Grundsätzlich lässt sich in Verbindung mit einer
Fußbodenheizung jede Art
Bodenbelag einsetzen, wenn nur die Anwendungsgrenzen in Bezug auf Material und
Temperatur eingehalten werden. Jeder
Bodenbelag hat eine bestimmte
Wärmeleitfähigkeit λ. In Verbindung mit der Dicke s des Belages ergibt sich der
Wärmeleitwiderstand R
λ aus der Beziehung.
Ist der Widerstand groß, z. B. bei einem Teppich, so muss bei gleich großer
Wärmestromdichte q gegenüber einem keramischen
Bodenbelag eine höhere Heizmitteltemperatur eingesetzt werden. Des weiteren ist die Welligkeit der Oberflächentemperatur des
Bodenbelages zu beachten. Hier sind in der
Fußbodenheizungsnorm
DIN EN 1264 enge Grenzen gesetzt. Abb. 22.1 zeigt die Welligkeit der Oberflächentemperatur eines klassischen Fußboden heizungsaufbaues mit „nass“ eingebetteten Heizrohren.
Über den Heizrohren liegt jeweils die höchste Oberflächentemperatur des
Bodenbelages, genau in der Mit te zwischen den
Rohren die niedrigste. Entsprechend verhält es sich auch mit der
Wärmestromdichte q. Für sie ist der jeweilige
Wärmeleitwiderstand zwischen Heizrohrebene und darüber befindlicher
Bodenbelagsoberfläche und der zugehörigen
Temperaturdifferenz Δt maßgebend. Wird der Rohrabstand, die Teilung T, größer, so wird sich bei gleicher
Wärmestromdichte auch die Welligkeit der Oberflächentemperatur vergrößern. Bei dieser Betrachtung wurde noch nicht der Unterschied zwischen Vor- und
Rücklauftemperatur, die Spreizung, berücksichtigt. In der Praxis ergibt sich diese Spreizung stets aus der Dimensionierung der
Fußbodenheizung. Würde man bei gleicher Fußbodenkonstruktion einen
Bodenbelag mit größerem
Wärmeleitwiderstand auflegen und gleich große
Wärmestromdichte fordern, so müsste man die
Wassertemperatur in den Heizrohren erhöhen. Ein größerer
Wärmeleitwiderstand des Belages würde gleichzeitig aufgrund seiner besseren Dämmwirkung, die Welligkeit der Oberflächentemperatur verringern. In Tab. 22.1 sind für die häufigsten Bodenbeläge entsprechende
Wärmeleitfähigkeiten und Widerstände zusammengestellt.
Der wärmetechnische Einfluss der Bodenbeläge ist sehr groß. Deshalb sollte bereits bei der Planung bekannt sein, welcher
Bodenbelag zur Anwendung kommt. Ist nichts bekannt, so muss gemäß europäischer
Fußbodenheizungsnorm
DIN EN 1264 Teil 3 mit einem
Wärmeleitwiderstand von R
λ = 0,10 (m
2 K) / W gerechnet werden. Lediglich in Bädern und in
WC’s wird gemäß
DIN EN 1264 Teil 3 mit R
λ = 0,00 (m
2 K)/W gerechnet. Dies ist eigentlich nicht ganz zu verstehen, denn gerade dort sind Badvorleger und sonstige Matten fast immer vorhanden. Für alle Oberbeläge müssen Werkstoffe eingesetzt werden, welche die erforderlichen auftretenden
Temperaturen aushalten. Sie müssen vollflächig mit dem
Estrich verklebt sein. Bilden sich Hohlräume, so ist der
Wärmefluss unkontrolliert beeinflusst. Spannteppiche scheiden aus diesem Grunde aus. Auch die verwendeten Kleber müssen ohne Einschränkung der Klebefähigkeit die entsprechenden
Temperaturen aushalten; sie dürfen nicht zu
Geruchsbelästigungen führen. Die
Teppichbodenindustrie kennzeichnet die für
Fußbodenheizungen geeigneten Teppichbeläge entsprechend. Die
Wärmeleitwiderstände dieser Qualitäten liegen allgemein unter 0,15 (m
2K)/W.