Legionellen in Kühltürmen, Kühlkreisläufen, Verdunstungskühlanlagen und Nassabscheidern sind spätestens seit Inkrafttreten der 42. BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) ein relevantes Thema. Laut dieser Verordnung müssen Betreiber dafür sorgen, dass ihre Anlagen so konzipiert und betrieben werden, dass Verunreinigungen des Wassers durch Mikroorganismen (insbesondere Legionellen) verhindert werden.
Die gängigen Wassertemperaturen über 20 °C und der Nahrungseintrag über die Luftwäschereigenschaft von Kühltürmen sind Grundlage des Legionellenwachstums. Stagnation, Stillstand, das eingesetzte Biozid und besonders Biofilme - häufig sind es mehrere Zusatzkomponenten, die für erhöhte Legionellenwerte in wasserführenden Anlagen verantwortlich sind.
Die Gefahr, dass sich Keime bilden, entsteht, wenn sich im Kreislauf sehr viel Wasser befindet (z. B. durch überdimensionierte Puffertanks) und gleichzeitig die Kühltürme oder Verdunstungskühlanlagen nicht genug Leistung bringen, verdunstet zu wenig und das Wasser bleibt zu lange im Kreislauf. Wenn das Wasser zu langsam fließt, begünstigt dies Ablagerungen und die Bildung von Biofilmen, die das Wachstum von Legionellen im Kühlturm oder Verdunstungskühlanlage. Die Strömungsgeschwindigkeit sollte mindestens 1 m/s betragen.
Aber Biofilme bilden sich auch an Oberflächen mit hohen Wasserdurchflussraten, denn Legionellen gehören zu den aeroben Bakterien, die etwas Sauerstoff im Wasser brauchen, um wachsen zu können.
Besonders ältere Kühlsysteme haben Totzonen bzw. Totleitungen, in denen das Wasser stagniert. In diesem stillstehenden Wasser können sich viel schneller eine Vielzahl von Mikroorganismen ansammeln und Beläge an Bauteilen bilden. Auch Betriebsunterbrechungen (z. B. durch Anlagenstillstand am Wochenende), sorgen dafür, dass das Wasser nicht umgewälzt wird und sich die mikrobiologische Gefahr und die Legionellenbildung erhöhen.