In der neuen DIN 1988-300:2012-05 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 300: Ermittlung der Rohrdurchmesser" bleibt das in der bisherigen DIN 1988-3:1988-12 beschriebene Verfahren erhalten. Die Vorgehensweise geht nach wie vor von dem Berechnungsdurchfluss einer Armatur bzw. eines Apparates aus. Entlang der Fließwege werden Summenvolumenströme gebildet, die je nach Nutzungsbedingungen in einen Spitzenvolumenstrom umgerechnet werden.
Das Ziel der Bemessung der Kalt- und Warmwasserleitungen ist, bei Spitzenbelastung des Systems bei den kleinstmöglichen Innendurchmessern den Mindestdurchfluss an allen Entnahmestellen sicherzustellen. Die Norm gilt in Verbindung mit den Reihen DIN 1988 und DIN EN 806 "Planung, Errichtung, Änderung, Instandhaltung und Betrieb von Trinkwasser-Installationen in Gebäuden und auf Grundstücken" und dient zur Ermittlung der Rohrdurchmesser für die Trinkwasserleitungen und zur Bestimmung der Bauteilgrößen (Zirkulationsleitungen, Pumpe, Drosselventile) für ein Zirkulationssystem.
Der Kern des differenzierten Berechnungsganges für die Ermittlung der Rohrdurchmesser für die Kalt- und Warmwasserleitungen wurde übernommen, aber die Werte für die Berechnungs- und Spitzendurchflüsse, die Widerstandsbeiwerte von sogenannten Einzelwiderständen wurden aktualisiert. Darüber hinaus werden die Zirkulationssysteme in dieser Norm auf der Grundlage einer Lastberechnung bemessen mit dem Ziel, in allen Umlaufstrecken des Systems bei minimal möglichen Wasserinhalten die Warmwassertemperaturen auf mindestens 55 °C zu halten.
Das in der Norm angegebene differenzierte Berechnungsverfahren ist für alle Gebäudearten anzuwenden. Nur die Rohrdurchmesser für die Kalt- und Warmwasserverbrauchsleitungen in Gebäuden mit bis sechs Wohnungen können auch nach DIN EN 806-3 bestimmt werden, sofern der Versorgungsdruck ausreicht und die Hygiene sichergestellt ist.
Gegenüber DIN 1988-3:1988-12 und DIN 1988-3 Beiblatt 1:1988-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
- Absenkung der Berechnungsdurchflüsse von Wasch- und geschirrspülmaschinen;
- Anpassung der Spitzenvolumenströme an die aktuellen Gegebenheiten und die Einführung von Nutzungseinheiten zur besseren Erfassung der endsträngigen Spitzenbelastungen (z. B im Stockwerksbereich);
- Ausschluss sog. vereinfachterRechengänge, wobei nur bei produktneutraler Ausschreibung die angegebenen Referenzwerte für die Einzelwiderstände verwendet werden dürfen;
- Beginn der Bemessung der Rohrleitungen nach dem Wasserzähler, wobei der vom Wasserversorgungsunternehmen angegebene Mindestdruck nach dem Wasserzähler zu verwenden ist;
- Prüfung der Plausibilität der Referenzwerte nach dieser Norm (z. B. für den Mindestfließdruck) durch einen Vergleich mit den Herstellerangaben;
- differenzierte Berechnung der Rohrleitungen in den Stockwerksverteilung von Nutzungseinheiten;
- modifizierte Berechnung der Zirkulationssysteme mit dem Ziel, die hygienischen Anforderungen bei minimalem anlagentechnischen und energetischem Aufwand zu realisieren;
- die Stoffwerte sind temperaturabhängig zu berücksichtigen
Da die Rohrdimensionierung sehr umfangreich ist, verweise ich auf die Informationen in den unten aufgeführten Links.