Ist eine Fußbodenheizungsanlage mit Wasser gefüllt und nicht in Betrieb, so müssen bei Frostgefahr besondere Maßnahmen getroffen werden. Die Entleerung eines Heizkreises ist oft schwierig, weil das Wasser von allein nicht herausfließt. Deshalb muss mit Druckluft nachgeholfen werden. Sind mehrere Kreise vorhanden, so müssen sie zunächst alle am Verteiler abgesperrt und dann einzeln entleert werden.
Die bekannten Heizrohrwerkstoffe sind allgemein gegen Ethylenglykol beständig. Dieses Frostschutzmittel kann in entsprechender Konzentration beigemischt werden. Allgemein wird eine Sicherheit bis – 15 °C ausreichen. Dem entspricht ein Anteil von ca. 27 % Ethylenglykol.
Friert der Heizkreisverteiler ein, so ergeben sich für die Heizrohre besondere Gefahren. Das vor- und rücklaufseitige Ende des Heizrohres friert zu. Dadurch wächst der Eiszapfen in das Rohr hinein, er drückt wie ein Kolben auf das noch nicht eingefrorene Wasser und erzeugt so einen unzulässig hohen Druck. Deshalb können auch an solchen Stellen der Heizkreise Schäden auftreten, die frostgeschützt sind. Das Schadensbild ist bei Rohren, die auf der Dämmung aufliegen.
Ein im unteren Bereich des Estrichs angeordnetes Heizrohr zeigt ein Schaden-Profil. Zunächst führt die Drucksteigerung im Rohrinneren zu einer Aufweitung des Durchmessers, wodurch unterhalb des Rohres die unten liegende dünne Estrichschicht weggedrückt wird. Dabei entstehen beiderseits des Heizrohres im Estrich Spalten, in die hinein der Rohrwerkstoff seitlich eindringt. Bei weiterer Verformung kommt es dann auf der Unterseite zu einem völligen Bruch des Estrichs und einer weiteren Ausbauchung des Heizrohres mit anschließendem Durchbruch.
Frostschäden an Fußbodenheizungen sind eine üble Angelegenheit. Die undichten Schadstellen müssen aufgespürt und durch Einsetzen neuer Rohrstücke ausgebessert werden. Dazu muss fast ausnahmslos der Raum ausgeräumt und der Estrich aufgestemmt werden.
Insgesamt musste der Estrich im gesamten Erdgeschoss verteilt an rund zehn Stellen aufgeschlagen werden. Interessant war die Feststellung, dass die Rohrdurchbrüche stets in den Bögen, sowohl vor dem Verteiler, als auch in der Verlegefläche auftraten.