Fenster werden benötigt, um Licht und Luft in die Räume zu lassen. Seit Beginn des Hausbaus wurden Öffnungen in den Außenwänden mit Stein-, Holz- oder Eisengittern, Lichtern (Scheiben) aus Glas, anderem durchscheinenden Material (Glimmer) oder im Fernen Osten mit Papier gefüllt.
Damit kontrolliert gelüftet werden kann und die Wärme im Raum bleibt, wurden die Fenster zunehmend fast immer mit Glas gefüllt, selten mit transparenten Kunststoff.
Moderne Fenster haben zusätzlich neue Funktionen. Dazu gehören Wärmedämmung, Sonnenschutz, Sichtschutz, Schallschutz, Brandschutz und Einbruchschutz.
Aufgrund der vielfältigen Fenstertypen (Öffnungsart1 , Flügelzahl2, Fensterformen 3) sollte bei der Bauplanung immer ein Fensterbauer hinzugezogen werden.
Glasfassaden gehören nicht unter den Begriff "Fenster". Sie erfüllen Sonnenschutz, Sichtschutz, Schallschutz, Wärmedämmung, Einbruchschutz, Brandschutz, UV-Durchlässigkeit und Mobilfunkwellendurchlässigkeit.
Fensteröffnung
Fensterbrüstung: Die Fensterbrüstung ist der untere Teil der Fensteröffnung. Die Mindesthöhe ist gesetzlich vorgeschrieben, um die Unfallgefahr durch herausfallen zu senken.Fensterlaibung: Mit einer Laibung werden die senkrechten Schnittflächen im Mauerwerk gemeint, welche entstehen, wenn eine Öffnung für ein Fenster oder auch eine Tür im Mauerwerk geschaffen wird.
Fenster-Abdeckleisten: Für eine fachgerechte Abdeckung des Bauanschlusses von Fensterrahmen und Mauerwerk werden sogenannte Abschlussleisten benötigt. Sie verdecken die Fuge zwischen Fenster und Mauerwerk im Bauteilanschluss.
Fensteranschluss:Ein Fensteranschluss bezeichnet den Übergang zwischen Fenster zu Mauerwerk. Dieser Anschluss muss bei einer Fenstermodernisierung fachgerecht abgedichtet werden, um spätere Feuchtigkeitsschäden oder Wärmebrücken zu vermeiden.
Fenster können aus verschiedenen Materialien (Holz, Holz-Alu, PVC, PVC-Alu, Alu, Stahl) und in allen Farben und vielen Formen gefertigt werden.
1 Öffnungsart:
• Feststehende Fenster. Hauptmerkmal eines feststehenden Fensters ist die fehlende Möglichkeit zum Öffnen. In der Regel besitzt es keinen Flügel, die Verglasung ist also direkt in den Blendrahmen eingelassen. Die Rede ist dann auch von einer Festverglasung. Seltener findet man die Variante mit festem Flügel. Dieser kommt zum Einsatz, wenn sich das Fenster neben beweglichen Flügeln rein optisch nahtlos in das Gesamtbild einfügen soll. Festverglasungen werden insbesondere bei großen Fensterfronten, etwa in Bürogebäuden, Treppenhäusern oder auch Wintergärten, verwendet. Im Wohnungsbau sind Festverglasungen oft in Form eines Unterlichts als Teil eines bodentiefen Fensters vorzufinden. Und auch wenn ein besonderer Sicherheitsbedarf vorliegt, werden Festverglasungen eingesetzt. Fest im Mauerwerk verankert, können sie im Gegensatz zu Fensterflügeln nicht einfach ausgehebelt werden.
• Kippfenster: Bei Kippfenstern kann der Fensterflügel in einem spitzen Winkel um eine waagerechte Achse nach innen gekippt werden, bleibt also auch im geöffneten Zustand fest mit dem unteren Teil des Rahmens verbunden. Mit diesem Fenstertyp ist der Luftaustausch auch in engen Räumen mit wenig Platz problemlos umsetzbar. Zudem stellt die Kippvariante auch in Haushalten mit Kleinkindern eine sichere Option zum Lüften dar.
• Drehfenster: Ein Drehfenster ist ein Fenster, bei welchem sich der Flügel entweder von rechts oder von links drehend öffnen lässt.
• Drehkipp-Fenster: Bei einem Drehkipp-Fenster kann der Fensterflügel nicht nur nach einer Seite geöffnet werden, sondern zusätzlich auch in Kippstellung gesetzt werden. Für ein Drehkipp-Fenster wird ein besonderer Beschlag benötigt. Diese Art des Fensters ist die in Deutschland am häufigsten verwendete
• Klappfenster: Ein Klappfenster kann lediglich in einer Stellung nach außen geklappt werden. Häufig befindet sich der Fensterflügel dann wie in einer Kippstellung nach außen.
• Schiebefenster: Ein Schiebefenster besteht eigentlich immer aus einem fest verglasten und einem verschiebbaren Teil. So kann der eine Teil der Glasscheibe auf die Seite oder nach oben geschoben und das Fenster so geöffnet werden. Der Vorteil eines Schiebefensters liegt darin, dass im Rauminnern kein Platz zum Öffnen des Fensters benötigt wird.
