Die Art der Abzweigung hängt von dem Einsatzgebiet und den Rohrweiten ab. Die ausgezogene Naht wird am häufigsten angewandt, weil sie ohne Probleme an Ort und Stelle hergestellt werden kann. Die ausgehalste Naht wird dann hergestellt, wenn das abgehende Rohr für Hochdruckanlagen rechtsgeschweißt werden soll. Aber auch für normale Anlagen ist dier Abzweig zu empfehlen, weil das Schweißen einfacher ist. Die Sattelnaht läßt sich als Kehlnaht besonders gut elektrisch schweißen.
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Ausgezogene Naht
Bei dieser Art der Aushalsung wird die Wand hochgebogen. Wichtig ist die richtige Ausbrennöffnung, die die Form einer Ellipse hat. Die Ausbrennweite "A" ist ca. 2/3 bis 1/2 des Innendurchmessers des abgehenden Rohres. Die Faustformel 2/3 gilt bei Durchmesserunterschieden von mehr als 2 Dimensionen und darunter nimmt man den Faktor 1/2. Das Maß "B" entspricht dem Innendurchmesser des abgehenden Rohres. Das ermitteln der genauen Größe ist in der Skizze zu sehen und bietet sich bei größeren Dimensionen an, weil am Ende weniger nachgearbeitet werden muss.
Nach dem sauberen Ausbrennen der Öffnung (bei kleinen Öffnungen mit Schweißspitze auslaufen lassen, bei größeren mit Schneidbrenner ausbrennen) werden nacheinander die Ränder kirschrot erwärmt und mit einem Auszieh- oder Bördeleisen hochgebogen. Die Pumpenzange ist tabu, weil diese hässliche Einkerbungern hinterlässt. Zum Ausformen größerer Öffnungen kann man ein passendes Rundeisen oder Rohrstück nehmen. Je genauer die Öffnung dem abgehenden Rohr angepasst ist, desto besser ist die spätere Schweißnaht auszuführen.
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Ausgehalste Naht
Die Ausbrennöffnung dieser Aushalsungsart ist entsprechend des gewünschten Halses kleiner. Das Anzeichnen der Öffnung wird in der Skizze dargestellt. Wenn eine genaue Größe gewünscht wird, dann gibt es für diesen Zweck die sogenannte "Strobel'sche Tabelle", mit der man die genauen Maße ermitteln kann.
Das Erwärmen und Ausbiegen weicht ein wenig von von der ausgehalsten Naht ab. Zuerst wird der Rand der Öffnung mit dem Auszieh- oder Bördeleisen rundherum angebogen. Danach wird mit einem Rundeisen oder Rohr die Kante weiter hochgebogen und ausgerundet.
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Sattelnaht
Bei dieser Art der Abzweigung wird das abgehende Rohr der Rundung des Hauptrohres angepasst. Bei kleineren Rohrweiten kann man mit ein wenig Übung das mit "Augenmaß" durchführen. Bei größeren Rohren wird eine Papierschablone angefertigt und auf das abgehende Rohr übertragen. Die Ausbrennöffnung wird auch über eine Schablone ermittelt und übertragen. Rohrleitungsbaufirmen haben zu diesem Zweck Blechschablonen vorrätig.
Natürlich ist eine praktische Unterweisung dieser Techniken sinnvoll.
Für diese Arbeitstechniken sind gute Autogenschweiß- und Brennschneid-Kenntnisse erforderlich