Bei der Planung einer
Fußbodenheizung sind bezüglich des Aufbaus, der
Dämmung und der
Estrichdicken die Verkehrslasten zu berücksichtigen. Diese sind in
DIN 1055-3 (Oktober 2002) festgelegt. Einige Begriffe haben sich gegenüber früher geändert. So lautet die Norm jetzt: Einwirkung auf Tragwerke / Teil 3: Eigen und Nutzlas ten für Hochbauten. Sie wurde bereits in Anlehnung an die zu erwartende europäische Norm
DIN V ENV 1991 erarbeitet. Der Begriff „Verkehrslast“ wurde in „Nutzlast“ ge än dert. In Tabelle 15.1 werden für verschiedene Anwendungsbereiche Angaben zu vertikal wirkenden Nutzlasten gemacht. Erstmals wird unterschieden zwischen:
- Flächenlast qk
- Einzellast Qk
Falls der Nachweis der örtlichen Mindesttragfähigkeit erforderlich ist (z. B. bei fehlender Querverteilung der Lasten), ist mit den charakteristischen Werten für die Einzellast Qk nach Tabelle 15.1 ohne Überlagerung mit der Flächenlast qk zu führen. Die Aufstandsfläche für Qk umfasst ein Quadrat mit 5 cm Kantenlänge. Wenn konzentrierte Lasten aus Lagerregalen etc. zu erwarten sind, ist die zu erwartende Einzellast gesondert zu ermitteln und gemeinsam mit der Flächennutzlast in der Berechnung anzusetzen. In der Norm werden auch Angaben zu Gabelstaplernutzlasten gemacht. Die vorgenannten Ausführungen machen deutlich, dass angebotene
Fußbodenheizungssysteme nicht ohne weitere Vorprüfung in Wohnräumen mit höherer Belastung, Büros, Krankenhäuser, oder Hörsäle, eingebaut werden dürfen. Da Polystyrol-Trittschalldämmplatten nach EN 13163 zu den bevorzugten und preiswerten Lösungen bei der
Dämmung von Wohngebäuden zählen, stellt sich die Frage, inwieweit Dämmplatten dieser Qualität DES sg auch höher belastet werden dürfen. Dazu wurden vom Forschungsinstitut für
Wärmeschutz e. V. München, im Auftrag des Industrieverbandes Hartschaum e. V., Heidelberg, Untersuchungen des Langzeitverhaltens bei einer Belastung von 3,5 kN / m2 über einen Zeitraum von 40 Monaten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die damals mit 20 / 2 und 35/ 3 angegebenen Dicken bei einer Belastung des
Estrichs mit 3,5 kN/m
2 immer noch innerhalb der zulässigen Toleranzen lagen. Bei größeren Belastungen sind belastungsfähigere
Dämmstoffe einzusetzen. Hierzu zählen die Qualitäten DES sm oder sogar DEO. Werden beheizte Flächen, z. B. in Autoausstellungen und Reparaturwerkstätten, mit Autos und Gabelstapler befahren, so sollte man die Auswahl des geeigneten
Dämmstoffes und die Dimensionierung der
Estrichfläche vorsorglich einem Statiker überlassen. In der Regel geht es nicht allein um die Belastung, die sich aus der Tragfähigkeit des Gabelstaplers ergibt, sondern um punkt- oder linienförmige Belastungen des Bodens, wenn der Stapler die vorgesehene Traglast auf den Gabeln trägt und sich mit Last und Eigengewicht auf den Vorderrädern im Gleichgewichtszustand befindet.