Die
Windlast hat einen Einfluss auf Gebäude oder Bauteile. Sie ist in vielen Bereichen der
Haustechnik von Bedeutung. Die Windlast muss bei der Planung in die statische
Berechnung von
Windkraft- und
Solaranlagen eingehen. Aber auch bei der Planung von Dächern,
Dachflächenheizungen, Außenjalousien,
Markisen und
Rolläden sind die
Windlastzonen,
Windwiderstandsklassen und
Geländekategorien wichtige Faktoren. Wobei das Problem wohl besonders bei
Markisen und Rolläden in der Praxis besonders beachtet wird.
Die
Windströmung beaufschlagt ein Gebäude mit einem Winddruck, der auf der
Luv-Seite einen Überdruck und auf der
Lee-Seite einen
Unterdruck aufbaut. In wie weit sich die Windlast auf ein Gebäude auswirkt, hängt von dem Standort mit dem örtlichen Windklima und der topographische Lage an.
Windlastzonen
Das Windklima ist von der Firma C. Killet in einer Windzonenkarte erfasst. Darin sind über einen langen Zeitraum gemittelte Windgeschwindigkeiten für verschiedene geographische Regionen als Windlastzonen (WLZ) dargestellt. Deutschland ist in vier Windlastzonen eingeteilt.
Windlastzone 1 < 22,5 m/sek
Windlastzone 2 < 25,0 m/sek
Windlastzone 3 < 27,5 m/sek
Windlastzone 4 - 30,0 m/sek
Windwiderstandsklassen
Die Einteilung ist in den Normen
DIN EN 13561 und
DIN EN 13659 -
CE-Kennzeichnung für Sonnen- und Wetterschutzprodukte - festgelegt.
Geländekategorien
Ein Gelände ist in vier Geländekategorien eingeteilt, die entsprechende Windprofile und
Windgeschwindigkeiten haben.
Geländekategorie I:
Offene See, See mit mindestens 5 km freier Fläche in Windrichtung und glattes, flaches Land ohne Hinderniss
Geländekategorie II:
Gelände mit Hecken, einzelnen Gehöften, Häusern oder Bäumen, z. B. landwirtschaftliche Gebiete
Geländekategorie III:
Vorstädte, Industrie- oder Gewerbegebiete und Wälder
Geländekategorie IV:
Stadtgebiete, bei denen mindestens 15 % der Fläche mit Gebäuden bebaut
sind, deren mittlere Höhe 15 m überschreitet
Bei der Befestigung von thermischen Kollektoren und PV-Kollektoren sind die statischen Anforderungen (DIN1055) zu beachten. Hier sind besonders die Lastannahmen zu berücksichtigen, die in den jeweiligen Windlast- und Schneezonen angegeben sind. In den Rand- und Eckbereichen von Dächern sind spezielle Befestigungssysteme einzusetzen, da die hier auftretenden Windlasten (Sog [Lee] und Druck[Luv]) deutlich höher sind als im restlichen Dachbereich. Der Mindestabstand von den Kollektoren bis zum äußeren Dachrand soll ein Meter betragen.
Natürlich muss das Dach die zusätzliche Last der Kollektoren und der Befestigungssysteme tragen können. Dies ist besonders bei der Flachdachmontage zu beachten, wenn Ballastbefestigungssysteme verwendet werden. Die Kollektoren und die Rohrdurchführungen müssen so angebracht werden, dass die Regen-, Wind- und Luftdichtheit der Gebäudehülle gewährleistet bleibt. Das setzt eine fachgerechte Montage der passenden Befestigungssysteme voraus.