• Klappfenster: Klappfenster können in eine Richtung aufgeklappt werden und eignen sich als platzsparende Alternative zum Drehfenster.
• Schwingfenster: Bei einem Schwingfenster kann der Flügel über eine Mittelachse aufgeschwungen werden. So kann das Fenster ganz geöffnet werden, und der Flügel horizontal im Fensterrahmen liegen, oder nur zum Teil gekippt werden, sodass oben und unten am Fensterflügel eine Öffnung entsteht.
Quelle:DF Deutsche Fensterbau GmbH
2 Flügelzahl:
• Einflügelig: Einflügelige Fenster sind die Standardausführung unter den verschiedenen Fenstertypen und können durch ihren einfachen Aufbau vielfältig und in verschiedenen Maßen eingesetzt werden. Normalerweise wird aber nur für relativ kleine oder schmale Fenstern auf ausschließlich einen Flügel zurückgegriffen, zumindest bei integrierter Drehöffnung. Ist das einflügelige Fenster nämlich zu breit, stellt der Flügel in geöffnetem Zustand ein zu großes Hindernis im Raum dar.
• Zweiflügelig: Das zweiflügelige Fenster wird im Wohnungsbau sehr häufig verwendet und lässt sich vielfältig konfigurieren – die Funktionen beider Flügel können ja nach Wunsch individuell abgestimmt werden. Standardmäßig teilt ein senkrechter Pfosten das Fenster, ein zweiflügeliges Fenster ohne Mittelpfosten wird dagegen als Stulpfenster bezeichnet. Dies ermöglicht die uneingeschränkte Aussicht, hat jedoch den Nachteil, dass sich beide Flügel nicht mehr unabhängig voneinander öffnen lassen und auch die Kippfunktion nur für einen der beiden Flügel umsetzbar ist.
• Dreiflügelig: Eine Einteilung in drei Flügel ist bei sehr breiten Fenstern sinnvoll. Entsprechende Fenster können in sehr großen Zimmern eingesetzt werden und durchfluten den Raum mit Tageslicht. Auch hier gibt es viele Konfigurationsmöglichkeiten hinsichtlich der Öffnungsart. Die Anordnung der einzelnen Flügel folgt hingegen immer dem gleichen Muster: Einer der beiden Außenflügel wird gesondert platziert, während die anderen beiden Flügel durch einen Mittelpfosten getrennt werden oder ein Stulpfenster bilden. Nicht selten sieht man auch zusammenhängende Fenstersysteme mit einer mittig platzierten Festverglasung, umgeben von zwei außenliegenden Flügeln. Hierbei kann aber genau genommen nicht mehr die Rede von einem dreiflügeligen Fenster sein.
3 Fensterformen:
Standardmäßig entscheiden sich Bauherrn bei der Planung Ihres Eigenheims für rechteckige Fenster – praktikabel einsetzbar und in schlichtem Design, kann man damit schließlich auch nicht viel falsch machen. Prinzipiell sind der Kreativität bei der Form des Fensters aber nur wenige Grenzen gesetzt: Ob symmetrisch oder asymmetrisch, sogenannte Sonderformen gibt es viele. Historisch geprägt sind beispielsweise Bogen- und Segmentbogenfenster, im modernen Wohnungsbau stolpert man oftmals über Varianten wie Dreiecks- oder Schrägfenster. Diese eigenen sich hervorragend für Dachgauben, werden nicht selten aber auch ohne funktionale Absicht rein dekorativ eingesetzt.
Quelle: DF Deutsche Fensterbau GmbH
Die DIN 18055 dient dazu, die objektbezogenen Anforderungen an Fenster, einschließlich der Dachflächenfenster und an Außentüren nach DIN EN 14351-1 zu ermitteln. Die Anforderungen nach dieser Norm beziehen sich auf Fenster und Außentüren in der Einbausituation, die z. B. durch die Lage, Einbausituation und Gebäudehöhe usw. vorgegeben wird. Sie gilt werkstoffunabhängig für Fenster und Außentüren aus geeigneten Baustoffen und deren Kombinationen.
Diese Norm beschreibt die Ermittlung der folgenden Eigenschaften bei Anwendung von Fenstern und Außentüren in Bauwerken
• (Rahmen-) Durchbiegung;
• Wärmedämmung;
• Luftdurchlässigkeit;
• Schallschutz;
• Gefährliche Stoffe;
• Tragfähigkeit von Sicherheitsvorrichtungen;
• Strahlungseigenschaften;
• Brandverhalten (bei Dachflächenfenstern);
• Stoßfestigkeit;
• Widerstandsfähigkeit gegen Windlast;
• Schlagregendichtheit;
• Bedienungskräfte;
• Dauerfunktion;
• Differenzklimaverhalten;
• Einbruchhemmung;
• Höhe und Breite (bei Außentüren);
• Absturzsicherung;
• Notausgangs- und Paniktüren.