Die Blähtonkugeln (Dämmstoff) werden aus kalkarmen Ton mit fein verteilten organischen Bestandteilen hergestellt. Der Ton wird gemahlen, granuliert und bei ca. 1100 - 1250 °C in einem Drehrohrofen gebrannt. Dabei verbrennen die organischen Bestandteile im Ausgangsmaterial, das Granulat bläht sich durch das entstehende Kohlendioxid kugelförmig auf und es bilden sich feine Poren. Dabei dehnt sich das Ausgangsmaterial um das 4 bis 6fache aus. Der Kern ist geschlossenporig, die Oberfläche gesintert.
Wegen der Kugelform, die runde oder gebrochene Korngrößen zwischen 2 und 40 mm haben, ist Blähton als Zuschlag in Mörtel, Beton und Lehm geeignet. Daraus ergibt sich die Blähton-Großtafelbauweise. Die Wandelemente bestehen aus ca. 60 % Blähton, 30 % Sand und 10 % Zement und können nach jedem individuellen Bauplan millimetergenau in witterungsunabhängigen Produktionsanlagen vorgefertigt werden. Die Elemente werden vor Ort zusammengesetzt.
Körnungen mit einem Durchmesser bis 4 mm werden in Mauer-, Putz- und Estrichmörtel verwendet.
Das geringe Gewicht und die mäßig wärmedämmenden Eigenschaften (Wärmeleitfähigkeit λ(R): 0,10 - 0,16 W/(m·K)), die gute Wärmespeicherfähigeit (spez. Wärmespeicherkapazität c: 1.000 J/(kg·K)) und die Einstufung in die Baustoffklasse A 1 (nichtbrennbar) kann der Blähton ohne weitere Behandlung oder Bearbeitung als wärmedämmende und raumstabile Schüttung verwendet werden.
Als wärmedämmende Schüttung für Massiv- und Holzbalkendecken besitzt Blähton sowohl eine hohe Wärmedämmung als auch eine große Wärmespeicherkapazität. Diese Fähigkeiten basieren auf der feinporigen, leichten Tonkugel, die durch eine hohe Druckfestigkeit und ihre außerordentlichen bauphysikalischen Eigenschaften überzeugt. Wärmedämmeigenschaften wie die Wärmeleitfähigkeit sind dabei abhängig von der Schüttdichte und Kornrohdichte, also der eingesetzten Blähton-Sorte. Ein niedriges Schüttgewicht und damit leichter Blähton ergibt die günstigere Wärmeleitfähigkeit und damit die bessere Wärmedämmung.
Außerdem wird Blähton im Garten- und Landschaftsbau zur Bodenverbesserung, zur Dachbegrünung und bei der Hydrokultur eingesetzt.
Pluspunkte des Blähtons sind die unbegrenzten Rohstoffe und die kurzen Transportwege. Außerdem ist die Schüttung wiederverwendbar und deponiefähig.
Minuspunkte sind der hohe Energieeinsatz beim Blähvorgang und die Blähmittel (u.a. schweres Heizöl, Rotschlamm, Bitumen, Eisenoxide und Eisenhydroxide), die als gasbildende und blähende Substanzen zugesetzt werden.