Die
Nennweiten der
Dachrinne wird über den
Rinnenquerschnitt ermittelt und über den verwendete Halbkreis oder Rechteckfläche festgelegt. An der Vorderseite der Rinne befindet sich ein Wulst, der als Versteifung, zum Zusammenstecken der Bauteile und als Zierelement vorhanden ist. Der
Wasserfalz ist eine versteifende Abkantung an der
Dachseite der Rinne. Die mindestens 8 mm Überhöhung des
Wasserfalzes gegenüber dem Wulst ist ein Notüberlauf. Das Endstück (Rinnenboden) verschließt das Rinnenprofil an den Enden und Richtungsänderung besten aus Rinnenwinkel (Innen-l und Außenwinkel). Der Ablauf der Dachrinne zum Fallrohr geht durch
Rinnenstutzen oder Rinnenkessel.
Die
Befestigung der Dachrinnen erfolgt durch
Rinnenhalter, die nach
DIN EN 1462 geplant werden müssen. Die Rinnenhalter werden entweder auf der Traufbohle, dem Sparren (evtl. auch seitlich) oder an der Wand befestigt.
Die Rinnenhalter müssen ausreichend groß dimensioniert werden, um den Anforderungen zu entsprechen. Die
DIN EN 1462 / DIN 612 gliedert die Rinnenhalter in vier Beanspruchungsreihen.
Zuordnung der Beanspruchungsreihe von Rinnenhaltern zum maximalen Befestigungsabstand
Abstand ± 40 mm | Beanspruchung |
üblich/Reihe | hoch/Reihe |
700 mm | 1 | 3 |
800 mm | 2 | 4 |
900 mm | 3 | Drehhalter |
Bei hohe
Schneelasten oder zu weit auseinander liegende Rinnenhalter-abständen können
Wulsthalter (Spreize, Brieden, Übereisen) das Abknicken der Rinne verhindern.
Die
Wulsthalter greifen über die Rinnenwulst und werden auf der Traufe befestigt. Dadurch wird der gefährdete Wulstbereich bei Belastung oben gehalten und unterstützt somit durch ein zusätzliches Auffangen der Last die normalen Rinnenhalter.
Bei der Ausdehnung von Regenrinnen geht man von einem Wärmeunterschied von 100 K (- 20 °C bis + 80 °C) aus.
Richtwerte für die Anordnung von Dehnungsausgleichern:
- 6 m Einfassungen in der Wasserebene: Winkelanschluß, Rinneneinhang, Dachrandeinfassung, Sheddachrinne
- 8 m Mauerabdeckungen; Dachrandabschlüsse außerhalb der Wasserebene; innenliegende, nicht eingeklebte Dachrinnen, Zuschnitt > 500 mm
- 10 m Innenliegende, nicht eingeklebte Dachrinnen, Zuschnitt < 500 mm; Hängedachrinnen, Zuschnitt > 500 mm
- 15 m Hängedachrinnen in Standardgrößen nach DIN EN 612
Gefälle?
Oft ist dem Bauherrn die äußere Optik eines Hauses wichtig (wer mag gerne eine "schiefe" Rinne) und bringt seine Dachrinne waagerecht an. Natürlich ist das möglich, aber es sollte ein Gefälle von 0,3 bis 0,5 % (3 bis 5 mm/m) eingeplant werden. Nur so spült das Regenwasser die vom Dach kommenden Schmutzablagerungen (Blätter, Moos, Staub) zum Regenfallrohr und die Dachrinne muss weniger oft gereinigt werden. Bei längeren werden in kürzeren Abständen zusätzliche Regenfallrohre gesetzt.
Rinneneinläufe und Rinnenablaufstutzen sollen trichterförmig sein. Für die Berechnung von Regenfallrohren werden konische Einläufe zugrunde gelegt. In der Regel verwendetl man trichterförmige Rinneneinhangstutzen. Rinnenkessel werden meistens bei Sanierungsarbeiten eingesetzt.
- Schwanenhälse aus Bögen
- Schweizerbögen (Gliederbögen)
- konische oder zylindrische Schrägrohre
Laubreste und Vogelnester in den Regenrinnen kann die Funktion der Dachentwässerung beeinträchtigt. Damit es nicht dazu kommt, müssen die Regenrinnen regelmäßig gereinigt werden. In vielen Fällen ist eine Reinigung aufgrund der Höhe gefährlich. Deswegen werden von außen nicht sichtbare Laubschutzeinrichtungen eingesetzt, die dann nur noch in größeren Abständen gereinigt werden müssen.