Die Dachbegrünung steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der energetischen Gebäudeoptimierung. Ein zweiter Effekt ist die Erzeugung von Verdunstungskälte zur Verbesserung des Mikroklimas innerhalb des Gebäudes und im unmittelbaren Gebäudeumfeld. Es wird zwischen einer Leichtdachbegrünung, Extensivbegrünung und Intensivbegrünung unterschieden.
Gründächer reduzieren neben der Fassadenbegrünung nicht nur die Lufttemperatur in Stadtgebieten und wirken einer Innenstdtaufheizung (Heat Island Effect - Wärmeinseleffekt) entgegen. Ein Gründach reduziert und verzögert auch den Regenwasserabfluss bis zu 90 %. Außerdem vermindert die Biofiltration die Schadstoffbelastung des Abwassers und den CO2-, Feinstaub-, Smog- und Schwermetallanteil in der Luft. Eine Dachbegrünung schafft auch einen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten.
Ein besonderer Nebeneffekt ist der Schutz vor mechanischen Beschädigungen, UV-Einstrahlung, extremen Temperaturen und Temperaturschwankungen der Dachabdichtung und verlängert die Lebensdauer eines Dachs. Außerdem wird das Dach gekühlt und die Auflage wirk als Schallschutz.
Bevor eine Dachbegrünung durchgeführt wird, sind einige technische Voraussetzungen zu überprüfen, damit eine einwandfreies Wachstum sichergestellt ist und keine Schäden am Bauwerk entstehen. Zur Begrünung muss die Tragfähigkeit des Daches für eine zusätzliche Lastaufnahme (Leichtdachbegrünung 5O - 70 kg/m2, Extensivbegrünung 80 - 170 kg/m2, Intensivbegrünung >300 kg/m2) geeignet sein. Hierzu ist der Statiker oder Dachdecker zu befragen. Außerdem müssen die Dächer mit wurzelfesten Schutzbahnen erforderlich ausgestattet werden. Vor der Herstellung des Gründaches muss sichergestellt sein, dass die Dachkonstruktion einwandfrei abgedichtet ist. Hier hat sich das Überstauen der Abdichtung mit Wasser bewährt. Es sollte dabei ein Mindestüberstau von 10 cm und eine Anstaudauer von 72 Stunden angestrebt werden. Vorhandene Dachabläufe werden in dieser Zeit entweder mit einem kurzen Rohrstück oder mit einer Verschlusskappe abgedichtet. Bei geneigten Dachflächen kann durch den Einsatz eines Regners eine flächige Bewässerung zu Prüfzwecken hergestellt werden.
Ökologische und ökonomische Vorteile
• Verbessern des Klein- bzw. Mikroklimas (Kühlung und Luftbefeuchtung)
• Staub- und Nährstoffbindung aus Luft und Niederschlägen
• Windsogsicherung bei ungenügender Lagesicherheit der Dachabdichtung
• Schutz der Dachabdichtung von Wind- und Witterungseinflüssen (UV-Stahlen, Sturm, Hagel)
• Schutz der Dachabdichtung vor Extrembeanspruchung bei Spitzentemperaturen im Sommer und Winter
• Zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen
• Regenwasserrückhalt (je nach Region und Gründach 30 - 99 % des Jahresniederschlags)
• Verlängerung der Lebensdauer des Daches
• Gute Schalladsorption, aufgrund der Struktur der Vegetation
• Erhöhter Wärme- und Schallschutz
• Senkung der Energiekosten
• Erhöhung des Wirkungsgrades von Photovoltaikanlagen bei der Kombination mit einer Dachbegrünung
• Wertsteigerung des Objektes
• Finanzierungsförderung durch öffentliche Sonderprogramm
Leichtdachbegrünung
Extensives Gründach
Intensives Gründach