Die Norm-Außentemperaturen θe sind in einer Tabelle im nationalen Anhang NA der DIN EN 12831, in der alle Orte mit mehr als 20.000 Einwohner (tiefstes Zweitagesmittel der Lufttemperatur, das 10-mal in 20 Jahren erreicht oder unterschritten wird) aufgeführt sind, festgelegt. Für Orte, die nicht in der Tabelle 1 der Norm enthalten sind, wird der Wert des nächstgelegenen Ortes angesetzt. Eine weitere Hilfe zur Festlegung der Außentemperatur bietet auch die Isothermenkarte in der DIN EN 12831 und die Übersicht über die Klimazonen und Jahresmittel der Außentemperatur in Deutschland aus der DIN 4710.
Die Temperaturen in der Außentemperaturtabelle sind Anhaltswerte, die unterschritten werden können, wenn es witterungsbedingte Gegebenheiten zulassen. Wenn die Gebäude eine hohe thermischen Zeitkonstante (τ -Wert) haben, dann kann die Außentemperatur θe in Abhängigkeit von der Zeitkonstante der DIN EN 12831 (Tabelle 2) um den Wert Δθe korrigiert werden. Diese korrigierte Außentemperatur wird dann als Norm-Außentemperatur für die Berechnung der Transmissions- und Lüftungswärmeverluste verwendet. Hierbei wird angenommen, dass bei Norm-Außentemperatur im Heizbetrieb die Gebäudeinnentemperatur innerhalb von drei Tagen um nicht mehr als 1 K absinkt.
Die DIN/TS 12831-1 führt neue Klimadaten ein. Die Referenzorte und die alten Klimadaten wurden überarbeitet und können aus einer Klimakarte entnommen werden. In der neuen Norm wird jedes deutsche Postleitzahlengebiet zu einem Referenzort mit Klimadaten. Aus 524 Referenzorte werden 8.199 Referenzbereiche, in denen die Norm-Außentemperaturen und die Jahresmitteltemperaturen angepasst wurden, die nun mit einer Nachkommastelle angegeben werden. Hier sind die Norm-Außentemperaturen höher als der Wert in der alte Heizlastberechnung. Außerdem ergeben sich für Stadtzentren höhere Norm-Außentemperaturen als für die Umlandbezirke.
Die Klimakarte visualisiert postleitzahlenscharf wahlweise die Jahresmittel- oder die Norm-Außentemperaturen entsprechend der DIN/TS 12831-1.
Die Anzeige kann durch den Button "Norm-Außentemperatur – Jahresmitteltemperatur" umgestellt werden. Über die Suchfunktion kann die gewünschte Postleitzahl eingegeben werden. Die Karte setzt den Fokus auf das eingegebene Gebiet und umrandet es blau. Befindet sich die Maus über einem Gebiet, werden dessen Daten angezeigt.
Bei den weißen Flecken in Bayern handelt es sich um den Ammer- und den Starnberger See. Kleinere Flecken zwischen den Postleitzahlengebieten sind der Umrechnung von Geokoordinaten in eine Vektorgrafik geschuldet. Borkum und Helgoland fehlen auf der Karte, weil die Norm für sie keine Werte ausweist. quelle: BWP
Die Norm-Berechnungswerte sind grundsätzlich mit dem Bauherrn schriftlich festzulegen.