Bei der Kaltverlegung ist die Verarbeitung von einem Abwickelhaspel nur bei Ringlängen über 240 m zu empfehlen. Das Abwickelgerät sollte mit einer horizontalen und einer vertikalen Drehachse ausgerüstet sein. Dadurch kann beim Abrollen ein Teil des bundbedingten Dralls abgefangen werden. Da die Verlegung auf der Baustelle nahezu nie allein durch eine Person erfolgt, kann auch das Rohrbund unmittelbar auf dem Boden abgerollt werden. Dabei ist abwicklungsbedingt stets ein nach oben gerichteter Drall zu erwarten, der sich auf die Unterkonstruktion überträgt. Bei mehrreihiger Verlegung (reihenförmig) ist am Ende einer geraden Strecke das gesamte Rohrbund stets flach zu legen, wie es dem Bogenverlauf an dieser Stelle entspricht. Wird das gesamte Rohrbund nicht flachgelegt, sondern in vertikaler Richtung um den Bogen geführt, so entstehen je nach Rohrart, Temperatur und Festigkeit des Unterbodens, erhebliche nach oben gerichtete Kräfte. Diese können zum Teil so groß sein, dass ganze Flächenbereiche angehoben werden. Bei den Fußbodenheizungssystemen, wo die Heizrohre unmittelbar auf der Wärmedämmung befestigt sind, können keine Probleme auftreten, da das Gewicht des Estrichs bei der Einbringung beide Komponenten nach unten drückt. Weitaus größer sind die Probleme bei Verwendung von Rohrträgermatten. Stehen diese hoch, so müssen sie durch einen zusätzlichen Ankerdübel am Betonuntergrund befestigt werden, weil sie bei der Aufbringung des Estrichs nach wie vor hochstehen und nicht mit runtergedrückt werden. Die vorübergehende Belastung derartiger hochstehender Systeme mit Ziegelsteinen o. ä. Hilfsmittel ist unfachmännisch und abzulehnen.