Filtersysteme, die sich weitgehend
selbst reinigen (
Filtersammler,
Standrohrfilter [Standrohrsammler],
Wirbel-Fein-Filter,
Regendieb),, sind gegenüber
zentraler Filter für
kleinere Anlagen immer die bessere Wahl für die
erste Reinigungsstufe einer
Regenwassernutzungsanlage. Sie führen den
Schmutz direkt in den Kanal
ab. Vogelkot wird vom Dach nur abgelöst und in seiner festen Form in den Kanal geleitet. Das
Wasser ist somit
arm an
Nährstoffen und durch die
große Filteroberfläche stark mit
Sauerstoff angereichert.
Fallrohrfilter [Standrohrsammler] und Filtersammler werden direkt in das senkrecht verlaufende Regenfallrohr eingebaut. Beide Filter haben die gleiche Funktion und Aufbau, aber der Standrohrfilter hat die zusätzliche Funktion des Regenstandrohres und der Fallrohrrosette. Der Filterwasserabgang in DN 50 sich unter der Erde befindet, wodurch keine zusätzlichen Rohrleitungen zur Zisterne oberirdisch zu erkennen sind. Die Wasserausbeute ist bei Starkregenereignissen durch den integrierten, höheren Stauraum besser als beim Filtersammler.
In größeren Anlagen ist ein größerer zentraler Filter, der zwischen der Zisterne (Erdspeicher) und der Sammelleitung aller am Haus installierten Fallrohre empfehlenswert, was evtl. kostengünstiger ist. Bei dieser Ausführung fließt das Wasser relativ schnell und vollständig ab und es besteht bei Frost nicht die Gefahr, dass es zu Frostschäden kommt.
Das Regenwasser, das über das Regenfallrohr abgeleitet wird, sollte grundsätzlich der Zisterne gefiltert zugeführt werden. Hierzu ist es sinnvoll, spezielle Standrohrfilter [Standrohrsammler] oder Filtersammler) einzusetzen. Diese Filter haben aufgrund ihrer besonderen Konstruktion keine Querschnittsverminderung, was besonders bei einem Starkregenereignis wichtig ist. In einem solchen Fall sollten noch ca. 50 % des anfallenden Wassers gefiltert der Zisterne zugeführt werden.
Das vom Dach in das Regenfallrohr ablaufende Regenwasser hat die Eigenschaft, aufgrund der Adhäsionskräfte an der Wandung des Fallrohrs abzulaufen. Nur bei einem Starkregenereignis, bei dem der Wasseranfall sehr groß ist, füllt sich der restliche Rohrquerschnitt mit dem abfließendem Regenwasser fast vollständig.
In einer Regenwassernutzungsanlage wirkt der Filter als erste Reinigungsstufe. Die Einsätze bestehen in der Regel aus Edelstahl mit Maschenweiten von bis zu 0,5 mm (bessere Filter nur etwa 0,18 mm).
Die Filter sollten sich durch die Fallkraft des Wassers bereits im Filtergehäuse selbst reinigen und so den Schmutz entsorgen. Filter, die den Schmutz zurückhalten (Sand- und Kiesfilter, Mattenfilter oder Gewebefilter) sind nicht empfehlenswert, da der Wartungsaufwand zu hoch und die Wasserqualität mit dem Fallrohrfilter nicht vergleichbar ist.
Der Standrohrfilter [Standrohrsammler] und Filtersammler) ist für den direkten Einbau in das senkrechten Regenfallrohr vorgesehen und eignet sich daher besonders gut für den nachträglichen Einbau oder auch für Anlagen mit nur einem Fallrohr oder ohne Kanalanschluss (Versickerungen).
Nach den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Kohäsion und Adhäsion läuft grundsätzlich Wasser an der Wandung des Fallrohres nach unten (Adhäsionsgesetz). Sobald der Filterzylinder komplett benetzt ist, wird das Wasser durch die Siebmaschen nach außen in die 2. Kammer gezogen und über den Ausflußstutzen DN 50 dem Speicherbehälter zugeführt.
Grober und feiner Schmutz sowie Blätter, Moos und Insekten bleiben auf der Innenseite des Filterzylinders und werden mit etwas Restwasser nach unten in den Abfluß gespült. So werden über 90 % des vom Dach kommenden Wassers in den Speicher geleitet. Die Konstruktion des Filters mit vollem Durchgang gewährleistet, dass keine Verstopfungen auftreten können.
Der Filtereinsatz entfaltet seine volle Adhäsionskraft und seinen maximalen Wirkungsgrad erst, wenn das Filtergewebe völlig durchnässt worden ist (Erstverwurf des besonders schmutzbelasteten Wassers).
Sollte das Restwasser nicht ausreichen, die Schmutzteile vollständig in die Kanalisation abzuleiten, so ist im Rahmen der Wartung, die Leitung zu spülen.