Überall in der Luft sind Gerüche. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die menschliche Nase bzw. Geruchssinn mindestens eine Billion Gerüche unterscheiden kann. Wie viele Geruchsmoleküle es insgesamt gibt, ist bisher nicht bekannt. Wir empfinden viele als angenehm und andere werden als lästiger Gestank empfunden. Angenehme Gerüche erzeugen ein Wohlgefühl (Psychologische Behaglichkeit) und sind eng mit Erinnerungen und Emotionen verknüpft. Lästige Gerüche werden mit Schadstoffen und damit als gesundheitliche Belastungen verbunden. Dadurch können vorhandene Gerüche von verschiedenen Personen auch unterschiedlich empfunden werden.
In Häusern bzw. Wohnungen können die lästige Gerüche (OLF) zu Problemen führen. Als erstes ist festzustellen, was bzw. wo die Ursache der Gerüche ist. Die Geruchsentstehung kann im Haus selber sein, aber auch beim Lüften (Festerlüftung, besonders bei Lüftungsanlagen [Kontrollierte Wohnungslüftung]) kommen die Gerüche (z. B. aus Industriegebieten, von Öl- und Holzheizungen in der Nachbarschaft, vom Straßenverkehr oder die "Landluft" [Gülle, Mist]) in das Gebäude. Das Eindringen der Gerüche von außen kann auf der einen Seite nur durch das Schließen der Fenster und Türen oder bei lüftungstechnischen Anlagen entweder durch das Ausschalten der Anlagen oder durch den Einsatz von Geruchsfiltern vermieden werden.
Im Gebäude sollten nur Gerüche vorkommen, die auch dort entstehen (z. B. Koch- und Bratgerüche, Personen, Haustiere, Aquarium). Wenn es andere Gerüche sind, können diese aus Einrichtungsgegenständen, Bodenbelägen, Farben, Klebstoffen, aber auch aus der Bausubstanz (z. B. Schimmelpilze, Holzschutzmittel) kommen. Die Gerüche sollten durch ein ausreichende Lüften und/oder Luftwäscher entfernt werden und nicht durch synthetische Geruchsstoffe übertüncht werden, denn dadurch werden weitere chemische Substanzen in die Raumluft gebracht. Oft entstehen flüchtige organische Verbindungen (VOC), die mit zu hohen Ozonwerten (Klimagase) im Sommer beitragen.