Zur Aufnahme von Winkelbewegungen werden
Angular-Kompensatoren eingesetzt. Diese Bauteile haben Gelenke, die die axialen Reaktionskräfte aufnehmen. Durch diese Verspannungen sind sie jedoch als Einzelelement nicht geeignet, Bewegungskombinationen zu kompensieren. Im
Rohrleitungsbau werden sie zur Bildung von Gelenksystemen verwendet, mit denen problemlos große Bewegungen in beliebigen Ebenen aufgenommen werden können.
Meistens werden aus 2 oder 3 Angular-
Kompensatoren und Zwischenrohren Gelenksysteme gebildet, die wie
Lateral-Kompensatoren, die große Bewegungen aufnehmen.
Diese wesentlichsten Merkmale sind:
- Die Bewegung erfolgt um die Gelenkachse, die in der Balgmitte liegt, der Balg wird dabei auf Biegung beansprucht
- Die Verankerung nimmt die Axialdruckkraft des Balges auf, sie läßt keine Längenänderung (Streckung oder Kürzung) des Kompensators zu
- Verankerungen mit einer Gelenkachse lassen Winkelbewegungen in einer Eebene zu
- Kardanische Verankerungen ermöglichen allseitige Winkelbewegungen
- Zwei Angular-Kompensatoren, die mit Zwischenrohr verbunden sind, wirken als Lateral-Kompensator. Die Größe der Winkelbewegungen und die Länge des Zwischenrohres bestimmen die Größe der Lateralbewegungen
Vorteile:
- Kräfte werden wie beim Lateral-Kompensator durch Zuganker innerhalb des Elementes aufgenommen, dadurch sehr geringe Festpunktbelastung
- Aufnahme sehr großer Bewegungen möglich
- geringer Führungsaufwand der Rohrleitung notwendig - kostengünstige Bewegungsaufnahme bei großen Dehnungen
- spannungsfreier Anschluss an druckempfindlichen Aggregaten möglich
Nachteile:
- stets Umlenkungen notwendig (die sich jedoch oft im Leitungsverlauf ergeben)
- bei geradlinigen Leitungen zusätzlicher Einbauraum erforderlich
- meist mindestens zwei, wenn nicht drei Kompensatoren notwendig (Gelenksystem)
- ein Angular-Kompensator ist teurer als ein Axial-Kompensator
- große Montagesorgfalt bei in einer Ebene wirkenden Angular-Kompensatoren nötig - Wartung der Gelenke ist angebracht