Bei der elektrochemischen Korrosion reagieren zwei unterschiedliche Metalle bzw. Metallverbindungen mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit (Elektrolyt). In der Trinkwasserinstallation gibt es diese Korrosionsart u. a. bei der Verarbeitung von Kupfer und verzinkten Stahlrohren, die in einem Kreislauf eingebunden sind (Zirkulationsleitung) oder direkten Kontakt haben. Aber auch in Heizungs-, Solar- und Kühlsystemen können die wechselweise angeordneten verschiedenen Metalle Schäden hervorrufen, da es sich in diesen Anlagen immer um Kreisläufe handelt.
Durch eine solche Anordnung entsteht ein galvanisches Element. Hier entsteht ein geschlossener elektrischer Stromkreis. Die Atome des unedleren Metalls (z. B. Zink) geben Elektronen ab und gehen als positiv geladene Ionen in Lösung. Das unedlere Metall wird dabei zersetzt. Der entstandene Elektronenüberschuss fließt über den Leiter zum edleren Metall (z. B. Kupfer).
Der Potentialunterschied zwischen den verschiedenen Metallen wird in Tabellen oder Diagrammen als elektrochemischen Spannungsreihe dargestellt. Die Metalle sind nach ihrem elektrischen Potential (Ladungsunterschied gegenüber Wasserstoff) geordnet. Wasserstoff hat dabei den Wert „Null“. Je negativer das Potential eines Metalls gegenüber Wasserstoff ist, desto unedler ist es und je positiver sein Potential ist, desto edler ist es.